Musiker:innen, die an der Amtseinführung Trumps teilnehmen, sehen sich Kritik ausgesetzt. Kid Rock oder Jason Aldean kratzt das nicht, Nelly schon.
Washington, D. (ebi) - Heute wird Donald Trump gegen 18 Uhr mitteleuropäischer Zeit im US-Kapitol zum zweiten Mal als US-Präsident vereidigt. Im Rahmen der zahlreichen Veranstaltungen zur Amtseinführung treten auch viele Musiker:innen auf oder sind bereits aufgetreten. Gigs, die nicht bei jedem Fan gut ankommen.
So wurden Village People, die sich schon bei der Ankündigung ihres Auftritts entschuldigten, oder Carrie Underwood, die den Classic "America The Beautiful" anstimmen wird, genau so angefeindet wie Singer/Songwriter Gavin DeGraw und Countrysänger Billy Ray Cyrus.
Nelly wehrt sich gegen Fans
Ähnlich ergeht es US-Rapper Nelly, der neben den Village People, Countrymusiker Jason Aldean u.a. beim Liberty Inaugural Ball performt, neben dem Commander in Chief Ball sowie dem Starlight Ball einer von drei zentralen Events heute. Nellys Fans stößt auf seinen Social Media-Kanälen u.a. auf, dass Trumps Inauguration auf den Martin Luther-King-Tag fällt und der er sich im Wahlkampf rassistisch geäußert hatte.
In einem Livestreamtalk mit Rap-Kollege Willie D verteidigte sich Nelly nun gestern: "Ich respektiere das Amt. Es geht hier nicht um Politik. Die ist für mich vorbei. Trump hat gewonnen. Er ist der Präsident. Er ist der Oberbefehlshaber des, wie ich sagen möchte, besten Landes der Welt. Es ist mir eine Ehre, für den Präsidenten der Vereinigten Staaten aufzutreten, unabhängig davon, wer im Amt ist", zitiert ihn der britische The Guardian.
Und weiter: "Wenn mich Präsident Biden gebeten hätte, aufzutreten, wäre ich aufgetreten. Wenn Vizepräsidentin Kamala Harris gewonnen und mich gebeten hätte, aufzutreten, wäre ich aufgetreten", so der Rapper, der im Rahmen seiner anstehenden Europatour im Mai und Juni auch dreimal nach Deutschland kommt. Ironisch fügt er an seine Kritiker gerichtet hinzu: "Ich wusste nicht, dass ich mich nach euren politischen Ansichten richten muss".
Für Bestürzung sorgte auch Snoop Doggs Performance vor MAGA-Fans am vergangenen Freitagabend beim Crypto Ball - neben Rick Ross und wiederum Nelly, schreibt Consequence of Sound. Dabei war Snoop bis letztes Jahr noch als Trump-Gegner aufgefallen.
BREAKING: Snoop Dogg has gone full-blown #MAGA performing at Trump’s Crypto Ball #Trump #Inauguration pic.twitter.com/g6TH2H0cmD
— Fiona Moriarty (@factswithfiona) January 18, 2025
Offiziell starteten die Feierlichkeiten rund um Donald Trumps Inthronisierung gestern, etwa mit der Make America Great Again Victory Rally u.a. mit Kid Rock. Zu den weiteren Acts, die für Trump eine Party feiern, gehören vor allem Countryacts wie Rascal Flatts und Parker McCollum.
Der Tenor Christopher Macchio übernimmt während der offiziellen Zeremonie die Nationalhymne, Countrysänger Lee Greenwood intoniert sein "God Bless The U.S.A.".
4 Kommentare
"Ich wusste nicht, dass ich mich nach euren politischen Ansichten richten muss".
Verstehe ich nicht. Stößt ihm im Land of the Free etwa die Meinungsfreiheit seiner Fans sauer auf?
Ansonsten gilt hier natürlich längst: Welch Brot ich ess, des Lied ich sing.
"Ich respektiere das Amt. Es geht hier nicht um Politik. Die ist für mich vorbei. Trump hat gewonnen. Er ist der Präsident. Er ist der Oberbefehlshaber des, wie ich sagen möchte, besten Landes der Welt. Es ist mir eine Ehre, für den Präsidenten der Vereinigten Staaten aufzutreten, unabhängig davon, wer im Amt ist"
Könnte er daraus nicht ein Gedicht bzw. Song machen? Dem Antagonismus zwischen seiner vorgelebten Abstraktion und der konkreten, trivialen Erkenntnis, dass Trump der "Oberbefehlshaber" ist/sei, kann man schon eine gewisse Genialität zusprechen.
Bin überrascht, dass der in 2025 noch Auftritte über Clubbühnrn hinaus hat.
Soll er doch machen. Haltungs-Sörens fordern natürlich wieder Verzicht auf den Geldbeutel andere Leute.
„Es geht hier nicht um Politik.“
Nein, ist nur eine zufällige Zusammenkunft einiger mäßig bekannter Verhaltensauffälliger.