laut.de-Kritik

Couch Potato kommt in die Puschen.

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Sein letztes Album liegt schon drei Jahre zurück, höchste Zeit also für das neue Werk "Dualizm". Jenes steht, das legen neben dem Titel auch die ersten Höreindrücke nahe, wohl für eine duale Ausrichtung. Anders als etwa beim überwiegend deep gehaltenen Soft-House auf "Different" bringt Hulkkonen hier wie bei A- und B-Seite einer LP zweierlei Gemütszustände zusammen. Zu Beginn zeichnet sich Dualizm durch eine merkliche Zurückhaltung aus. Vor allem die ersten vier Stücke, stimmen eher nachdenkliche Töne an.

So sorgen Nick Triani und dezente Klavierklänge bei "Science" für eine entsprechende Stimmung. Während "Some Distant Memory" - dank Pekka Tuppurainens Flügelhorn und der Streicher des Rungius Lefthand Quintets sowie Sounds, die irgendwie an Walgesänge erinnern - ebenso einen Anlass zum Nachdenken gibt. Ja, Hulkkonens Neigung zu Streichern ist nach wie vor präsent. Zu guter Letzt wirkt das leicht psychedelisch angehauchte "Stykkarit Laukee Taas" in gleicher Weise wie ein Ruhepol.

In der zweiten Hälfte indes leitet "Dislocated" eine Wendung ein. Ein Reigen vergleichsweise offensiver Stücke folgt. Sie vermögen mit ihrem uplifting Tempo "Dualizm" zum einen endgültig aus der Reserve zu locken, zum anderen erscheinen sie auch den Aspekten des Dancefloors nicht unaufgeschlossen. So wie das in bester Elektro-Pop-Manier schwelgerisch gehaltene "LoFiction" mit Sänger Jerry Kaluri, das sich mehr als Song denn als Track zu erkennen gibt.

Auch Hulkkonens alter Kumpel Tiga aus Montreal gibt wie beim Vorgänger ein Stelldichein. Mit "Dying In Beauty", steuert er eine verbalen Abrechnung bei. Dank schmalziger Strings und des für Tiga typischen, schwülstig affektierten Gesangstils jedoch nicht unbedingt überzeugend. Eine Platte mit verschiedenen Gesichtern also, ein catchy Zweierlei aus Homelistening und dezentem Tippeln auf dem Flokati der doch noch in die Puschen gekommenen Couch Potato. Genau das macht wohl den widersprüchlichen Reiz des Hulkkonenschen Dualizm aus.

Trackliste

  1. 1. Are You Fortean?
  2. 2. Science (feat. Nick Triani)
  3. 3. Some Distant Memory
  4. 4. Stykkarit Laukee Taas
  5. 5. Dislocated (feat. John Foxx)
  6. 6. Lo-Fiction (feat. Jerry Valuri)
  7. 7. The Baxter Sequence
  8. 8. Fermi Paradox
  9. 9. Dying In Beauty (feat. Tiga)
  10. 10. Blinded By The Numbers (feat. José Gonzales)

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