Auf Festival-Bühnen sind Frauen unterrepräsentiert. Was wollen Veranstalter wie FKP Scorpio oder Live Nation dagegen unternehmen? Eine Umfrage.
Konstanz (ebi) - Im vergangenen März verpflichteten sich 45 britische Festivals freiwillig, eine Frauenquote einzuführen: Bis 2022 soll der Anteil weiblicher Künstler in den Line-Ups auf 50 Prozent anwachsen, forderte die Keychange Foundation in ihrer Initiative. Zum Vergleich: 2017 belief sich der Frauenanteil im Schnitt auf 26 Prozent.
Die Initiatoren halten dieses Ziel nach eigenen Angaben für erreichbar und dringend notwendig. Zumal das männliche Übergewicht auch in anderen Bereichen der Musikindustrie besteht, etwa bei Preisverleihungen.
Das Gender-Gap
Im deutschsprachigen Raum lässt sich das Ungleichgewicht der Geschlechter auf den Festivalplakaten ebenfalls ablesen. Um dies zu illustrieren, erstellten die Kollegen von bento zuletzt einen echten Hingucker: Animierte Grafiken einiger Festival-Line-Ups, bei denen männlichen Acts einfach ausgeblendet wurden. Und wie zu erwarten, blieben auf allen Plakaten kaum mehr Namen übrig.
Wie stehen Veranstalter zur Frauenquote?
Das wirft die Frage auf, wie sich Festivalveranstalter im deutschsprachigen Raum positionieren. Würden sie sich beispielsweise zur Einführung einer Frauenquote bekennen? Eine kurze Umfrage unter ausgewählten Veranstaltern wie FKP Scorpio oder Live Nation (Foto: Andre Lieberberg) förderte ein relativ einheitliches Bild zu Tage.
Der Keychange Foundation angeschlossen haben sich bislang nur wenige deutsche Festivals, etwa das Reeperbahn- und das Pop-Kultur-Festival. Da ist also noch Luft nach oben, wie auch folgende Grafik von Electronic Beats zeigt.
17 Kommentare mit 41 Antworten
Festivals werden nicht besser da durch das man haufenweise untalentierte weibliche Musiker einlädt! Die mit Talent kommen eh schon, falls auf den Massenveranstaltungen ihr Platz was für sie ist. Nicht jeder möchte dort spielen. Also mal wieder eine Unsinnsumfrage, die die Fakten ignoriert!
Es geht doch nicht darum, irgendwen einzuladen, sondern weiblichen Künstlern ne faire Chance einzuräumen.
"Die mit Talent kommen eh schon, falls auf den Massenveranstaltungen ihr Platz was für sie ist."
Und der Platz ist eben nicht da bzw. wird ihnen vorenthalten. Genau darum geht es doch.
"Also mal wieder eine Unsinnsumfrage, die die Fakten ignoriert!"
Nun, Fakt ist ja offenbar...ach weißte was, bei dir ist Hopfen und Malz eh verloren.
Bist du schon wieder auf Kleber?
Denke der Grundgedanke ist nicht soo verkehrt. In der Praxis werden dann halt nicht nur Jenny Rostock, wir sind Helden und Guano apes spielen, nein um die 50% quote zu erfüllen gibt's dann auch diese Engelmann und vllt Arch enemy.
Davon abgesehen, dass Quoten generell das letzte Mittel sein sollten, finde ich 50% ziemlich deplaziert. Zwischen dem löblichen Ziel, mehr (talentierte) Künstlerinnen auf Festivals haben zu wollen und der Einführung irgendwelcher Quoten, klafft imho ein tiefer Graben. Vor allem, wenn dann noch die base rates ignoriert werden.
Dass man weiblichen Künstlern eine größere Plattform geben will ist sicherlich mehr als löblich. Aber man sollte dabei auch bedenken, dass das Geschlechtsungleichgewicht wie man es heute (immer)noch in der Musikwelt vorfindet auch über einen längeren Zeitraum gewachsen ist. Wenn jetzt mal jeder an seine/ihre Schulzeit zurückdenkt, wieviele Typen gab es da, die z.B. Gitarre oder Drums gelernt haben und wieviele Mädels? Oder wieviele Typen haben sich vor's Mic gewagt um irgendwelche Lines zu spitten/eigene Musikvideos zu drehen etc.? Und die Festivalbetreiber können ja letztlich auch nur Acts einladen, die in der Szene tatsächlich vorhanden sind. Und wenn ein Großteil des Musikbetriebes (noch) männlich ist (gehe ich mal zumindest von aus, man korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege), dann wird ein Großteil des Talentes, das man sich auf die Festivalbühne holt halt auch männlich sein und eine strikte Quote von 50% würde dann vielleicht tatsächlich zu Lasten der Qualität gehen.
Von daher ja, denke ich, dass es natürlich trotzdem wichtig und richtig ist, sich um ein anteilsstärkeres weibliches Line-Up zu bemühen und weibliche Acts prominent zu featuren, allein schon der Signalwirkung für heranwachsende Künstler wegen. Man kann aber von den Festivals mMn nicht erwarten, das Problem der Genderdisparität "im Alleingang" zu lösen und das ist halt eine Sache wo jeder, egal ob ganz oben auf Festivalniveau der ganz "unten", wenn es darum geht, wer zunächst einmal überhaupt ein Instrument in die Hand nimmt, seinen Teil zu beitragen sollte und was halt auch seine Zeit braucht, bis es sich auf die Industrie auswirkt. Von daher find ich 50% als Quote über einen eher kurzen Zeitraum fast schon etwas zu krass und vielleicht nicht absolut ideal.
Dieser Kommentar wurde vor 6 Jahren durch den Autor entfernt.
Mhh, nächstes Mal vielleicht den Artikel vorher lesen. Wurde ja so mehr oder weniger in den Interviews schon gesagt.
Finde persönlich auch den Ansatz, dass man sich schlicht nur darum bemüht, von Jahr zu Jahr mehr weibliche Acts zu buchen als zuvor (bis halt irgendwann mehr oder weniger Parität erreicht ist) die etwas angemessenere Strategie.
"Nun, Fakt ist ja offenbar..."
Keine Meinung und nur den ach so komischen Grenzdebilen Account bedienen, wo man ein bisschen rumtrollen darf, ist auch ein netter Fakt.
Die anderen, danke für die Meinungsäusserungen! Genug von Genderdiskussionen und Quotenquark scheint sich ja endlich durch zu setzen. Kann man sich alles sparen, wenn man vernünftige Statistiker zum auswerten, dran lassen würde. Für mich stellt sich eigentlich nur eine Frage, verkaufen die Festivals genügend Tickets?
Dieser Kommentar wurde vor 6 Jahren durch den Autor entfernt.
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"Nun, Fakt ist ja offenbar..."
Keine Meinung und nur den ach so komischen Grenzdebilen Account bedienen, wo man ein bisschen rumtrollen darf, ist auch ein netter Fakt.
Die anderen, danke für die Meinungsäusserungen! Genug von Genderdiskussionen und Quotenquark scheint sich ja endlich durch zu setzen. Kann man sich alles sparen, wenn man vernünftige Statistiker zum auswerten, dran lassen würde. Für mich stellt sich eigentlich nur eine Frage, verkaufen die Festivals genügend Tickets?
Sorry hatte nen Runtime Timeout 504, stellt diesen dummen Spamskript richtig ein, danke Laut.
Du bist schon echt ziemlich dumm, Meuri.
Ich habe ein paar schöne Jahre verbracht, mit dem glue sniffer blues
Nein.
/thread
Nur solange die weiblichen Akts auch wirklich gut genug sind und es verdient haben. Wenn es nur Alibi ist um gut dazustehen, dann verfehlt es komplett seinen Sinn und dann wird es auch nicht akzeptiert werden.
Wer Leute auf's Festival zieht kann kommen, der Rest kann sich verpissen. Ganz einfach.
Wer Leute auf's Festival zieht kann kommen, der Rest kann sich verpissen. Ganz einfach.
Macht man(n) nicht Rockmusik um sein Pfauenrad aufzuspannen und Frauen zu beeindrucken? (So was in der Art hat dieser Lemmy doch mal gesagt) das könnte erklären warum es so viele männliche Acts gibt. Ist glaube ich evolutionär bedingt. Da brauchst du keine Quote.
Da hast du vollkommen recht, das war damals wirklich so. Heutzutage macht man Rockmusik allerdings eher, um zu zeigen, dass man sich zur Stütze noch was dazuverdienen will. Auch da gibt es jedoch eine deutliche Mehrheit im männlichen Sektor.