Hardcore Superstar - " Beg For It"

Anfang 2008 platze Thomas Silver mit der Nachricht heraus, dass er die Hardcore Superstar-Klampfe an den Nagel hängt. Sein zunächst nur vorübergehender Ersatz Vic Zino ist mittlerweile fest dabei und dürfte auf "Beg For It" am Songwriting nicht ganz unbeteiligt gewesen sein.

Im Grunde genommen hat sich mit Vic an der Klampfe stilistisch aber nicht viel getan, was man als durchaus positiv bezeichnen darf. Sänger Jocke Berg besticht zudem wieder mit recht rauer und aggressiver Stimme - ohne die Melodien zu vernachlässigen.

Warum man dem guten Ennio Morricone aber unbedingt einen "Wurm" widmen muss, ist mir nicht klar. Immerhin weilt der Kerl noch unter den Lebenden und ist beileibe kein Wurmfutter. Den Stil des legendären Westernscore-Komponisten treffen sie mit dem Intro aber recht gut. Danach legt die Single "Beg For It" in typischer Hardcore Superstar-Manier los, und der Rest der Scheibe läuft da nicht aus dem Ruder.

Okay, das Riff in "Into Debauchery" erinnert nicht unerheblich an "Pretty Fly For A White Guy" von The Offspring, und der Boogie-Flair von "Remove My Brain" fällt ebenfalls ein wenig aus dem Rahmen. Das wars dann aber, denn ansonsten bietet "Beg For It" astreinen, dreckigen Rock mit ordentlichem Glamfaktor.

Der kommt vor allem in der zweiten Hälfte der Scheibe zum Tragen, nachdem "Hope For A Normal Life" zunächst auf akustischen Gitarren aufbaut und "Don't Care 'Bout Your Bad Behaviour" im Anschluss noch mal hart und satt abrockt.

Spätestens ab "Spit It Out" zeigen die Schweden, dass sie ihre Einflüsse zu nicht gerade geringen Teilen von Bands wie Mötley Crüe und Guns N' Roses speißen und ein Partyfass aufmachen. Das nennt man ehrlichen, trockenen R'n'R - der richtige Sound für den Sommer.