laut.de-Kritik
Eingängiger Indiefolk aus Kanada.
Review von Giuliano BenassiFür ihr vorliegendes Album hat sich die kanadische Band etwas Außergewöhnliches ausgedacht: Sie ist in Toronto in ein ganz normales Studio gegangen. Ein mutiger Schritt, nachdem ihre bisherigen vier Werke in alten Kirchen, Silos oder im Freien entstanden waren.
Ein Versuch, den die Great Lake Swimmers wahrscheinlich nicht bereuen werden, denn der Stimmung ihrer Kompositionen hat die ungewohnt nüchterne Umgebung keinen Abbruch getan. Bandmittelpunkt Tony Dekker hat mit Miranda Mulholland an der Geige und am Mikrophon eine charmante Begleitung gefunden, Langzeit-Mitstreiter Erik Arnesen zupft gekonnt Banjo und Gitarre.
In Zusammenarbeit mit Bass, Schlagzeug und gelegentlichen verzerrten, elektronischen und streichenden Tönen ist eine eingängige Platte zwischen Folk, Country und Indierock entstanden. Klingt der Opener noch wehmütig, verbreitet der darauf folgende Titeltrack fröhliche Stimmung.
Wie im weiteren Verlauf sind Neil Young und Tom Petty immer wieder gut herauszuhören, doch klingen die Kanadier weniger kantig und dank der weiblichen Begleitstimme melodischer.
"New Wild Everywhere" ist ein gut gelauntes Album, das durchaus mit den Charts kokettiert, ohne sich ernsthaft damit auseinander zu setzen. Größere kommerzielle Erfolge sind der Platte nicht wirklich zuzutrauen, das Potential für stimmungsvolle Liveauftritte ist aber auf jeden Fall vorhanden.
1 Kommentar
Das Rad wird von denen ja nicht gerade neu erfunden, aber gut zu hören ist das allemal.
Danke, hab von denen noch nie was gehört.