laut.de-Biographie
GFOTY
"Wenn man sich den GFOTY-Status einmal erarbeitet hat, dann kommt der Look von selbst", äußert die in London geborene Dame in einem Interview, in dem sie einem sichtlich überforderten Journalisten erklären soll, was es mit dieser ominösen PC Music denn so auf sich hat. Ihre Antworten sind fast schon albern edgy, aber passen dafür auch perfekt zum Musikprojekt, das sie da seit etwa 2012 vorantreibt.
GFOTY teilt nicht nur das Geburtsjahr mit PC Music-Labelgründer A.G. Cook, sondern findet auch weit vor beider Musikkarriere mit diesem zusammen. Eine Energie, die die Tochter eines Kunsthändlers schnell produktiv werden lässt. Es gilt Musik zu machen, die ihrem verschallerten Zynismus gerecht werden könnte. Laut eigener Aussage inspiriert von Scooter und R. Kelly wird sie einer der ersten und größten Künstler des Labels und schleppt deren Shootingstar Hannah Diamond eigenhändig an.
Bis 2015 der Rollout der ikonischen PC Music-Compilations beginnt, arbeitet sie bereits mit SOPHIE auf einem Song für deren Debüt-Album "Product" zusammen. Ein Jahr später dehnt sie einzelne Soundcloud-Releases auch auf ganze Projekte aus. Debütalbum "Dog Food" erscheint 2016, bald darauf geht mit "Tongue" wohl ihr größter Hit online. Sie folgt dem mit Projekten, die in Sachen Abstrusität und Unkonsumierbarkeit im Tempo noch anziehen. "GFOTYBUCKS" und "GFOTYBUCKS: Red Cups" gehören zu den Stücken musikalischer Satire, bei denen Form und Inhalt nahezu komplett verschwimmen.
Trotz der Tatsache, dass sie einer der prägenden Geister des Labels ist, verlässt GFOTY Ende 2018 PC Music und veröffentlicht die erste Single ihrer frischen EP "If You Think I'm A Bitch, You Should Meet GFOTY" unter dem eigenen Pseudo-Label Girlfriend Records. Die EP erscheint im April des Jahres ohne viel Brimborium und hält den Sound doch sehr kohärent mit dem vorigen Material. Wie sie in einer Instagram-Story dokumentiert, scheint die Trennung auch im Guten abgegangen zu sein.
Der Look, von dem sie im eingangs erwähnten Interview erzählt, sieht übrigens wie folgt aus: Ein pinker Einteiler, der komplett mit Swarowski-Kristallen besetzt ist mit Ugg-Boots. Passend zusammengefasst, was man von der Musik erwarten könnte. GFOTY steht ja auch für "Girlfriend Of The Year"; eine ganze Ästhetik, die so etwas wie die Dialektik der Basic Bitch ergibt. Die ultimative postmoderne Popmusik.
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