laut.de-Kritik
Zu diesem Sound will man nicht mal den Müll runter tragen.
Review von Michael EdeleDie Schlammschlacht zwischen Queensryche und ihrem geschassten Sänger Geoff Tate ist alles andere als schön und findet hoffentlich bald ein Ende. Da der alles erhellende Einblick wohl jedem außerhalb der Band fehlen dürfte, macht es wenig Sinn, Partei zu beziehen, auch wenn der gute Geoff mit seinen von ihm selbst bestätigten Ausrastern nicht unbedingt das beste Bild abgibt.
Gleiches muss man leider auch mal wieder über sein zweites Soloalbum sagen, das nun zehn Jahre nach dem selbstbetitelten Debüt erscheint. Die elf Songs auf "Kings & Thieves" sind allesamt nett, aber das ist bekanntlich die kleine Schwester von scheiße!
Wenn man bedenkt, was für großartige, unter die Haut gehende Songs der Mann weitgehend im Alleingang komponiert und vor allem eingesungen hat, dann sollte er entweder deutlich weniger vom eigenen Wein saufen, sich die Korken aus den Löffeln puhlen oder andere Drogen nehmen, denn sämtliche Nummern auf dem Album sind gerade mal lau oder halbgar geraten. Von den stellenweise erschreckend banalen Texten will ich erst gar nicht reden.
Viele Stücke scheinen lustlos eingesungen worden zu sein, die stimmliche Varianz ist minimal und die Effekte auf dem Gesang machen es nicht besser als die zum Teil grausame Intonation. Eignen sich Tracks wie "She Slipped Away" oder "In The Dirt" wenigstens noch als angenehme Fahrstuhlmusik, würde ich zum grottigen "Say U Luv It" nicht mal den Müll runter tragen.
Der Mann scheint tatsächlich einen auf Puff Daddy machen zu wollen, wenn man sich "The Way I Roll" anhört. Sorry Alter, aber unsere Yo Mama Fromm würde dich auseinander rupfen, wie Doblers Mutti dessen Pornosammlung! Wenn man sich anderen Stilen zuwendet, sollte man wenigstens eine gute Figur abgeben und nicht als Lachnummer enden.
Wenn Tate offensichtlich kein Interesse mehr an guter Musik und Metal im speziellen hat, sollte er besser nur noch Wein anbauen und Queensryche eine gute Zeit wünschen. Vielleicht bekommen die mit Todd La Torre ja besser die Kurve. Mit einem Geoff Tate in dieser Form sehe ich da wenig Chancen.
Leider spricht er es in "Evil" auch noch selbst aus: "It doesn't move me, even when you're on your knees". Wie "Kings & Thieves" als Argument dienen sein soll, dass Queensryche ausschließlich mit ihm das Erbe würdig weiter tragen können, bleibt ein Rätsel.
2 Kommentare
Nehmen diese gruseligen Soloalben kein Ende? Er hätte "British Lion" einsingen sollen, das wäre die perfekte Kombination gewesen. xD
hab kürzlich ein paar ausschnitte von einem der letzten gigs mit qr gesehen, da hatten seine früheren sangeskünste u. stimme ihn doch ziemlich verlassen, das ist vielleicht auch ein grund warum er rausgeschmissen wurde, er bringt es leider nicht mehr, schade drum, der frühere geoff tate war ein begnadeter sänger für mich