laut.de-Kritik
Zeitverschwendung? Nein, auf keinen Fall.
Review von Anja LindenlaubKaum erklingen die ersten Töne von "Stay The Night", wippe ich auch schon mit den Füßen mit. Die Singleauskopplung der Britpop-Hoffnung wird von Bläsern begleitet, die vor allem im Refrain alles aus ihren Instrumenten rausholen und sich richtig rotzig geben.
Über die Songs des vorliegenden Debütalbums plaudert Sänger Simon Pettigrew aus dem Nähkästchen: "Der richtige Durchbruch kam, als wir für zwei Monate nach Schweden gingen, nur um Songs zu schreiben. Wir hatten sonst nichts zu tun. Nur Songs schreiben, den ganzen Tag lang. Aber als wir zurück kamen, hatten wir die besten in der Tasche, die wir je gemacht haben."
Track Nummer vier benennen die Briten kurzerhand nach sich selbst. Der Anfang ist erwartungsgemäß düster, doch glücklicherweise wandelt sich das aufkommende Unbehagen bereits nach ein paar Takten, und die gewohnte Melodik der Ghosts-Songs stellt sich wieder ein - und somit auch das Füßewippen.
Die Melodie des titelgebenden Stücks "The World Is Outside" gibt zuvor allen Hoffnungslosen Mut und gibt weise Worte mit auf den Weg: "We can do everything, open your eyes, the world is outside".
In "Something Hilarious" nimmt sich Pettigrew dann einen großen Meister des säuselnden und weinerlichen Gesangs, Thom Yorke, zum Vorbild. Mit einer großen Portion Gefühl jammert er sich, getragen von leisen Gitarren und einem noch leisernen Schlagzeug, durch den Song. "Oh, don't you waste your time?" Nein, auf keinen Fall.
Nach knapp 45 Minuten verabschieden sich die Geister auch schon wieder mit dem sehr ruhigen und andächtigen Stück "Temporary". Schön wars und wird es auch garantiert wieder werden.
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