laut.de-Kritik
Rave-Fanfaren bis zum Abwinken.
Review von Daniel StraubDem schwedischen Produzenten John Dahlbäck wurde die Techno-Karriere quasi in die Wiege gelegt. Gäbe es so etwas wie ein Techno-Produzenten-Dynastie in dem skandinavischen Land, sie würde mit Sicherheit auf den Namen Dahlbäck hören.
Mit der jetzt erschienen Compilation "Pickadoll's" mixt sich der Schwede durch den Backkatalog seines gleichnamigen Labels. Herausgekommen ist ein Produkt, das sich vom ersten bis zum letzten Takt als Feier-Katalysator versteht. Ohne viel Umschweife kommt der Youngstar zum Punkt.
Nach einem eilig angelegten Intro, setzt der Vier-Viertel-Beat etwas unvermittelt ein. Vorwärts ist die Marschrichtung, soviel steht also schnell fest. Wer die zahlreichen Produktionen von Dahlbäck in der Vergangenheit etwas mit verfolgt hat, wird sich kaum wundern. Schließlich hat er sich mit seinen Veröffentlichungen als Freund munter pumpender Grooves einen Namen gemacht.
Eine ähnliche Philosophie verfolgt er auch in seiner Rolle als Label-Chef. Wer als DJ also eine sichere Bank für sein Set braucht, der sollte auch ein Release von Pickadoll in sein Case packen. Schließlich kann ein solcher Track, zur richtigen Zeit gezündet, abgehen wie eine Rakete. Wichtig ist jedoch was davor und was danach gespielt wird.
Auf "Pickadoll's" ist ein solcher Spannungsbogen nicht auszumachen. Gleichförmig sind die 14 Tracks aneinander gereiht. Das nimmt ihnen Qualitäten, die sie als einzelne Stücke in einem guten Set durchaus aufweisen könnten. Der ständige Klang der Rave-Fanfaren wirkt spätestens nach zwanzig Minuten aufgesetzt und zwanghaft.
Zu einseitig sind die Tracks, die Dahlbäck für sein Pickadoll-Label signt. Einzig Öznur Can bringt mit "Lets Do It Again" ein wenig frischen Wind in den Mix. Das ist aber bei Weitem zu wenig, um insgesamt zu überzeugen.
1 Kommentar
Aha - "Dem schwedischen Produzenten John Dahlbäck wurde die Techno-Karriere quasi in die Wiege gelegt. Gäbe es so etwas wie ein Techno-Produzenten-Dynastie in dem skandinavischen Land, sie würde mit Sicherheit auf den Namen Dahlbäck hören." Is klar wie Köttbullar. König Techno der Fünfte und Prinz Elektro der siebte von Schweden. Der Typ hat einen Cousin, der auch Beats baut und das wird bei euch zur Techno-Produzenten-Dynastie.
Klassiker: "Wer als DJ also eine sichere Bank für sein Set braucht, der sollte auch ein Release von Pickadoll in sein Case packen. Schließlich kann ein solcher Track, zur richtigen Zeit gezündet, abgehen wie eine Rakete. Wichtig ist jedoch was davor und was danach gespielt wird." Und das trifft nur nur nur und ausschließlich auf Releases von Pickadoll zu - das weiß ich genau!
Zum Schluss: "Einzig Öznur Can [...]". Der heißt Özgür Can. Der von vakant schreibt sich Onur Özer.
Grüße an die Techno-Produzenten-Rezensenten-Dynastie.