Porträt

laut.de-Biographie

K.Flay

2003 hat Kristine Meredith Flaherty die Schnauze voll von sexistischem, schablonenhaftem Rap im Radio. 'So einen Mist, könnte ja sogar ich produzieren', denkt sie und beschließt, dem Ganzen den Spiegel vorzuhalten. Sie schreibt die Parodie "Blingity Blang Blang" und reitet mit Zeilen wie "Don't be a faker come be my rump shaker / I own a boat I own a plane / Flossed out in America" durch die Klischees.

K.Flay - Solutions Aktuelles Album
K.Flay Solutions
Es gibt für alles eine Lösung.

Das Experiment hat einen willkommenen Nebeneffekt: Die damals 18-jährige Psychologie- und Soziologie-Studentin (übrigens an der renommierten Stanford University) findet Gefallen am Songwriting. Als K.Flay veröffentlicht sie 2005 ihr erstes Mixtape "Suburban Rap Queen". Als "reglementiert, diszipliniert und nüchtern", beschreibt sie die folgenden Jahre. Wohl auch deshalb schließt sie ihr Studium an der mit einem Doppel-Major ab und treibt ihre musikalische Karriere voran.

Nach einem weiteren Mixtape im Jahr 2011 ("I Stopped Caring in '96") ergattert sie einen Plattenvertrag bei RCA Records. Zwar bleibt sie dort nur recht kurz, sammelt aber ansehnliche Mengen an Material: Zwei EPs – "Eyes Shut" mit Produzent Liam Howlett und "What If It Is" – erscheinen, daneben entstehen etwa 60 andere Tracks in diversen Stilrichtungen.

Viele davon werden aber wohl nie an die Öffentlichkeit gelangen, denn nach drei Jahren verlässt K.Flay RCA und verliert die Verwertungsrechte. Der Grund für den Schritt: Sie möchte ein Album aufnehmen, das Label nicht. "Sie waren einigermaßen cool damit, mich gehen zu lassen", rekapituliert die Musikerin. "Es war ein bisschen wie eine schlechte Beziehung. Du heiratest diesen Typen, den du getroffen hast, und irgendwann sagst du: 'Naah'"

Ihre Debüt-LP "Life As A Dog" finanziert sie 2014 erfolgreich via Crowdfunding und performt überraschend gut in den Charts. Die Billboard Rap-Charts entert sie auf Platz 14, in der Heatseeker-Kategorie schießt sie auf Platz 2. Kein Wunder also, dass auch Labels wieder interessiert die Karriere K.Flays verfolgen. Imagine Dragons-Sänger Dan Reynolds signt sie 2016 als erste Künstlerin seines neuen Imprints Night Street Records.

Der Durchbruch gelingt K.Flay mit der Single "Blood In The Cut". Der Song spielt im Soundtrack des Blockbusters "xXx: Return Of Xander Cage", der Serien "BoJack Horseman" und "Scream Queens" sowie in einem NFL-Spot. Bei den Grammy Awards 2018 ist er in der Kategorie "Best Rock-Song" nominiert, das dazugehörige Album "Every Where Is Some Where" in der Kategorie "Best Engineered Album, Non-Classical".

Ohne limitierende Genregrenzen wandelt K.Flay mittlerweile zwischen Hip Hop, Pop, Alternative und Rock. Das ermöglicht Kollaborationen mit unter anderem Tom Morello für dessen Soloprojekt "The Atlas Underground", Mike Shinoda auf "Post-Traumatic" und Fidlar. Kurz nach Albumrelease begleitet sie Imagine Dragons als Supportact auf Tour durch Nordamerika und Europa.

Den Spirit ihrer Anfangsmotivation transportiert K.Flay auch über ein Jahrzehnt nach "Blingity Blang Blang". Sie hat keine Lust, sich den sexistischen Tendenzen der Unterhaltungsbranche zu fügen. "Um als weiblicher Performer in der breiten Masse wahrgenommen zu werden, muss man meist hypersexuell agieren. Sowas gibt es für Männer nicht in vergleichbarer Art und Weise. Ich mache das nicht Teil meines Werks. Ich weiß nicht, ob das funktioniert. Ich habe realisiert, dass nicht jedem gefällt, was man tut."

Nach dem Motto "Für die meisten Probleme gibt es ganz einfache Lösungen" , gestaltet sie 2019 ihr drittes Soloalbum "Solutions". Sie arbeitet daran gemeinsam mit u.a. den Produzenten Tommy English (Ariana Grande, Thirty Seconds To Mars) und Joel Little (Taylor Swift). Das Ergebnis fällt poppiger und in der Message positiver aus als ihr bisheriges Schaffen. "Früher handelten die meisten meiner Songs von irgendwelchen Problemen", überlegt K.Flay. "Momentan konzentriere ich mich einfach auf das Positive. Das Gleichgewicht muss halt stimmen... schließlich muss das Leben gar nicht immer so chaotisch sein, um einen Sinn zu haben." Lassen wir so stehen.

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