laut.de-Kritik

Die Portugiesen erschaffen wieder einzigartige emotionale Atmosphären.

Review von

Oh Mann, was war ich gespannt auf die neue Moonspell. Konnten mich die letzten beiden Outputs "Sin/Pecado" und "The Butterfly Effect" nicht so überzeugen, war ich schon recht nervös, als ich "Darkness And Hope" in den Player schob. Doch schon der erste Durchgang war überzeugend.

Moonspell erschaffen mit einer Selbstverständlichkeit emotionale Atmosphären, die ihresgleichen suchen. Und das unabhängig von der Geschwindigkeit ihrer Songs. "Firewalking" gibt genau wie "Devilred" vom Tempo her Einiges vor, greift aber genauso tief in deine Seele wie ruhigere Sachen der Marke "Darkness And Hope" oder der geniale "Ghostsong". Diese Stücke sind so etwas wie eine musikalische Therapie.

Sänger Fernando Ribeiro schafft es inzwischen, durchweg seine Stimme so einzusetzen, dass sie zwar immer noch dramatisch, aber lange nicht mehr so pathetisch und schwülstig wie noch teilweise auf "Irreligious" klingt. Moonspell haben die laut/leise-Dynamik auf dieser CD nicht neu erfunden oder großartig weiter entwickelt, aber dermaßen geschickt eingesetzt, dass jeder Song Hitpotential besitzt und den Hörer fesselt.

Besondere Aufmerksamkeit verdient der Rausschmeißer "Os Senhores Da Guerra", der als traditionelles Zigeunerlied mit metallischer Untermalung durchaus die Vertonung einer alten portugiesischen Weise sein könnte. Ferando vertont das Stück so überzeugend, dass man ihn sich direkt in Zigeunerkluft und Kopftuch vorstellen kann.

"Darkness And Hope" taugt also ebenso gut zur Untermalung eher besinnlicher Stunden, als auch für die, in denen man aktiv an potentiellem Nachwuchs arbeiten will (bei dieser Scheibe bin ich schon beinahe geneigt, von Erotik zu sprechen).

Trackliste

  1. 1. Darkness And Hope
  2. 2. Firewalking
  3. 3. Nocturna
  4. 4. Heartshaprd Abyss
  5. 5. Devilred
  6. 6. Ghostsong
  7. 7. Rapaces
  8. 8. Made Of Storm
  9. 9. How We Became Fire
  10. 10. Than The Serpents In My Arms
  11. 11. Os Senhores Da Guerra

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