laut.de-Kritik
Gute Flows, harte Punchlines und enttäuschende Beats.
Review von Stefan Johannesberg"Wenn ich rappe, will ich immer nur der Freshste sein wie Jadakiss" – Kool Savas in "Haus und Boot". Nicht nur der deutsche King Of Battlerap hält große Stücke auf Jadakiss, seines Zeichen Rapper der New Yorker Hip Hop-Crew The Lox. Nein, auch meine Wenigkeit findet am Flow und den Punchlines des Meisters gefallen. Besonders seit dem genialen Gastauftritt bei Mya in "Best Of Me" und der umwerfenden Zeile "Literally, We Can Go Shopping In Italy", hab ich ein Ohr auf Jada geworfen. Leider wird das Debutalbum immer wieder verschoben, und seine Features sind rar gesät. Doch im Herbst 2001 ist es endlich so weit, "Kiss Tha Game Goodbye" erscheint und gerät zu einer kleinen Enttäuschung.
Klar hätte man ahnen können, dass die Beats zu 90% wieder von den Ruff Ryder-Hausproduzenten stammen werden, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Und so sind mit Swizz Beats, Mahog, DJ Shok und P.K. auch alle Verdächtigten auf "Kiss Tha Game Goodbye" versammelt. Keiner dieser Jungs schafft es, Jadakiss wenigstens einen fetten, wenn schon nicht innovativen Sound, zu basteln. 08/15-Beats, die jegliche Deepness vermissen lassen, dominieren die Platte. Da hat es selbst ein Jadakiss schwer, den Liedern ein wenig Leben einzuhauchen.
Zu allem Überfluss haben auch renommierte Producer wie die Neptunes, The Alchemist, Timbaland (der eingängige Refrain geht noch in Ordnung) oder DJ Premier keinen guten Tag erwischt und nur Durchschnittliches abgeliefert. Genug um in den USA eine halbe Million Scheiben zu verkaufen, zu wenig aber, um den wahren Rapsuperstars Paroli zu bieten. So bleibt nur so hoffen, dass Jada bei seinem nächsten Album die Beats etwas sorgfältiger aussuchen wird.
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