Nächstes Kapitel in Sachen Bundesprüfstelle vs. Aggro Berlin: Sidos "Maske", Bushidos "Vom Bordstein bis zur Skyline" und die "Aggro Ansage 4" werden indiziert.
Bonn (rai) - Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) wird offenbar weitere Tonträger des Berliner Hip Hop-Labels Aggro Berlin indizieren. Das berichtet der Branchendienst Musikwoche in seiner Online-Ausgabe. Betroffen seien die Alben "Maske" von Sido und "Vom Bordstein bis zur Skyline" von Bushido, sowie der Label-Sampler "Aggro Ansage Nr. 4". Wie das Hip Hop-Magazin rap.de erfahren hat, soll die Indizierung am 30. September im Bundesanzeiger öffentlich gemacht und damit rechtskräftig werden.
Die betroffenen Tonträger unterliegen ab diesem Termin bestimmten Abgabe-, Präsentations-, Verbreitungs- und Werbebeschränkungen. So dürfen sie beispielsweise nicht mehr in Geschäften verkauft werden, die Jugendlichen zugänglich sind. Der Versandhandel mit jugendgefärdenden Medien ist generell verboten, auch wer indizierte Tonträger Kindern und Jugendlichen vorspielt, macht sich nach § 15 des Jugenschutzgesetzes strafbar.
Es ist nicht die erste Begegnung des Berliner Labels mit der Jugenschutzbehörde. Bereits im Frühsommer dieses Jahres setzte die BPjM verschiedene Aggro-Erzeugnisse auf den Index, unter anderen Bushidos Debütalbum "King Of Kingz". Auch die Nummer 3 der "Aggro Ansage"-Reihe kam schon zu zweifelhaften Index-Ehren. Im Hause Aggro dürfte die neuerliche Indizierung eher als weiterer Ritterschlag empfunden werden, zumal sie reichlich spät erfolgt. So stammt etwa "Maske" aus dem Jahr 2004 und erreichte seinerzeit Platz 3 der deutschen Albumcharts, das jetzt indizierte Bushido-Album ist sogar schon seit 2003 auf dem Markt - und wurde seinerzeit vom laut.de-Hip Hop-Experten als "Classic-Material" abgefeiert. Ob die nun bevorstehenden Handelsbeschränkungen dem Absatz schaden, darf also eher bezweifelt werden.
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