6. Februar 2020

"Auf Deutsch hört man Musik anders"

Interview geführt von

Öfter mal was Neues: Erst vor drei Jahren änderten Itchy ihren Bandnamen, jetzt wechseln sie auch noch die Sprache. Zwar steuert die Band stramm aufs 20-jährige Jubiläum zu, doch von Routineerscheinungen ist bei den Eislingern nichts zu sehen. Gut so!

Nanu? Haben die nicht immer auf Englisch gesungen? Nach 19 Jahren wollen Itchy noch mal Nervenkitzel und knallen mit "Ja Als Ob" ihr erstes komplett deutschsprachiges Album hin. Und die Eislinger beschränkten ihre Frischzellenkur keineswegs nur auf die Textebene. Auch musikalisch hat sich etwas getan im Bandkosmos. Gitarrist und Sänger Sebastian "Sibbi" Hafner klärt uns auf.

2020 ist noch jung – wie steht es um die guten Vorsätze?

Ich hatte keine, dann kann man auch keine brechen. Mit 37 Jahren Lebenserfahrung ist das der Way to go. Aber von mir aus: Mehr reisen, mehr genießen, weniger Stress, viele schöne Konzerte spielen.

Konzerte sind bereits geplant – mit neuem Album und zum ersten Mal deutschen Texten. Sind Jennifer Rostock schuld daran? Mit einer Coverversion von deren "Mikrofon" habt ihr ja 2018 die ersten Gehversuche in diese Richtung unternommen, jedenfalls öffentlich.

Das war zumindest der erste Kontakt, den wir auf musikalischer Ebene mit der deutschen Sprache hatten. Wir haben sieben Alben auf Englisch rausgebracht, uns gibts jetzt im 19. Bandjahr. Eigentlich hatten wir keinen Grund und auch nicht das Bedürfnis, die Sprache zu wechseln. Aber wir merkten, dass es uns Spaß macht, es uns gut steht und auch das Feedback war äußerst positiv. Wir haben das erstmal irgendwo hinten im Gehirn abgespeichert, aber wir dachten nicht sofort darüber nach, auf Deutsch weiterzumachen.

Als wir uns dann hingesetzt haben, das neue Album zu schreiben, wollten wir aber einfach mal probieren, was passiert, wenn wir einen deutschen Text schreiben. Wir haben uns dabei gleich gesagt: Wenn wir uns damit nicht wohlfühlen und es nicht authentisch wirkt, lassen wir das. Wir hatten ja keinen Grund, die Sprache zu wechseln. Wenns klappt, cool – wenn nicht, machen wir halt ganz normal auf Englisch weiter. Aber es machte dann echt Spaß, eröffnete so viele neue Möglichkeiten und forderte uns noch im 19. Bandjahr heraus. Relativ schnell fühlte es sich sogar so an, als hätten wir das schon ewig gemacht. Deswegen haben wir es durchgezogen und sind sehr happy damit. Das Songwriting-Jahr war wirklich intensiv und interessant.

Welche neuen Möglichkeiten meinst du? Hat die Sprache also nicht nur eure Vocals, sondern auch das Songwriting beeinflusst?

Absolut. Man hört sich und textet anders in der Muttersprache und schreibt so auch die Songs. Wir haben viel mehr über einzelne Worte und Sätze nachgedacht als bisher. Es war zwar immer wichtig für uns, gute Texte zu schreiben, Texte mit Inhalt. Trotzdem hört man die Musik auf Deutsch ganz anders. Man hört vordergründig auf den Text. Da darf man sich keine Schwächen und Füller erlauben, weil das jeder sofort merkt.

Glaubst du also, dass sich die Wahrnehmung von Itchy in der Öffentlichkeit nun verändern wird? Eure Fanbase sitzt nun mal hauptsächlich in Deutschland und für viele waren vermutlich die Texte bisher zwar da, mehr aber auch nicht.

Ja, bestimmt. Ich kenne das ja von mir selbst. Wenn ich im Rockclub bin und einen Song von den Foo Fighters auflege, gröle ich zwar mit, aber was da jetzt genau gemeint ist, weiß ich bei manchen Songs halt nicht, obwohl ich den Song schon jahrelang abfeiere. Im Deutschen geht das nicht mehr. Da hört man den Song anders und macht sich sofort seine Gedanken. Das ist total spannend und eine große Herausforderung. Man möchte Gedanken und Bilder textlich auf den Punkt bringen und kann sich nicht mehr hinter der Sprache verstecken. Jeder Satz muss sitzen, wichtig und mit Inhalt gefüllt sein.

Wir hatten hohe Erwartungen an uns selbst. Wenn wir das jetzt machen, muss es auch geil sein. "Ja Als Ob" ist unser achtes Album, da hat man keinen Freischuss mehr. Als junge Band kannst du dich noch entwickeln und kommst halt erst auf dem dritten Album zum Niveau. Wenn wir das machen, müssen wir halt gleich auf Bundesliga einsteigen. Rumprobieren können wir uns nicht leisten, da muss gleich Qualität her. Den größten Druck haben wir uns dabei, glaube ich, selbst gemacht. Mit dem Ergebnis sind wir sehr happy, und die ersten Reaktionen sind auch super. Deshalb glaube ich, dass wir das ganz gut hinbekommen haben.

"Das könnten auch Schlagerkünstlern gewesen sein"

Ihr wart immer auch gesellschaftlich engagiert. Siehst du die deutschen Texte als Chance, die Leute vielleicht noch direkter zu erreichen und bestimmte Themen anzustoßen?

Absolut. Man kann sich deutlicher ausdrücken. Wobei der Grat zwischen einem plumpen, schmalzigen und einem guten Text sehr schmal ist – sei es bei einem ernsten Thema oder auch bei einem Liebeslied. Ein Liebeslied auf Deutsch zu schreiben, ist eine ganz schöne Hausnummer. Es gibt genügend deutsche Rockbands, deren Texte, ehrlich gesagt, auch von einem Schlagerkünstler gesungen werden könnten. Das wollen wir tunlichst vermeiden. Das ist eine Aufgabe. Aber klar: Man hat die Möglichkeit, die Leute besser und direkter ansprechen.

Wobei ihr nicht mit dem Vorschlaghammer Themen einprügelt, sondern sie eher subtil ansprecht.

Das ist uns auch sehr wichtig. Zeigefinger ist nicht unser Ding. Das war es schon auf Englisch nicht und auch jetzt nicht. Wir wollen eher auf eine clevere Art und Weise Missstände ansprechen. Und es ist ja nicht so, als hätten wir nur ernste Texte. Aber auch die spaßigen und emotionaleren Songs sollen subtil mit Sprache spielen.

Denkst du, ihr erreicht mehr Leute durch eure Musik und Texte oder doch eher durch eure anderen Aktionen, etwa eure Zusammenarbeit mit OceanCare gegen Meeresverschmutzung oder Wegwerfbecher-Verbote bei euren Konzerten?

Sowohl als auch, das ist gemischt. Klar, eine Aktion bringt Bilder mit sich und bleibt dadurch eher im Gedächtnis als ein Song. Aber es kommt auch oft vor, dass Leute uns auf bestimmte Songs ansprechen und uns mitteilen, was er für sie bedeutet, und wie er sie zum Nachdenken angeregt hat. Das ist eigentlich das schönste Kompliment, das du als Musiker bekommen kannst. Und das gilt nicht nur für die ernsten Themen. Wenn jemand ankommt und dir erzählt, dass er durch unsere Songs nach einer Krise neuen Lebensmut gefunden hat, kriege ich Gänsehaut bis zum Himmel und muss mich wirklich beherrschen, dass ich nicht losheule. Das kommt vor. Es ist das Krasseste überhaupt, wenn du es als Musiker schaffst, Leute mit deinem Song so zu bewegen und zu helfen. Wahnsinn.

Bei Themen wie Umweltschutz kommen aber deshalb auch ab und an Leute auf uns zu. Wobei wir hier vermeiden, explizit in den Song zu schreiben: "Hey, benutz' weniger Plastiktüten!" So kannst du das natürlich nicht in einem Song sagen. Aber oft ist ja so ein Song mit einem Musikvideo verbunden, wo es dann entsprechende Bilder gibt. Ich glaube, das Gesamtpaket machts.

Für die kommende Tour kollaboriert ihr mit Kein Bock Auf Nazis und der Initiative Musik, zuletzt hattet ihr, wie gesagt, u.a. mit OceanCare kooperiert. Welche Themen liegen dir aktuell besonders am Herzen?

Uns liegen viele Themen am Herzen, momentan hat man auch allen Grund dazu, da ja doch vieles in der Welt ziemlich im Argen liegt. Aber wir haben als Band früh gemerkt, dass es für die Ergebnisfindung und das Engagement sinnvoll ist, sich auf wenige Themen zu konzentrieren und diese dafür mit besonderem Nachdruck zu verfolgen, statt auf vielen Baustellen zu tanzen.

Mit "Beyoncé und Jay-Z" besingt und bietet ihr eine Art Safe Space vor allen Problemen dieser Welt – benennt sie teilweise aber auch gleichzeitig. Warum war es euch wichtig, so einen Song aufs Album zu packen?

Weil man heutzutage den ganzen Tag vollgeschissen wird mit irgendwelchen negativen Meldungen und Hiobsbotschaften ... Wir haben von Leuten gehört, die seit Jahren keine Nachrichten mehr schauen, weil sie nicht mehr ertragen können, wie schlimm das alles ist. Und seitdem sind die viel glücklicher. Wir dachten uns: Hey, für solche Leute schreiben wir ein Lied, in dem einfach drei Minuten Sicherheit versprochen wird, wo alles gut wird.

Trotzdem zählt ihr in diesen drei Minuten lauter schlimme Dinge auf.

Ja, und dann trennen sich auch noch Beyoncé und Jay-Z ...

"Wir sind nichts Besseres, nur weil wir 80 Zentimeter höher stehen"

Die musikalische Weiterentwicklung zu "Ja Als Ob" beschreibt ihr selbst als Prozess, bei dem ihr eine "rostige Abrissbirne" in euren Kosmos krachen habt lassen. Klingt, als stecke da mehr dahinter als nur ein Wechsel der Sprache ... Zumal der Sound insgesamt moderner und abwechslungsreicher klingt.

Durch den Sprachenwechsel öffnen sich, wie gesagt, neue Türen. Man hat Möglichkeiten, Sachen anders zu vertonen. Aber auch generell wollten wir uns keine Limitierungen auferlegen, was das Songwriting anbelangte. Wir wollten drauflos schreiben. Es war auch mal egal, ob ein Song E-Gitarre hat oder nicht. Ein guter Song ist ein guter Song. Das haben wir zwar schon immer so gemacht. Unsere Alben waren immer sehr vielschichtig und uns war wichtig, das wir nicht 13 ähnliche Punkrocksongs hinknallen, sondern auch mal über den Tellerrand hinausschauen – zum einen, weil wir es gut finden, zum anderen, weil wir uns selbst nicht langweilen wollen.

Durch die neue Sprache hat sich das aber noch weiter aufgefächert. Es gingen noch mehr Türen auf. Wir hatten plötzlich 50 Songs geschrieben, die stilistisch von A bis Z aufgestellt waren. Dann standen wir vor der Herausforderung, auf der einen Seite ein abwechslungsreiches Album haben zu wollen, aber andererseits auch eines, das klingt wie von einer Band, nicht von mehreren. Ich finds toll, dass du sagst, es sei moderner und abwechslungsreicher geworden. Das wollten wir hinbekommen – und trotzdem einen roten Faden haben.

Gab es bestimmte Einflüsse? Mir kamen ab und an Bilderbuch und sogar Deichkind in den Sinn ...

Also konkret überhaupt nicht, aber unbewusst kommt sowas natürlich immer mal durch. Jetzt persönlich auf diese beiden Bands angesprochen: Ich finde, die haben geile Texte – Deichkind gerade raus, Bilderbuch eher verschachtelt. Auf der anderer Seite haben wir Panzer (Bassist, Sänger) in der Band, der Turbostaat und deutschsprachige Punkbands super findet und Muff Potter hört. Da treffen sich viele Geschmäcker. Auch da haben wir uns bewusst nicht limitiert. Genauso, wie es eben sowohl humoristische als auch politische Songs gibt. Die Devise "Jetzt machen wir einen Song wie Band XY" gab es nie. Ich glaube, das würde man auch hören, und das wäre nicht gut.

Ich frage auch deshalb, weil du im Titelsong die schöne Zeile singst: "Ideen klauen? Auf keinen Fall".

Würden wir niemals machen! (lacht) Es gibt ja diesen schönen Spruch: Am besten klaut man so gut, dass keiner hört, von wem. Man sollte denken: "Hä, das kenn ich doch", aber nicht draufkommen. Dann hat man perfekt geklaut.

Gab es das bei dir schon mal?

Ich hab' noch nie bewusst einen Song geklaut. Natürlich gibts Songs, die einen eher an den Stil von Band A erinnern und welche, die eher nach Band B klingen. Aber sich inspirieren lassen, ist ja okay. Das passiert einfach, wenn man Musik hört. Ich höre sehr vielschichtig Musik, und dann kommt eben mal ein Folksong dabei raus oder ein Stück mit Electro-Elementen oder mal was mit Sprechgesang oder eben doch eine harte Punkrock-Nummer raus.

Wichtig ist, dass man den Songs seinen eigenen Stempel aufdrückt. Ich finde, man hört immer sofort, wenn eine Band versucht hat, einen Song wie XY zu schreiben. Man schreibt den Song dann auch nie so gut wie das Original. Das wird immer nach "da wollte jemand klingen wie" klingen. Das ist nicht der Way to go. Wichtig ist, selbst Sachen zu schaffen. Dass man dabei inspiriert wird und anderes in sein eigenes Songwriting einfließen lässt, ist ganz normal und richtig.

Ihr featuret auf einem Track Sebastian Madsen. Der feiert mit seiner Band heuer das 15-jähriges Bestehen. Du hast es vorhin schon erwähnt: Ihr geht sogar schon aufs 20-jährige Jubiläum zu. Fühlt ihr euch langsam alt?

Unseren Knochen nach zu urteilen, sind wir schon Anfang 50. Aber geistig sind wir noch total fit! Wir müssen immer lachen, wenn wir drüber nachdenken, dass wir nächstes Jahr echt schon 20-jähriges Jubiläum haben. Es fühlt sich überhaupt nicht so an. Wir haben ja das Glück und Privileg, schon in der Schule die Band gestartet zu haben - und dann nie einen richtigen Job machen mussten. Wir können eigentlich seit jeher davon leben. Das hier ist unser Beruf. Deswegen fühlt es sich für uns auch nicht so lange an.

Es ist ein Prozess, der andauert. Wir finden eher total absurd, dass wir schon 20 Jahre in dieser Band spielen dürfen. Das ging alles so schnell vorbei – da dauerts auch nicht mehr lang, bis wir 30-jähriges Jubiläum feiern! Irre, wie schnell die Zeit vergeht. Umso schöner, dass wir geschafft haben, die Band so lange am Leben zu halten und uns dabei immer wieder neu zu erfinden. Gerade jetzt: Welche Band hat schon die Möglichkeit, beim achten Album noch mal was total Neues reinzubringen? Das genießen wir gerade sehr. Damit haben wir uns auf jeden Fall die Türen für die nächsten 20 Jahre geöffnet.

Gibt es Dinge in der Band, die ihr heute noch genauso handhabt wie vor 20 Jahren oder hat sich alles komplett verändert?

Ich bin immer noch Optimist. Das ist wichtig. Natürlich wird man professioneller, aber ich glaube was wir uns beibehalten haben ist, dass wir uns nach wie vor nicht zu ernst nehmen. Wir sind immer noch dieselben Typen und wissen das hier total zu schätzen. Natürlich hat man viel mehr Einblick in das Business und weiß wie der Hase läuft. Wir haben inzwischen unsere eigene Plattenfirma. "Ja Als Ob" ist das vierte Album, das wir über unser eigenes Label raushauen. Viele Sachen sind natürlich schöner, wenn man sie unbefangen als 18-Jähriger macht, ohne zu wissen, wie es eigentlich läuft.

Auf der anderen Seite ist es total interessant, so lange dabei zu sein. Nur die Leidenschaft darf nicht abhanden kommen. Ich scharre momentan richtig mit den Hufen, weil ich es kaum erwarten kann, dass wir endlich auf Tour gehen und im Sommer Festivals spielen. Das alles hat sich nicht verändert, Gott sei Dank. Wir sind vor jeder Show aufgeregt wie vor 18 Jahren. Wir haben inzwischen fast 1.000 Shows gespielt, scheißen uns aber immer noch fast in die Hose vor jeder. Das ist geil. Sollte es mal nicht mehr so sein und alles nur noch nebenherlaufen, müssen wir irgendwas ändern.

Noch mal zur rostigen Abrissbirne, die du vorhin erwähnt hast: Die ist in unsere Komfortzone reingekracht. Das bedeutet, dass wir immer noch Risiken eingehen, uns selbst herausfordern, nicht bequem geworden sind und sagen: "Joa, läuft ja ganz gut, machen wir einfach so weiter". Man muss halt auch mal ins tiefe Wasser springen und gucken was passiert. Nur wenn man sich selbst herausfordert und neue Aufgaben stellt, kann man daran wachsen und das Ganze interessant für sich halten. Nichts ist schlimmer als jemand, dem man sofort auf der Bühne ansieht, dass er das bloß macht, um die Miete zu zahlen oder weil er es halt immer so gemacht hat, ohne jeden Funken Leidenschaft. Das ist bei uns auf keinen Fall so. Wir sprühen nur so vor Leidenschaft für das, was wir da machen.

Ist das deiner Meinung nach der Hauptgrund dafür, dass eure Konzerte nach wie vor wachsen? Die kommende Tour ist ja, glaube ich, eure bis dato größte.

Ja, ich glaube schon. Ich glaube, die Leute hören und sehen uns an, dass wir Spaß dabei haben und authentisch sind. Wir verstellen uns nicht. Wir verkleiden uns nicht, wenn wir auf die Bühne gehen. Wir sind die gleichen Typen auf der Bühne. Dort reden wir genauso viel Mist und ernstes Zeug wie im normalen Leben. Es wäre uns auch viel zu anstrengend, uns dauernd zu verstellen. Andere Bands können das sicherlich gut und finden das klasse, aber wir sind so, wie wir sind. Das gefällt den Leuten, sie wissen was sie bekommen.

Es sagt sich so blöd, aber wir sind halt die Typen von nebenan. Vor einer Weile wurde uns von einer großen Musikzeitung als Schwäche ausgelegt, dass wir zu wenig Rockstar-mäßig rüberkommen und eher die Jungs von nebenan sind. Dazu denke ich mir: Ja, sind wir halt auch. Warum sollen wir uns denn so aufführen? Ich glaube, das mögen die Leute an uns. Und wir auch an uns selbst.

Ihr habt also auch keine Ambitionen, in die Fußstapfen der Musikhelden zu treten, die ihr in "Wo Seid Ihr Denn Alle?" besingt?

Wir wollen nicht sterben, falls du darauf hinaus willst! (lacht) Naja, natürlich hätten wir nichts dagegen, in den Rock-Olymp aufzusteigen ...

Dann wärt ihr aber nicht mehr die Jungs von nebenan. Oder sind genau das die Rockstars von morgen?

Es wäre schlimm, wenn wir das dann nicht mehr wären. Es gibt ja viele Beispiele von großen Bands, die immer noch normal sind und nicht so tun als ob. Sollten wir mal in den Rock-Olymp aufsteigen, dann wärs am besten, das als Sibbi, Panzer und Max zu schaffen und einfach weiterhin unser Ding durchzuziehen.

Vielleicht sollte man mehr danach streben als nach den großen Rockstars von morgen.

Ja, so ist es doch, oder? Wir ziehen durch die Lande, spielen Shows und stehen dabei doch im Endeffekt im selben Raum wie die Leute vor der Bühne, die einen coolen Abend feiern. Wir sind nichts Besseres, nur weil wir vielleicht 80 Zentimeter höher im Raum stehen. Wir sind dieselben Leute – wir alle mögen Musik, haben Lieblingsbands, wollen einen coolen Abend haben. Klingt abgedroschen, aber: Ohne uns wäre der Abend kacke, ohne die Leute wäre er ebenfalls kacke. Das gibts nur im Doppelpack.

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