laut.de-Kritik
Über Geheimnisse und Wunderwerke Ägyptens.
Review von Michael EdeleWeia, da hab ich mir ja wieder was eingebrockt. Lässt sich bei Karls Hauptbetätigungsfeld Nile noch definitiv sagen, um was es sich musikalisch handelt, lässt der Kerl einen mit seiner Solo-Scheibe ganz schön im Regen stehen.
Waren die zum Teil sehr mystischen, orientalisch-ägyptischen Melodien und Einsprengsel bei Nile noch die Sahne auf dem Eis, so geht es bei "Saurian Meditation" um nichts anderes. Dass der Kerl inzwischen ein Experte auf dem Gebiet altägyptischer Mythologie und auch Musik ist, sollte niemanden mehr verwundern. Es dürfte somit auch klar sein, dass dieses Album nur bedingt was für den Extremhärtner ist, denn fette Gitarren, pfeilschnelle Drums und komplexe Breaks sucht man auf "Saurian Dreams" vergebens.
Wenn man weiß, wie groß Karls Vorliebe für das alte Syrien und Ägypten ist, dann kommt dieses Album nicht wirklich überraschend. Ich hätte mir nur ein paar mehr Infos zu den einzelnen Musikern gewünscht, die an dieser außergewöhnlichen Scheibe beteiligt sind. Außer den Namen David Vincent (wieder mal bei Morbid Angel) und seinem Nile-Kollegen Dallas Toler-Wade ist nicht viel zu finden. Was genau machen die auf dem Album? Neben hauptsächlich akustischen Gitarren tauchen ein-, zweimal auch verzerrte Klampfen und ein paar Pauken und Trommeln auf. Dazu gibt es hypnotische Chöre und vereinzelte Samples.
Wie sich unschwer erkennen lässt, handelt es sich bei "Saurian Meditation" um ein Album, das sich nur in Ruhe und am besten unter dem Kopfhörer konsumieren lässt. Wer sich gelegentlich das eine oder andere halluzinogene Mittel einfährt, hätte hier wohl den perfekten Soundtrack für seinen Trip. Fans von Dead Can Dance oder ähnlich gelagerten Klängen sollten mal ein Ohr riskieren, denn vor allem das fast zehnminütige "Of The Sleep Of Ishtar" ist mehr als nur hörenswert.
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