laut.de-Kritik
Hoffentlich schnüffelt Snoop Dogg nicht am Booklet.
Review von Eberhard DoblerCD öffnen, atmen - und ins Koma fallen. Das Booklet müffelt dermaßen nach Zuckerwatte, Geschmacksrichtung Strawberry, als hüpfe Toy Storys Erdbeer-Knuddelbär Lotso durch den Laden. Passt wenigstens zum Albumtitel.
Dabei will Katy Perry natürlich erwachsen klingen - und das tut bereits der synthiebrummende Titeltrack zu Beginn der CD. Die Nummer wirkt wie der Rest der Platte recht abgeklärt: Statt die Popsause gleich loszufeiern, werden die Gitarrenlicks erst mal bedächtig gesetzt.
"Last Friday Night (T.G.I.F.) wäre ohne den dümmlichen Party-Absturz-Text und das letztlich doch belanglose Organ der Songwriterin (nachzuhören beim jubilierenden "Firework") sogar eine ansehnliche Indiedance-Nummer mit astreinem Synthie-Sax-Solo.
Überhaupt sollte diesmal Dance (hier oft an House oder Elektro-Hip Hop geschult) dominieren, so Katy. Die Single "California Gurls" löst diese Absicht auch ein - für derlei funky Gute Laune-West Coast-Nummern war früher beispielsweise Janet Jackson verantwortlich.
Den offensichtlichen Hitrefrain nickt sogar Snoop Dogg ab: Dem California-Gangsta Number one kann man eh nie böse sein. Ohne Gesichtsverlust tritt er in Perrys Video auf, um im nächsten Moment in einer seriösen Doku über Johnny Cash zu philosophieren.
Ansonsten stampfen die Synthies, Drummachines und Sequenzer durch den Popclub - das düster angehauchte "Circle The Drain" wirkt in diesem Kontext fast schon zu tough für ein Album, das ansonsten auf Erdbeergeschmack macht. Der Basscomputer von "Who Am I Living For?" klingt ebenfalls zu bedeutungsschwanger für Zuckerwatte. Der Elektro-Schlager "Pearl" kommt da schon ehrlicher.
Dazu noch ein Rocksong ("Hummingbird Heartbeat") und eine Ballade mit Klavier zum Abschluss ("Not Like The Movies"). Allerdings hörte man schon nach Track Nummer drei und der Textzeile "Sex on the beach / we don't mind sand in our stilettos" heraus, dass Pastorentochter Katy samt Produzententeam (Max Martin, Dr. Luke u.a.) wirklich ganze Arbeit geleistet haben. Eine sichere Bank.
24 Kommentare
Hui, hätte gedacht, dass es besser als der Vorgänger abschneidet.
Hab mir die Scheibe heute in der MM Aktion geholt und war doch positiv überrascht, weil mich ihre Singles außer California Gurls nicht angesprochen haben.
Provokation hin oder her, das ist einfach eingängiger und imo gut produzierter Radiopop. Wer sowas will, für den ist das eigentlich eine gute Platte. Und ich bin froh, dass man außnahmsweise auf einem kommerziellen Album nicht in Gagas Fußstapfen tritt. Ist nur bestimmt nicht sonderlich langlebig.
3,5/5
Achja, der Gestank ist wirklich etwas abartig. Wir haben die CD im Auto gehört und uns wurde allen schlecht. Hoffentlich bringt lüften was _
Hach, gibt es jemand schöneren als Katy Perry.............die darf machen was sie will : D
o man viel zu positive review für diesen belanglosen scheiss.
und das von mir!
durch ununterbrochenes musiksender und werbegedudel kann man jede noch so schlechte und niveaulose grütze zu nem eingängigen ohrwurm machen.
nur schade, dass laut.de sowas scheinbar nicht sieht und viel zu gut bewertet.
popmusik an sich schön und gut. nicht allzu anspruchsvolle popmusik...geht auch noch klar.
aber das is doch wieder dermaßen niveuaschwach und zich mal gehörter kaugummischeiss, dass man es wirklich nich mehr verleugnen kann.
Schlechter, belangloser und anspruchsloser Radiodancemodernpop - nicht hörenswert. Das alles würde mich ja ziemlich kalt lassen, wenn ihre Sachen nicht andauernd auf den AC-Wellen laufen würden, die vor zwei Jahren noch herrliche Oldies wie Money For Nothing oder I Knew You Were Waiting gespielt haben.
An diesem Umbruch ist Katy Perry nicht ganz Unschuld - die Masse stumpft selbstverständlich total ab, wenn sich jeder Song gleich anhört (man beachte die bemerkenswerte Similarität der Refrains von California Gurls und Teenage Dream).
Firework ist daneben eine echte Erholung, aber auch um Meilen hinter dem, was Katy Perry vermutlich als Songwriterin hervorzaubern würde, würde man sie nur lassen. Man erinnere sich an Thinking Of You, das sie gänzlich allein geschrieben hat, während die heutigen Nummern von zig "angesagten" Songwritern co-written worden sind. Schlimm, wie Künstler von heute hochstilisiert und zwanghaft zu Stars gemacht werden.
ich find katy perry und das album cool aber auch wenn dieses album in deutschland nicht so erfolgreich ist in der u.s.a ist bis jetzt jeder veröfentliche song nummer 1 in der charts