laut.de-Biographie
MU
Ein nicht nur auf den ersten Blick unkonventionell anmutendes Paar: Mutsumi 'Mu' Kanamori und Ehemann Maurice Fulton, gemeinsam als MU firmierend - besonders bei Live-Auftritten. Sie agiert wie eine Furie, schreit und kreischt in den höchsten Frequenzen, tanzt und springt wie ein Derwisch über Bühne. Bisweilen hat ihr Auftreten auch etwas Hexenhaftes (Mu fühlt sich im Übrigen von der Tierwelt inspiriert). Fulton dagegen hält sich dezent im Hintergrund, um seiner Partnerin die entsprechende Musik zu liefern. Eigentlich ist MU das Baby von Frau Mu. Sie schreibt die Texte, die sie in ihrem gebrochenen, nicht immer leicht verständlichen Englisch intoniert. Ihr Göttergatte wiederum kümmert sich um den Sound und produziert das Ganze obendrein.
Fulton, US-Amerikaner und schon lange Jahre in der House- und Hip Hop-Szene unterwegs, bezeichnet ihre Musik schlicht als tanzbaren Punk (Mu's Mutter findet das Tun ihrer Tochter übrigens ein wenig exzentrisch). Ebenso außergewöhnlich sind die Umstände des Zusammenkommens von Frau Kanamori und Herrn Fulton. Ursprünglich verlässt Mutsumi Japan, um im englischen Sheffield zu studieren. Hier singt Mu irgendwann in der Elektro-Band Mu Chan Clan, die mit einer anderen Combo, Twins Of Evil, eine Splitsingle ("Smash It With A Brick") veröffentlicht. Es dauert allerdings nicht allzu lange und sie löst die Kapelle wieder auf, weil sie andere Vorstellungen von einer musikalischen Performance hat.
Eine weitere Leidenschaft von Frau Mu ist das Ausgehen und das Nachtleben. In einem Nachtclub in Manchester oder Sheffield trifft Mu erstmals ihr großes Idol Maurice Fulton. Es muss wohl ein Rendezvous mit nachhaltiger Wirkung gewesen sein, denn Fulton zieht daraufhin von New York nach Sheffield zu seiner neuen Flamme. Ein Jahr nach der ersten Begegnung heiraten die Beiden. 2003 erscheint beim französischen Label Tigersushi das MU-Debüt "Afro Finger And Gel", das der NME als "Demented Punk Funk Schizo Disco" betitelt. Die deutsche De:Bug spricht sogar von einen Zusammenhang zwischen Idiosynkrasie und House.
MU avancieren schnell zu Lieblingen der Musikjournaille. Das englische DJ Magazine kürt "Afro Finger And Gel" zum Album des Monats und mit "Let's Get Sick" haben sie einen Hit in den Clubs. Der Erfolg geht so weit, dass DJ Hell die Platte für Gigolo Records lizenziert und Trevor Jackson selbige nicht nur bei seinem Label Output Recordings veröffentlicht, sondern MU überdies noch unter Vertrag nimmt. Hier erscheint Anfang 2005 das zweite Album "Out Of Breach (Manchester's Revenge)". Wieder ein Werk bar jeglich bekannter Konventionen.
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