In einem Interview spricht Billie Eilish über die Auswirkungen, die frühzeitiger Konsum von Pornos auf ihre Psyche hatte. Pornodarstellerin Adriana Chechik sieht die Verantwortung eher bei Billies Eltern als bei ihrer Branche.
New York (fan) - In einem fast zweistündigem Interview bei dem amerikanischen Radiosender SiriusXM hat Billie Eilish unter anderem über die psychischen Konsequenzen gesprochen, die das frühe Schauen von Pornos für sie hatte. Pornodarstellerin Adriana Chechik äußert sich einen Tag später zornig zu Billies Aussagen.
Interviewer Howard Stern fragt Eilish in seiner Show, in der sie und ihr Bruder Finneas zu Gast sind, über den Schreibprozess ihres zuletzt erschienenen Albums aus. Daraufhin kommt Billie unerwartet auf das Thema Pornos und beginnt zu erzählen: "Ich fing an, darüber nachzudenken, wie seltsam Pornos sind [...] und dass sie so normal sind in der Welt. Man fühlt sich schrecklich, wenn man sie anschaut [...]. Als Frau denke ich, dass Pornos eine Schande sind. Um ehrlich zu sein, habe ich früher eine Menge Pornos geschaut. Ich habe mit elf Jahren angefangen, Pornos zu schauen. Ich habe nicht verstanden, warum das etwas Schlechtes ist. Ich dachte, so lernt man, wie man Sex hat".
Als sie damals mit ihrer Mutter darüber sprach, sei sie schockiert gewesen und habe ihre Tochter gefragt, warum sie das tue. "Na ja, wie soll ich denn lernen, wie man Sex hat?", war ihre Antwort. "Und sie war darüber entsetzt, verständlicherweise". Billie habe nicht verstanden, warum Pornos schlecht sein sollen und habe sich cool und als Teil der Jungsgruppe gefühlt, weil sie kein Problem damit hatte, darüber zu reden.
"Ich glaube, das hat mein Gehirn wirklich zerstört. Und ich fühle mich unglaublich schlecht, weil ich so vielen Pornos ausgesetzt war. Ich glaube, ich hatte deswegen Schlafparalysen und Alpträume. Ich glaube, so hat es angefangen. Weil ich missbräuchlichen BDSM gesehen habe. Und das fand ich attraktiv. Es ging so weit, dass ich nichts anderes mehr sehen konnte, es sei denn, es war gewalttätig. Ich war noch Jungfrau, ich hatte noch nie etwas getan. Und das hat zu Problemen geführt. Die ersten paar Male, als ich Sex hatte, habe ich nicht nein gesagt zu Dingen, die nicht gut waren. Weil ich dachte, dass ich mich zu solchen Dingen hingezogen fühlen sollte. Ich bin so wütend, dass Pornos so beliebt sind. Und ich bin so wütend auf mich selbst, weil ich dachte, dass es in Ordnung sei".
Völlig offen und ehrlich redet Eilish über dieses tabuisierte Thema. Dabei sitzt sie neben Finneas und erklärt, dass ihr Burder auch ihr bester Freund sei. Dass es aber unüblich und ein gesellschaftliches No-Go sei, unter Geschwistern darüber zu reden. Heute sehe sie das anders und ist wütend. Unter anderem über die Darstellung von Frauen in Pornos:
"Die Art und Weise, wie Vaginas aussehen, ist total verrückt. Keine Vaginas sehen so aus. Der Körper einer Frau sieht nicht so aus. Wir kommen nicht so. Wir haben keinen Spaß an Dingen, die so aussehen, als würden sie anderen Spaß machen. Es denken so viele Leute, dass sie es so lernen sollen. Es denken so viele Männer, dass sie so sein sollten. Denn in Pornos gibt es keine Zustimmung. Es gibt ein riesiges Problem mit der Zustimmung. Nicht nur die Zustimmung zum Sex, sondern auch die Zustimmung während des Sexes [...]. Ja, es ist nicht supergeil, wenn jemand fragt: 'Darf ich das machen?'. Aber es ist wirklich wichtig [...]. Älter zu werden und guten Sex in einer guten Beziehung zu haben und Dinge, die eigentlich gesund sind, und dann daran zurück zu denken, war wirklich erschütternd. Es ist verrückt, eine Frau zu sein. Und besonders ein Mädchen, das in der Öffentlichkeit aufwächst, minderjährig und jung ist."
Porno-Star Adriana Chechik hat nun Billies Interview kritisiert und ihre eigene Branche verteidigt. In einer Instagram-Story postete sie unter anderem: "Anstatt Pornos zu verurteilen sollte sie sich fragen, warum ihre Eltern nicht besser auf sie aufgepasst und sie angeleitet haben. Sexarbeit herunterzuspielen, aber den eigenen Körper für das eigene Image zu vermarkten, ist einfach schmutzig, und ich bin traurig, dass sie sich auf dieses Niveau begibt. Frauen sollten Frauen inspirieren, egal in welchem Beruf. Warum parfümierst du deine Brüste, wenn Pornos so schlecht sind? Es ist Kunst. Lasst uns alle anfangen, ehrlich zu uns selbst zu sein."
Damit spielt sie auf den Werbespot für Billies Parfüm an:
Puh. Wie deplaziert persönlich kann man auf wichtige systemkritische Statements reagieren?
Auf Youtube gibt es einige kurze Ausschnitte des Interviews mit Billie Eilish - zum Beispiel über ihre Covid-Erkrankung. Die komplette Audiospur kann man bisher nur auf der offiziellen SiriusXM-Seite anhören.
16 Kommentare mit 99 Antworten
"Wir wollen Täter und Opfer sein
Wollen zu zweit und doch alleine sein
Wollen dass der Tag zu Ende geht
Aber nicht dass sich die Zeiger drehen
Wir wollen träumen aber fähig bleiben
Gift nehmen doch am Leben sein
Wollen eigne Wege gehen
Nicht angebunden unsere Runden drehen"
Billie Eilish hat also mal wieder öffentlich gezeigt, was für eine beschränkte und asoziale Person sie ist, die nur zufällig einen talentierten Bruder hat.
Dieser Kommentar wurde wegen eines Verstoßes gegen die Hausordnung durch einen laut.de-Moderator entfernt.
"Warum ist es deplatziert sich zu fragen warum eine 11 Jährige Pornos guckt?"
Weil es dummer Whataboutism ist, der von den eigentlichen Punkten ablenkt und zu keiner sinnvollen Antwort führt. Eine 11-jährige kann nicht enscheiden, mit was sie alles konfrontiert wird und weiß erst recht nicht automatisch, erwachsen damit umzugehen. Und selbst Eltern mit größerer Technikkompetenz, die die wenigsten besitzen, können so etwas nicht immer mit Sicherheit unterbinden.
Gleepi on point, wie immer.
Ich habe auch mit acht Jahren das erste Mal Videoaufnahmen davon gesehen, wie einer Frau ins Gesicht ejakuliert wird, und ich bin nicht stolz darauf, geschweige denn glücklich darüber. Sowas passiert und die Gründe dafür können mannigfaltig sein.
Und ein manback, oder einer dieser anderen kurzsichtigen Spießerclowns wird sich jetzt ob der Steilvorlage sicher diebisch die Hände reiben, "deswegen bist du so kaputt, das erklärt einiges, höhö (...)".
Joke's on you, prick.
Sie kann nicht entscheiden? Sie hat es absichtlich geguckt um sich bei Jungs cool zu finden. Und ja Eilish ist eine Heuchlerin. Sie vermarktet ihren Körper wo sie kann und verurteilt gleichzeitig dass man ihn vermarktet. Ich weiß, bei euch Hohlbirnen, die es verlernt haben, die Konsequenzen für ihr Handeln zu ziehen, hört man das nicht gern. Und die Tatsache, dass sie ALLE Pornos über einen Kamm schert obwohl es mittlerweile ziemlich viele gibt, die diesem Klischee welches sie bedient, widersprechen, ist natürlich auch egal? Mein Gott Leute dieses Mädel hat nicht immer Recht nur weil sie was sagt.
Und Metoolica sorry dass du das Sextape deiner Eltern entdeckt hast aber den Artikel scheinst du nicht gelesen zu haben. Sie hat es regelmäßig geguckt und nicht ausversehen! Scheiße wenn man das Maul aufreißen will aber nicht mal lesen kann. Achso, bist du jetzt eigentlich geistig geschädigt durch diesen Vorfall oder gab es später noch Vorfälle die dich so gemacht haben?
Ach und wenn das on Point war, möchte ich gar nicht wissen wie es aussieht, wenn er mal Mist schreibt.
Übrigens lieber Glorp Whataboutism ist es doch schon von Billie. Denn Pornos sind ab 18 bzw für Erwachsene. Das weiß man. Also lenkt sie doch von der Tatsache ab, dass sie wie alle dummen Teenies Gruppenzwang erlegen war und Dinge getan hat, von denen sie wissen sollte, dass sie schlecht für sie sind. Aber klar, wenn man keine Argumente hat ist es immer Whataboutism... Das Wort für Leute die mehr sein wollen als sie sind.
OK Mirko, reicht jetzt auch wieder, du elender.
Boah, mir wird richtig schlecht bei dem Gedanken, dass sich dieser Hund fortgepflanzt hat...
Selbst wenn wir Mirkos Darstellung hier ein Stück weit folgen wollten sehe ich da ausschließlich die Kluft zwischen Kinder- und Jugendschutz, wie er von den meisten westlichen Regierungen seit Jahrzehnten propagiert und gesetzlich gefordert wird und den tatsächlichen Möglichkeiten diesen als Eltern 1:1 umzusetzen in einer zunehmend technisierten Welt, in der die nächste Generation im Durchschnitt immer ein Stück näher an den neuesten Entwicklungen zu sein scheint als ihre Eltern.
Plus paar weithin bekannte Auswirkungen von Hardcore-Kapitalismus auf das Selbstbild aller Menschen und insbesondere schützenswerter Kinder, sich von der äußerlichen Attraktion her derjenigen Erscheinung angleichen zu müssen, die allgemein als die wünschenswerteste und verkaufsförderlichtste erlebt wird.
Also nix, was mensch auch nur im entferntesten der (Kunst)Person Billie Eilish und ihrem Auftreten und Wirken allein anlasten kann und sollte.
"Sie kann nicht entscheiden? Sie hat es absichtlich geguckt um sich bei Jungs cool zu finden. "
'Denn Pornos sind ab 18 bzw für Erwachsene. Das weiß man. Also lenkt sie doch von der Tatsache ab, dass sie wie alle dummen Teenies Gruppenzwang erlegen war und Dinge getan hat, von denen sie wissen sollte..."
Wenn du meine Sätze anfängst zu lesen, darfst du sie auch ruhig zu Ende lesen. Dass du meinst, eine 11-Jährige sollte/könnte so etwas erwachsen einordnen und sich von solchen sozialen Dynamiken ganz einfach reflektiert lösen, disqualifiziert sich damit schon automatisch für jegliche Diskussion zum Thema. Das ist halt einfach vollkommen weltfremd und entbehrt jeder grundlegender Menschenkenntnis.
Wo ist denn jetzt hier bitte das Problem wieder? Die hat halt Pornos geguckt. *Hüüääääää* *Streck* *Schlafwiederein*
Aus welcher Klapse ist denn dieser Blattwerk Spacken abgehauen? Kann den Penner mal jemand löschen? Die ganze Argumentation klingt wie von einem Pädo.
Bitte was? Weil er sagt, dass Elfjährige keine Pornos schauen sollten? Glaube kaum, dass diese Ansicht unter Pädophilen mehrheitsfähig wäre. Und recht hat er außerdem. Wir leben in einer Gesellschaft, in der es verschiedene Dinge gibt, die für Erwachsene sind. Pornos gehören dazu, Alkohol, Zigaretten oder gewalttätige Computerspiele. Dass es schwierig ist, all das von Kindern und Jugendlichen fernzuhalten, ist richtig. Da kann man über Wege diskutieren. Ein Verteufeln und Verbieten kann meines Erachtens aber keinesfalls die Lösung sein.
Dieser Kommentar wurde vor 2 Jahren durch den Autor entfernt.
@Schneetreiben (der sich offensichtlich nur dafür hier angemeldet hat, um Blattwerk zu verteidigen)
Er betont das eine Elfjährige absichtlich und völlig rational Pornos geschaut hat und bezeichnet ihre heute kritische Haltung zum eigenen, aus Gruppenzwang und kindlicher Neugierde entstandenem Verhalten, als Heuchelei.
Genau dieses "Das Kind wollte es doch selbst" ist gängige Argumentation von Päderasten.
"Genau dieses "Das Kind wollte es doch selbst" ist gängige Argumentation von Päderasten"
...oder auch von den völlig entmenschlichten Psychotikern am Ende eines Kokain-Langzeitmissbrauchs, wenn das schneetreiben doch etwas heftiger ausfiel als von Betroffenen antizipiert. Ohne Wertung, welche von denen die unangenehmeren (ehem.) Menschen sind.
"Ehemalige Menschen". Das gefällt mir.
Warum tun alle Porno-Kritiker eigentlich immer so als wenn es nur hochprofessionelle Hardcore Pornos mit starkoperierten Frauen gäbe. Wenn ich heutzutage Startseiten von Pornoseiten sehe, dann sehe ich dort hauptsächlich Amateurfilme. Viele davon von echten Paaren, die vielleicht einfach exibitionistisch veranlagt sind, oder auch Frauen, die so ihr Only Fans promoten wollen. Frauen mit offensichtlichen Schönheitsops sehe ich dort auch definitiv viel seltener als bspw noch vor 5 Jahren. Zu der Zeit als Billie Eilish 11 war, war das aufjedenfall anders, aber die Zeiten haben sich nunmal geändert und das sollte man auch mal anerkennen. Aber bei den meisten Pornofeindlichen Feministen habe ich sowieso oft das Gefühl, dass die das letzte Mal vor 10 Jahren auch mal wirklich ne Pornoseite geöffnet und sich angeschaut haben.
Bin ja froh, dass es dann doch normale Gespräche hier geben kann und dass die meisten eine differenzierte Sichtweise haben. Aber schon auffallend, dass dieser Metollica und der andere nichts mehr erwidern können, jetzt wo sie zu viel Gegenwind bekommen.
Ich bin voll bei Porno Adriana. Die eigenen - sicherlich wohlproportionierten - Brüste als Verpackung zu verwenden, die dann von prepubertären Rossmann Kunden befummelt werden, aber gleichzeitig die Moralkeule gegen Pornos schwingen - eher schwach.