Eigentlich wollte Gabriel nur das Victory-Zeichen machen, er bekam jedoch den Zeigefinger nicht hoch. Nun drohen ihm wegen Beamtenbeleidigung 100 Tage Haft, denn der Musiker kann angeblich die Strafe nicht bezahlen.
Hamburg (an) - Weil er wiederholt der Polizei den Stinkefinger gezeigt hat, verpasste das Hamburger Strafgericht dem 64-jährigen Sänger einen Strafbefehl über 8000 Euro. "Die Anzeige ist ungerechtfertigt. Ich wollte das Victory-Zeichen machen, aber irgendwie habe ich dabei den Zeigefinger nicht mit hochgekriegt. Bin halt auch nicht mehr der Jüngste", sagte der Sänger zur Bild-Zeitung. Scheinbar wollte ihn die Polizei aus Sicherheitsgründen daran hindern, nach einem Sturm sein Hausboot in Harburg zu betreten. Darauf hin zeigte ihnen Gunter Gabriel den Stinkefinger.
Das Amtsgericht Hamburg schickte ihm nun einen Strafbefehl über 8000 Euro. Sollte Gabriel nicht zahlen, muss er 100 Tage ins Gefängnis. Doch dies beunruhigt den Musiker nicht: "Ich habe die Kohle nicht und vorm Knast habe ich keine Angst. Ich habe schon zu viel im Leben durchlitten, als dass mich das jetzt noch schocken könnte".
Bereits vor anderthalb Wochen hatte ein Gericht den Sänger zu einer Strafe von 700 Euro verdonnert. Damals hatte er ebenfalls der Polizei den Stinkefinger gezeigt. Den ausgestreckten Mittelfinger wollte Gabriel aber nur als Symbol des Protestes verstanden wissen, nicht als Zeichen der Missachtung.
"Ihr Grundjargon ist etwas derbe. Wenn Sie anders wollten, dann könnten Sie auch anders", meinte damals die Amtsrichterin. Gabriel entgegnete: "Wenn mich einer beschissen behandelt, werde ich mich wehren. Sie werden mich nicht mehr ändern".
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