laut.de-Kritik
Da dürfen sich auch Fear Factory eine Scheibe absäbeln.
Review von Michael EdeleAch du Scheiße. Ob Hatesphere in diesem Leben noch mal ein stabiles Line-Up hinkriegen? Ich wage es zu bezweifeln. So lange Gitarrist Peder aber immer wieder eine ganze Riege guter Musiker aus dem Hut zaubert, soll mir das relativ egal sein.
Nachdem auf dem letzten Album "To The Nines" Sänger Jacob Bredahl bereits durch Jonathan 'Joller' Albrechtsen wurde, musste der seinen Platz inzwischen wieder für Esben 'Esse' Hansen räumen. Der geht zwar nicht ganz so derbe wie sein Vorgänger zu Werke, dafür aber deutlich variabler.
Es braucht gerade mal den durchschlagenden Opener "The Killer" um klar zu machen, dass der gute Esse nicht selten an Peter Dolving erinnert - als der mit seinen Jungs von The Haunted noch für erstklassigen Thrash Metal stand.
Die Zeiten mögen bei den Schweden vorbei sein - bei den Dänen hier ist noch lange kein Ende in Sicht. Nach einem schönen Gitarrenintro, das genauso geschmackvoll in harte Klampfen überleitet, zieht "Venom" gleich wieder deutlich an. Dass man auch im eher eng gefassten Thrash Metal-Genre genügend Möglichkeiten zu variieren hat, beweisen Hatesphere selbst: Hört euch die aktuelle Scheibe und den Vorgänger hintereinander an.
Dank Shouter Esse gebe ich "The Great Bludgeoning" sogar den Vorzug, zumal sich Peder Hanse und Jakob Nyholm ein paar verdammt fette Riffs aus den Ärmeln schütteln. An "Smell Of Death" können sich auch Fear Factory noch eine Scheibe absäbeln, zumal eine Zeile wie "I love the smell of death in the morning" was bitterbös Sarkastisches hat.
Beim schleppenden Brecher "Ressurect With A Vengeance" hat Esse die Möglichkeit mit derben Growls zu punkten, die herrlich zum Sound passen. Keine Frage, dass Hatesphere anno 2011 sowohl in Sachen Highspeed, als auch bei groovenden Nummern wie "Need To Kill" eine verdammt gute Figur machen.
Wer mit der letzten The Haunted-Scheibe nicht richtig warm wird und seinen Thrash gern deftig, modern, mit einem Schuss Melodie und ordentlich Groove mag, der liegt bei "The Great Bludgeoning" genau richtig.
1 Kommentar
Für mich sind Hatesphere seit Jahren der Garant für hochwertigen, modernen Thrash. Während sich The Haunted stark "weiter"entwickelt bzw. von ihren Wurzeln entfernt haben, bleiben sich Hatesphere treu. Beständigkeit mag vielleicht nicht immer das Höchstmaß an Kreativität bedeuten aber bei meine Güte... Motörhead.