laut.de-Kritik

Lieber Leipzig als Ibiza.

Review von

Der Leipziger Produzent Martin Enke gilt seit geraumer Zeit als Szene-Geheimtipp. Unter seinem Alias Lake People veröffentlicht er seit 2011 mit wachsendem Erfolg. Vorläufiger Höhepunkt der beeindruckenden Releases ist das jetzt beim Münchner Label Permanent Vacation erscheindende Debüt "Purposely Uncertain Field".

Dort ist man spätestens seit den international erfolgreichen Releases von John Talabot auf das Marketing von vielversprechenden, neuen Produzenten spezialisiert und genießt den Ruf einer Talentschmiede. In diesem Sinne passt auch Lake People bestens ins Artistroster, der mit der Maxi "Uneasy Hiding Places" vor einem Jahr seinen Einstand auf Permanent Vacation gab.

Auf ihr klingen bereits sämtliche Qualitäten an, die der Leipziger jetzt mit "Purposely Uncertain Field" in Albumlänge unter Beweis stellt: Ein offenes Verständnis von elektronischer Musik, das sich viel von der in den 90er Jahren zu spürenden Neugier bewahrt hat sowie eine Vorliebe für detailreiche Produktionen und ausgetüfteltes Klangdesign.

Damit ist auch schon klar, dass Lake People die Sehnsucht nach dem nächsten Clubhit eher beiläufig einmal bedient, wie mit "Point In Time" 2012. Viel typischer sind jedoch Stücke von unaufgeregter Schönheit, wie beispielsweise "Drifting Red" oder "Distance". Dabei darf man sich dann durchaus das ein oder andere Mal an die Releases von The Black Dog erinnert fühlen.

Während das Trio aus Nordengland bis heute seinen Underground-Status wahrt, könnte Lake People bald einen größeren Bekanntheitsgrad erreichen. Denn ein erklärter Lake People-Fan ist Guy Gerber, der im vergangenen Jahr eine Maxi des Leipzigers auf seinem Labels Rumors releaste und Lake People zudem gerne regelmäßig bei seinen Parties in Ibiza zu Gast gehabt hätte.

Allein der Trubel war Enke zu groß. Später spielte er im Studio sein aktuelles Album ein. Vielleicht gehen in Zukunft große Alben und große Auftritte auch mal zusammen.

Trackliste

  1. 1. Escape Velocity
  2. 2. Drifting Red
  3. 3. Entangled
  4. 4. Lamb Shift
  5. 5. Cooping
  6. 6. Orb
  7. 7. Illuminated
  8. 8. Blackpoint
  9. 9. Bora
  10. 10. Glease 29
  11. 11. Distance

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2 Kommentare mit einer Antwort

  • Vor 9 Jahren

    Ohja, ein frühes Highlight für 2015. Musik zum Entspannen, Tanzen und Zuhören gleichermaßen. Mit elegantem, aber niemals glattgebügeltem Sounddesign bringen die Tracks das Weltraum-Thema perfekt rüber, ohne dabei Klischees zu bemühen. Der dritte Abschnitt der Rezension bringt es auf den Punkt. Meine persönlichen Highlights nach einmonatiger Dauerrotation sind Illuminated und Glease 29.

  • Vor 9 Jahren

    Hat mir nicht wirklich zugesagt, als es rauskam. Im Vergleich zu Brettern wie "Point In Time" fehlten die ganz großen Tracks. Vielleicht werde ich es mir aber nochmal genauer anhören, wenn ich den ersten Kommentar hier lese.

    • Vor 9 Jahren

      Die eindeutigen Hits die einen sofort anspringen fehlen in der Tat. Aber das ist ja meistens durchaus positiv für die Langzeitwirkung. Also unbedingt nochmal zu Gemüte führen :-)