laut.de-Kritik

Kalkül zu unterstellen, hieße, Senoritas nach Spanien zu tragen.

Review von

"Musik für den Ballermann", "Einheitsbrei", "hartnäckiger als die spanische Grippe", "nett anzuschauen, aber doch seelenlos", etc. Betrachten wir es mal realistisch: Marquess sind vier Mittdreißiger aus Deutschland. Wo sonst kommt man auf die Idee, die Leute mit einer Mischung aus Gypsy Kings, Italo-Disco und billigen Flamencoismen zu langweilen. Spanien ist quasi um die Ecke und die Welt ist ein Dorf.

Die vier ausgebufften Studiomucker und Pop-Produzenten wissen wahrlich, wie man aus Scheiße Gold macht. Dem punktgenauen Release zu Sommerbeginn Kalkül zu unterstellen, hieße, Senoritas nach Spanien zu tragen. "Man kann sagen, dass dieses Album einfach aus der Lust an der Musik und am Schreiben entstanden ist". Und man möchte hinzufügen: um den Leuten mit der selben Masche seit vier Jahren das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Der Soundtrack zum Vollsuff für viele Lloret-Reiselustige beginnt locker flockig mit Percussion, die Gitarre erhält Streicheleinheiten und Sänger Pierro schnurrt wie ein glattgebürstetes Kätzchen. Es dürstet, ja es giert einen förmlich nach Sangria. Synthie-Geschwurbel im Hintergrund, scheppes Trompetengeplärre, hysterische Arriba-Background-Bitches komplettieren das lebensfrohe Ambiente.

In emphatischer Stimmung und unter der hoch stehenden Sonne entstanden Ballermänner wie "Arriba" oder "Discobar". Um der Überaktivität der motorischen Hirnareale entgegenzuwirken, begleiten dich die vier Herren zur Siesta mit den Chillout-Hymnen "Tranquilo" und "Un Dia Normal". Marquess machen fast schon serielle Musik, alles wirkt getrickst und zusammengeflickt. "La Bamba"- Zitate, "un, dos, tres, cuatro, cinco, seis"-Texte kräftig durchgeschüttelt und mit einem Schuss Klischees versehen; ein todsicheres Erfolgsrezept.

Das Quartett hat qua seiner Ausbildung zum Musiker bzw. Produzenten eine versierte Sicht auf das Musikbusiness, aber warum alles so kalkuliert und lieblos wirkt, wie die Bauchlandung eines kleinen Dicken, der die Mädels am Pool beeindrucken möchte, das erschließt sich dem Hörer auch nach mittlerweile vier Alben nicht. Ob Sänger Pierro mit seinem Spanisch-Mischmasch dem Dadaismus huldigen möchte? Wahrlich eine Frage mit tiefgründigem Unterton. Im Gegensatz zur Musik!

Trackliste

  1. 1. Latino Americano
  2. 2. Arriba
  3. 3. Nos Vemos
  4. 4. Como Tu Bailas
  5. 5. Tranquila
  6. 6. Johnny Viva En Madrid
  7. 7. Discobar
  8. 8. London, Milano, Berlin
  9. 9. Un Dia Normal
  10. 10. Vuelve
  11. 11. No Tengo El Tango

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88 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    Zitat (« Dem punktgenauen Release zu Sommerbeginn Kalkül zu unterstellen, hieße, Senoritas nach Spanien zu tragen. "Man kann sagen, dass dieses Album einfach aus der Lust an der Musik und am Schreiben entstanden ist". Und man möchte hinzufügen: um den Leuten mit der selben Masche seit vier Jahren das Geld aus der Tasche zu ziehen. »):

    ganz großes kino, yan! :wein: :absinth:

    tolle review. harte wahrheit deutlich beim namen genannt! :hiss:

    die unterforderung und grenzenlose verachtung gegenüber dem eigenen publikum ist bei solchen machwerken in der tat bodenlos.

  • Vor 15 Jahren

    @dein_boeser_Anwalt («
    Zitat (« Dem punktgenauen Release zu Sommerbeginn Kalkül zu unterstellen, hieße, Senoritas nach Spanien zu tragen. "Man kann sagen, dass dieses Album einfach aus der Lust an der Musik und am Schreiben entstanden ist". Und man möchte hinzufügen: um den Leuten mit der selben Masche seit vier Jahren das Geld aus der Tasche zu ziehen. »):

    die unterforderung und verachtung gegenüber dem eigenen publikum ist bei solchen machwerken in der tat bodenlos. »):

    Naja, ob "Unterforderung" hier wirklich der richtige Ausdruck ist, wenn die Leute dann doch wieder wie die Motten ins Licht ...

  • Vor 15 Jahren

    @BlackHawk (« frag ich mich sowieso warum du en 6-takter schreibs?!
    es interessiert mich nit^^ »):

    ich frage mich, wieso du nicht hochdeutsch schreiben kannst.es heisst "NICHT" und es heisst "schreibST"
    deinen komischen akzent will hier keiner hören...
    dass die ausm süden sich immer so wichtig nehmen müssen *kopf schüttel* :nerved:
    @Streetthug (« Haha, ich gebe mir so viel Mühe, weil das einen unheimlichen Spaß macht :D
    Irgendwann knacke ich den Typen, ich bin mir sicher »):

    ich glaube nicht.
    er versteht ja nicht mal, worum es dir geht.
    heb dir die mühe doch echt für jemanden auf, bei dem die chancen größer sind...

  • Vor 15 Jahren

    @Frane (« @BlackHawk (« frag ich mich sowieso warum du en 6-takter schreibs?!
    es interessiert mich nit^^ »):

    ich frage mich, wieso du nicht hochdeutsch schreiben kannst.es heisst "NICHT" und es heisst "schreibST"
    deinen komischen akzent will hier keiner hören...
    dass die ausm süden sich immer so wichtig nehmen müssen *kopf schüttel* :nerved: »):

    :bub:
    @Frane (« @Streetthug (« Haha, ich gebe mir so viel Mühe, weil das einen unheimlichen Spaß macht :D
    Irgendwann knacke ich den Typen, ich bin mir sicher »):

    ich glaube nicht.
    er versteht ja nicht mal, worum es dir geht. »):

    Ich würde sogar sagen, er will und/oder kann es nicht verstehen.

  • Vor 15 Jahren

    @triple-m (« @Frane (« @BlackHawk (« frag ich mich sowieso warum du en 6-takter schreibs?!
    es interessiert mich nit^^ »):

    ich frage mich, wieso du nicht hochdeutsch schreiben kannst.es heisst "NICHT" und es heisst "schreibST"
    deinen komischen akzent will hier keiner hören...
    dass die ausm süden sich immer so wichtig nehmen müssen *kopf schüttel* :nerved: »):

    :bub: »):

    na sag mal! :rayed: