laut.de-Biographie
Lil Jon
Westcoast-Produzent Dr. Dre gehört der G-Funk, DJ Premier dominiert eine Dekade lang den Eastcoast-Sound, und seit 2003 hat auch der Dirty South seinen Starproduzenten, der das Partygefühl aus dem Süden in die gesamte Welt trägt: Lil Jon, The King Of Crunk.
Lil Jon kommt als Jonathan Mortimer Smith am 17. Januar 1971 zur Welt: "Born in Atlanta, raised in Atlanta." Der rappende Produzent arbeitet Anfang der Neunziger als lokaler Club-DJ, bis ihn So So Def-Boss Jermaine Dupri 1993 als A&R-Vizepräsident bei seinem Label einstellt. Nebenbei jobbt Jon als Radiomoderator beim Sender V103 und beginnt, Tracks und Remixe für Too Short, Xscape, Total und Usher zu produzieren.
1996 debütieren Lil Jon und seine Eastside Boyz (Big Sam and Lil Bo) mit ihrem ersten Album "Get Crunk, Who U Wit: Da Album", das mit "Who You Wit?" eine überregional erfolgreiche Club-Hymne abwirft. Trotzdem scheint die Zeit noch nicht reif für Crunk. Jon feilt in den folgenden Jahren weiter an seiner Erfolgs-Formel. Er verarbeitet die Einflüsse von 2 Live Crew, Three 6 Mafia oder Run DMC und erklärt sie folgendermaßen: "High energy, man! Bei Crunk wird im Club ordentlich geschubst und gedrängelt wie im Mosh Pit während eines Rock-Konzerts."
Die neuesten Ergüsse testen Lil Jon und Kollegen im lokalen Strip-Club auf ihre Crunkigkeit. So verzögert sich zwar sein landesweite Durchbruch, in Atlantas Underground avanciert Lil Jon jedoch zur Legende. Im Jahre 2001 ist ganz Amerika dann so weit. "Bia', Bia'" featuring Ludacris, Too Short und Chyna Whyte stürmt wie das dazugehörige Album "Put Yo Hood Up" auch in New York und L. A. die Tanzflächen. Lil Jon verbindet hier zum ersten Mal den basslastigen Dirty South-Beat mit unzähligen, gebrüllten Anfeuerungsanrufen als Hooklines.
Selbst Soul-Diva Mary J. Blige crunkt und fordert auf ihrem Hit "Dance For Me": "Let's get it crunk". Für Lil Jon der endgültige Beweis für seinen Durchbruch. "Diese Ehre zeigt uns, dass wir es geschafft haben."
"Wir haben mit fast allen Dirty South-Künstlern gearbeitet. 8-Ball, MJG, UGK, Pastor Troy, Trick Daddy. Doch jetzt kommen auch die Hardcore-Hip Hop-Gruppen, all die Underground-Cats, und geben uns Respekt." So arbeitet Lil mit Jadakiss, Busta Rhymes, Usher, Snoop Dogg, Nas und TLC zusammen: Die Ying Yang Twins verhelfen Lil Jon mit "Get Low" zu einen Treffer, für den er sich mit der Produktion von "Salt Shaker" revanchiert.
2004 schwappt das Crunk-Fieber auch nach Europa. Lil Jon produziert Usher mit "Yeah!" einen Nummer-eins-Hit auf den Leib, der eine Weile lang weltweit aus jeder verfügbaren Box zu dröhnen scheint. Einen weiteren Superhit verzeichnet er mit "Goodies", der Debüt-Single für Ciara. Diese wird fortan als Prinzessin des Crunk geführt.
Nach etlichem Hin und Her wird im Februar 2006 bekannt gegeben, Lil Jon arbeite künftig unter dem Dach des Labels TVT Records. Darüber hinaus ist er im Video zu Korns "Twisted Transistor" an der Seite von Snoop Dogg, Xzibit und David Banner zu sehen.
Auch außermusikalisch präsentiert sich Lil Jon stets kreativ: In den beiden Klamauk-Streifen "Date Movie" und "Scary Movie 4" spielt er in einer Nebenrolle sich selbst. Ab September moderiert er zudem gemeinsam mit Fat Joe die Show "Pimp My Ride International". Sein politisches Engagement zeigt sich 2014, als er mit Unterstützung der Schauspielerinnen Whoopi Goldberg und Lena Dunham zu Wahl-Registrierung aufruft. Natürlich mit einem crunkigen Shout: "TURNOUTFORWHAT?"
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