laut.de-Biographie
Korzus
Wenn es um brasilianische Thrash Metal-Bands geht, kommt der Durchschnittsmetaller gerade mal auf Sepultura und vielleicht noch Torture Squad. Der Name Korzus dürfte hingehen nicht so verbreitet sein, obwohl die Jungs bereits seit 1983 in São Paulo aktiv sind.
Sänger Marcello Pompeu, Gitarrist Silvio Golfetti und Basser Dick Siebert gründen die Band mit Gitarrist Marcello Nicastro und Drummer Zema Paes. Nach einem Demo und einer Split-Scheibe handelt es sich bei ihrem Debütalbum "Korzus Ao Vivo" kurioserweise um ein Livealbum. Ihr erstes Studioalbum erscheint zwei Jahre später unter dem Namen "Sonho Maníaco".
Musikalisch bewegen sich die Brasilianer auf ähnlich derben Pfaden wie Slayer oder Dark Angel. Während Marcello, Silvio und Dick den Kern von Korzus bilden, sind die Posten an der zweiten Gitarre und den Drums einer ständigen Rotation unterworfen. Silvio macht sich derweil einen guten Namen als Gitarrist, spielt er doch kurzzeitig für Agent Steel und auch Sepultura, als Andreas Kisser wegen einer Armverletzung pausieren muss.
In seiner Zeit bei Agent Steel hat sich Silvio wohl schwer vom Thrash der Bay Area beeinflussen lassen, denn "Mass Illusion" glänzt 1991 nicht nur mit englischen Texten, sondern auch mit Einflüssen von Bands wie Exodus, Testament oder Forbidden. In Brasilien landen sie damit einen echten Überraschungserfolg, doch da Drummer Beto Silesci in Richtung Ratos De Porão abwandert und Gitarrist Marcelo Nicastr fortan eher Cavaquinho und Samba spielen will, wird es erst einmal eher ruhig um Korzus.
Mit "K.Z.S." 2005 orientieren sie sich eher am New York Hardcore und Bands wie Sick Of It All oder Madball. Ähnlich wie Sepultura versuchen sie ihr Glück in den Staaten, aber trotz einiger Touren mit Biohazard oder S.O.D. gelingt es ihnen nicht, sich entsprechend zu etablieren. So kommt es Ende der 90er zum vorerst letzten Besetzungswechsel und Gitarrist Heros Trench und Drummer Rodrigo Oliveira runden das Line-Up ab.
Die nächste Veröffentlichung ist wieder ein Livealbum, das sie auf der brasilianischen Ausgabe des Monsters Of Rock Festivals mitschneiden. Wirklich fleißig sind sie in Sachen neuer Songs nicht gerade, denn erst 2007 erscheint mit "Ties Of Blood" das nächste Studioalbum. Die Hardcore-Einflüsse gehen wieder zurück, sie orientieren sich wieder mehr an den Größen des Thrash Metals.
In den darauf folgenden sechs Jahren bis zur nächsten Scheibe, streicht auch Gründungsmitglied Silvio die Segel. Seinen Platz nimmt Gitarrist Antônio Araújo ein, der von Kritikern als bester Gitarrist Brasiliens gilt. Seinen Einstand gibt er auf dem im Juni 2010 erscheinenden "Discipline Of Hate", das einmal mehr mit ordentlicher Slayer-Schlagseite daher kommt und jedem Fan der Bay Area bestens gefallen sollte.
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