laut.de-Biographie
Fat White Family
"Sie sind krank, ich meine tatsächlich nicht ganz sauber, aber dabei auch ziemlich brillant!" titelt der Quietus. Andere Quellen werfen mit Adjektiven wie makaber, pervers, widerlich, chaotisch um sich, wenn sie sich The Fat White Family aus Brixton, London verbal annähern. Doch stets wohnt diesen negativen Attributen auch eine Faszination für das Hässliche, eine wundersame Gefälligkeit am Absurden inne, die einen Reiz der 2011 gegründeten Gruppierung auszumachen scheint.
Das Sextett wühlt 2013 mit seiner brutalen Mischung aus Blues, Post-Punk, Garage und Lo-Fi die Szene auf, und so recht weiß keiner, wo er diese wild gewordenen Rabauken hin stecken soll, die Konventionen über Bord werfen und diese auf ihre verschrobene Weise neu zusammenflicken. Das erinnert mal an Velvet Underground und dann wieder - vor allem live an den Post-Punk von The Fall, nach deren Sänger Mark E Smith auch ein Song von The Fat White Family benannt ist.
Nach ersten Single-Veröffentlichungen und einer EP geht das groteske Debüt "Champagne Holocaust" Ende 2013 an den Start und provoziert mit einem Artwork, auf dem ein Schwein mit blutiger Sichel und blutigem Hammer, einem hervorgehobenen Gemächt und einer Champagner-Flasche auf dem Kopf, dem Betrachter entgegenblickt: Das Ausrufezeichen ist gesetzt. Zu Zeiten von Berufs-Provokateuren wie Lady Gaga oder Marilyn Manson also immerhin ein beachtenswerter Erfolg.
Bei ihren Live-Auftritten randaliert die Band und zerlegt ihr halbes Equipment. Eine absurde Form der Kunst-Performance sagt man ihnen auf der Bühne nach, wenn Sänger Lias Saoudi halbnackt und verschwitzt sein Publikum anschreit.
"Ich denke der Punkt bei Rock'n'Roll Musik als Kunstform ist, dass jeder daran teilhaben kann. Es ist so verdammt einfach. Es sind nur zwei Noten.", erklärt der Fronter.
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