laut.de-Kritik
Fury 2000: ein musikalisches Auslaufmodell
Review von Michael Schuh"Manchmal kommen sie wieder" schrieb einst Stephen King. Die Rede war natürlich von Untoten und auch wenn Fury in the Slaughterhouse für meinen Geschmack vorzüglichst dieser Kategorie zuzuordnen sind, entziehen sie sich dem Buchtiteladressat, da die Jungs aus Hannover IMMER wiederkommen. Um dann konsequent mit dem gleichen Stiefel, den sie schon beim letzten - Stop. Was? Die "Home Inside"-Sessions waren auf Jamaica und US-Rapikone Scorpio gar am Mikro??? Hilfe, nein, so war das mit der Weiterentwicklung doch nicht gemeint. Aber zu spät, die Platte ist aufgenommen und im Promo-Info spricht man von Fury 2000. Was klingt, wie eine neue Golf-Edition, bleibt ein musikalisches Auslaufmodell.
Klar, warum Scorpio seinem Ruf sowas wie die Performance auf "Are You Real" antut, wüssten wir alle zu gerne. Worauf die Furys damit aber hinauswollen, ist mir völlig schleierhaft. "Fernab aller gängigen Trends, ohne abgefahrenen Zügen hinterherzuhecheln" ist im Info noch zu lesen. Hip Hop, liebe Pferdemetzger, ist aber leider kein neuer Stil, den ihr euch abends in jamaikanischen Bodegas reingepfiffen habt.
Egal, der Rest des Albums ist, wie es weiter heißt, "ehrlich, modern und 100% Fury". Schade nur, dass sich die letzten beiden Attribute gegenseitig ausschließen und das erste so abgestanden klingt, wie eben Fury 2000 auf vorliegendem Album. Für alle Fans des Poprock-Sechsers gibt es nun also die siebte Alternative zur ersten Fury-Scheibe: radiofreundlicher Einschlaf-Rock, so innovativ wie, gähn, Hip Hop. Da setzt sogar die Plattenfirma auf die ruhmreiche Vergangenheit: "Rund drei Millionen verkaufte Platten, Goldauszeichnungen und über 1000 Konzerte - noch Fragen?" Ja. Who cares?
Noch keine Kommentare