Mit einem neuen Bezahlmodell feiert die Ex-Dresden Dolls-Sängerin erstaunliche Erfolge.
Melbourne (aml) - Seit der Trennung von Roadrunner Records 2010 geht Amanda Palmer zwar selbstbestimmt ihren Weg als Musikerin. Doch schnell fehlt da mal das nötige Kleingeld, um die Karriere voranzutreiben. Eine ausgefuchste Spendenidee auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter soll der Ex-Dresden Dolls-Chanteuse nun ermöglichen, mit ihrem Grand Theft Orchestra ein neues Album zu produzieren.
Die Musikerin ist vom neuen Weg so fasziniert wie überzeugt: "This is the future of music, this is how we fucking do it" prangt auf zwei der unzähligen Schilder, die sie in dem toll gemachten Werbeclip für ihre Aktion in die Kamera hält.
Das gewagte Vorhaben begründet sie mit den herkömmlichen, in Zusammenarbeit mit einem Majorlabel anfallenden Kosten. Statt den üblichen 500.000 Dollar erachtet Palmer nämlich lediglich einen Bruchteil des Budgets als notwendig, um ihr Album ohne große Umwege zu produzieren. "Auf diese Weise ergibt sich für mich ein eindeutiger Gewinn nur durch Musik!", so Palmer.
Der Ansporn für den Supporter ist erst mal ganz einfach: Schon für einen US-Dollar sichert man sich einen Download für das noch unbetitelte Album. Wer aber beispielsweise 10.000 Dollar berappt, sichert sich zusätzlich einen Livegig im eigenen Wohnzimmer. Zwischen zahlreichen unterschiedlich bestückten und teuren Varianten kann der Fan wählen.
Amandas Idee funktioniert erstaunlich gut: Eigentlich hatte die Sängerin die 100.000-Dollar-Marke anvisiert. Gegen alle Erwartungen war der Crowdfunding-Topf aber bereits nach sieben Stunden randvoll. Schon nach 24 Stunden hatte Palmer von über 6000 Supportern mehr als das Dreifache eingenommen.
Der Spendencountdown läuft noch bis zum 31. Mai. Bis dahin sollen genügend Dollars zusammen kommen, um nicht nur die Platte zu produzieren, sondern auch auf Tour zu gehen und eine Kunstausstellung auf die Beine zu stellen.
16 Kommentare
Bin jetzt nicht gerade ihr größter Fan. Allerdings ist es kreativ immer die beste Entscheidung, die Geschäftsmänner mit den dicken Geldbeuteln so gut es geht außen vor zu lassen. Mit der Musikindustrie in ihrem jetzigen Zustand hat ein Künstler fast nichts zu vermelden. Kickstarter ist da eine sehr heilsame Sache, mit der sich Künstler aus den Fängen der Industrie lösen können...
Hat Marissa Nadler schon vorher gemacht, davon wurde hier aber wohl nix berichtet.
Who the fuck is Marissa Nadler? Your mum?
Edith.
Was hatte die denn bei Roadrunner verloren? Die ging ja wohl eher nicht mit Slipknot und Megadeth auf Tour.
Mit 350.000 Dollar lässt sich schon was machen.