Tote Hosen-Sänger Campino und Latinostar Juanes haben für das neue Album des Kolumbianers einen Song zusammen aufgenommen.

Hamburg (drei) - Es gibt mit Sicherheit eigenartigere Kombinationen, aber ein Duett von Tote Hosen-Sänger Campino mit dem kolumbianischen Frauenschwarm Juanes dürfte in dieser Kategorie doch weit vorne liegen. Weniger überraschend: Die Initiative dazu ging von Juanes aus, wie dieser in einem Interview mit der Zeitschrift Gala erklärte.

Vor zwei Jahren war der Kolumbianer durch ein Video der Band, das er sich im Fernseher auf seinem Hotelzimmer ansah, auf die Toten Hosen aufmerksam geworden. Er fand das Video so klasse, dass er daraufhin seine Plattenfirma anwies, Campino seine CD zu schicken.

Dieser teilte die Begeisterung zunächst nicht. "Wie er mir jetzt gestand, hat er sie zunächst in die Ecke gepfeffert", meint Juanes heute. Eine Freundin von Campino machte ihn dann aber nochmals auf die Platte aufmerksam, und so nahm er schließlich doch den Kontakt auf. Immerhin handelt es sich um den "größten Latino-Sänger überhaupt" (New York Times).

Das haben mittlerweile auch die Hosen mitbekommen: "Juanes schickte mir sein Lied 'Bandera de Manos' ins Büro und ließ anfragen, ob ich nicht Lust auf ein Duett hätte. Da ich von unseren Südamerikareisen weiß, welchen Respekt er dort von allen Seiten genießt, habe ich ihm diesen Gefallen gerne getan. Juanes, der früher lange in einer Metalband gespielt hat, gilt als außerordentlich sozial engagierter Künstler und eine Stimme des Volkes", schreibt Campino im TH-Nwsletter zu der Zusammenarbeit.

Das Duett "Bandera De Mano" erscheint nächste Woche als Teil von Juanes' jüngstem Album "La Vida Es Un Ratico". Der kolumbianische Sänger hofft, mit diesem Projekt auch in Deutschland als engagierter Künstler wahrgenommen zu werden: "Das Problem in Europa mit lateinamerikanischen Künstlern ist wohl, dass viele Leute alles in einen Topf werfen", erklärt er.

Für die Leute hier sei Latin Music fröhlich, es werde nur gelacht und mit dem Hintern gewackelt. "Aber diese Musik ist vielschichtig. Es gibt nicht nur Stimmungshits á la Ricky Martin. Nichts gegen Ricky, er ist ein prima Kerl. Aber meine Texte bedeuten mehr als Party", sagt der südamerikanische Star.

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