Lisa Chappell - " When Then Is Now"

In der TV-Serie "McLeods Töchter" spielt Lisa Chappell die Hauptdarstellerin Claire. Oder besser spielte, denn in ihrer Wahlheimat Australien verabschiedete sich die Neuseeländerin bereits 2003 von der Kamera, um sich der Musik zu widmen.

Drei Jahre später legt sie mit "When Then Is Now" ihre Debüt-CD vor. Sie habe sich die Finger wund gespielt, schreibt sie auf ihrer Homepage, um Gitarre zu lernen und die hier vertretenen Lieder zu komponieren. Im Studio beschränkte sie ihre Tätigkeit jedoch aufs Singen. Die Begleitung überließ sie dem Produzenten Rick Price, der einen Großteil der Instrumente selbst einspielte.

In welche Richtung die Reise geht, zeigt der Opener "Flowers In The Wasteland": Ein Klavier begleitet Chappells hohe, ausdrucksstarke Stimme, im Hintergrund kratzt ein Cello. Dass die Einnahmen der Singleauskopplung an eine australische Wohltätigkeitsorganisation zugunsten Obdachloser geht, zeigt, dass sich Chappell voll und ganz in das Projekt reinhängt.

Nicht immer gelingt ihr die schwierige Gratwanderung zwischen Einfühlsamkeit und überladenem Pathos, etwa in "Desire". "I don't wanna think, I just wanna feel" singt sie zu Beginn des zu seichten Liedes. Aber sie versucht sich auch an schnelleren Stücken, so in "Mother Son", das an Vaya Con Dios erinnert, oder "Dancing Hands", auf dem lediglich rhythmisches Händeklatschen ihre Stimme begleitet.

Vorwiegend bewegt sich Chappell jedoch im Bereich der Klavierballade mit folkigen Einflüssen. Dass es ihr gelingt, nicht allzu poppig rüber zu kommen, ist ihr größter Verdienst. Ob sich der mutige Schritt in Richtung musikalischer Karriere wirklich auszahlt, muss sich erst noch herausstellen. Auf jeden Fall ist Lisa Chappell mit Leib und Seele dabei.