laut.de-Kritik

Die Speerspitze der Florida-Szene sticht wieder zu.

Review von

Bei Computern ist man es ja gewohnt, dass sie eigentlich schon wieder veraltet sind, sobald sie in den eigenen vier Wänden stehen. Wenn dies inzwischen auch schon auf CDs zutrifft, kommt man doch so langsam ins Grübeln ...

Ich blick' da eh nicht mehr durch. Eigentlich werden Sam Molina als Sänger und Pat Hall als Gitarrist geführt, inzwischen ist aber der ehemalige Shouter Jason Avery wieder zur Band zurückgekehrt, Hall hat seine Koffer gepackt, und Molina spielt Gitarre. So viel zum Thema, wie verwirre ich meine Fans. An den Metallica-mäßigen Veröffentlichungsrhythmus (ein Studioalbum alle vier Jahre) hat man sich ja inzwischen gewöhnt. Dennoch musste man nach jeder neue Scheibe neidlos eingestehen, dass sich das Warten gelohnt hat, und da macht auch "Rise To Power" keine Ausnahme. Mit ihrem technischen Death Metal gehören Monstrosity nach wie vor zur Speerspitze der Florida-Szene.

Monstrosity achten während des Verlaufs der CD immer auf die ausreichende Abwechslung. Doch anstatt sich auf Tempiwechsel zwischen den Songs zu konzentrieren, sind es vor allem die Variationen innerhalb der einzelnen Stücke, welche die Scheibe auf ihrem hohen Niveau hält. Dabei sind die Übergänge zwischen Death und Thrash Metal fließend, und genau wie bei Malevolent Creation bleibt es dem Hörer überlassen, in welches Genre er die Band steckt.

Dass es die Jungs aus Florida aber nicht nur aufs Holzen angelegt haben, beweist ein klassisch arrangierter, akustischer Song wie "Fall Of Eden". Dem stehen natürlich Nackenbrecher wie "Awaiting Armageddon" gegenüber, das für Monstrosity Verhältnisse schon beinahe ruhige "Wave Of Annihilation" oder das knüppelharte "Visions Of Violence".

Es scheint mir wohl sehr fraglich zu sein, ob Monstrosity es schaffen werden, ihr Line-Up bis zum nächsten Album konstant zu halten. Da Qualitätsschwankungen dabei aber vollständig ausbleiben, ist mir das eigentlich genauso egal, wie dass mein Computer eigentlich schon in die Steinzeit gehört.

Trackliste

  1. 1. The Exordium
  2. 2. Awaiting Armageddon
  3. 3. Wave Of Annihilation
  4. 4. The Fall Of Eden
  5. 5. Chemical Reaction
  6. 6. A Casket For The Soul
  7. 7. Rise To Power
  8. 8. Visions Of Violence
  9. 9. From Wrath To Ruin
  10. 10. Abysmal Gods
  11. 11. Shadow Of Obliteration

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