laut.de-Biographie
Leila Akinyi
"Wer hat Angst vor der Schwarzen Frau / schrei' wenn ich komm'!" Es ist 2016, als Leila Akinyi diese Zeilen rappt - und mächtig Welle macht. Die Szene zeigt sich fasziniert vom souligen Rap Akinyis, der feinste Vibes mit Rassismuskritik kombiniert. Schnell sind die ersten Kollabos verbucht. Megaloh, Chima Ede, MoTrip, Akua Naru und Amewu - alle wollen mit der Deutsch-Kenianerin arbeiten. Doch wer ist Leila eigentlich?
Geboren in Mumbasa, der zweitgrößten Stadt Kenias, kommt Akinyi mit ihrer Familie nach Deutschland, als sie gut sechs Jahre alt ist. Man landet in Köln, wo Akinyi aufwächst und bald den Gospelchor besucht. Spielt die Kirche in ihrer musikalischen Früherziehung eine enorme Rolle, übt schon bald ein neues Genre Faszination auf sie aus: Rap.
Sie ist 13, als sie das erste Mal mit gespitteten Reimen in Berührung kommt. Prägen sie auf der weiblichen Seite vor allem US-Größen wie Lauryn Hill und Missy Elliott, inspiriert sie vor allem ein lokales Duo, selbst das Mic in die Hand zu nehmen: Peti Free.
Ein paar Jahre später bekommt Akinyi gar die Gelegenheit, mit ihren Jugendhelden einen gemeinsamen Track aufzunehmen: "Nein" erscheint Anfang 2022, auf dem sie mit Heliocopta über Rassismus und Ungerechtigkeit rappt. Das dazugehörige Video kommt, wie es sich für waschechte Kölner:innen gehört, natürlich straight aus dem Büdchen.
Die Kollabo bildet für Akinyi den Auftakt für eine Reihe neuer Veröffentlichungen. Hat die Welt seit ihrem Debüt mit "Afro Spartana" (2016) immer nur hier und da einen Track gesehen, stillt Akinyi den Hunger mit der dreiteiligen EP-Reihe namens "Slumdog". Hier beweist sie nicht nur ihre gewaltige Energie und Leidenschaft für Rap, sondern mischt wie zuvor auch Soul-, R'n'B- & Afrobeat-Momente unter.
Akinyi rappt hauptsächlich auf Deutsch, hin und wieder kann man in ihren Versen aber auch Textfragmente auf Swahili vernehmen. Sie ist ein mehrsprachiges, unbändiges Multitalent mit dem Mut, Ungerechtigkeiten klar anzusprechen. Neben Rassismus thematisiert die Kölnerin auch immer wieder Sexismus und Misogynie.