laut.de-Kritik
Die Russen legen ein starkes Album vor.
Review von Michael EdeleGrenouer dürften vermutlich den wenigsten Europäern schon ein Begriff sein, hat sich die russische Band in unseren Breitengraden doch bislang noch nicht sehen lassen. Allerdings haben sich die Herren schon seit Mitte der 90er national einen Namen erspielt und sowohl die Neuauflage des Debüts als auch das letzte Album "TRY" sind mittlerweile auch ohne Import zu beziehen.
Inzwischen ist die in St. Petersburg ansässige Band bei Locomotive Records untergekommen und legt nun mit "Lifelong Days" ein verdammt starkes Album vor. Schon auf "TRY" gab es immer wieder Vergleiche mit Bands wie Meshuggah und Fear Factory und die treffen auch bei den neuen Album wieder 100%ig zu. Grenouer liegen mit ihrem Sound ziemlich genau zwischen den beiden genannten Bands, sind also weniger verschachtelt und dadurch eingängiger als die Schweden und haben deutlich bessere Songs und Melodien im Gepäck als die Amis auf ihrer letzten Veröffentlichung.
Shouter Ind konzentriert sich in den ersten paar Songs zwar weitgehend auf derbe Shouts, setzt aber auch dabei schon auf eine relativ variable Stimmlage. Die durch einen Phaser gejagten Strophen in "Taken Off The List" sorgen da nur für zusätzliche Abwechslung und passen perfekt zu den modernen Riffs, die sich Gitarrist Motor aus den Ärmeln schüttelt. Zusammen mit dem sehr geil produzierten Bass, der immer herrlich durch den Hintergrund grummelt und die akzentuierten Drums gibt das eine Mischung, die massiv in die Nackenmuskulatur geht und live mit Sicherheit killt.
Dafür sorgen heftige Kracher wie "With No Concern" oder das größtenteils brachiale "Finding The One". Aber damit ist es ja nicht getan. Auch in Sachen Melodien haben die Russen was zu bieten und legen mit "Away From Now" schon den ersten, potentiellen Hit vor, denn vor allem der Refrain geht mit ein paar sehr guten Keys und einer griffigen Gitarrenmelodie voll auf. Gleiches gilt für "Employed Beggar", das wieder mit sehr viel Phaser auf den Vocals arbeitet. Auch das ruhige, abschließende "Patience" arbeitet mit leichten Effekten auf der Stimme und erinnert dadurch sehr an Chroma Key.
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