Die charismatische Singer-Songwriterin und Frontfrau von Wir Sind Helden liefert mit "Ich Wär So Gern Gut" den Titeltrack für den gestern angelaufenen Kinofilm "Es Ist Nur Eine Phase, Hase" - ein seichtes Lied für einen seichten Film.

Berlin (mima) - Mit "Ich Wär So Gern Gut" hat Judith Holofernes gestern pünktlich den Titeltrack zum Kinostart von "Es Ist Nur Eine Phase, Hase" veröffentlicht. Die Frontfrau von Wir Sind Helden ließ sich dafür von "I Want To Be Kind" inspirieren, das sie zusammen mit dem dänischen Songwriter Teitur für dessen gleichnamiges Album aus 2018 schrieb.

Ihre deutsche Version kommt tanzbar und gutgelaunt daher und eignet sich leider perfekt als Titeltrack für den Film. Warum 'leider'? Erstens weil "Es Ist Nur Eine Phase, Hase" eine deutsche Liebeskomödie ist. Darin geht es im Prinzip um ein Ehepaar, das drei Kinder hat und merkt, dass es nicht mehr zu den Jüngsten gehört. Auf diesen Aha-Moment folgt dann die Midlife-Crisis (beide Elternteile sind Ende 40) mit allem was dazugehört: One-Night-Stands mit Jüngeren, Beziehungspause und Stress mit den Kindern. Am Ende haben sich aber natürlich alle wieder lieb. Tja, und wenn jemand einen Song schreibt, der perfekt zu so einer Story passt, spricht das nicht gerade für die Songwriterin. Da kommt dann der zweite Grund ins Spiel: Man möchte gar nicht, dass Holofernes in diese Kategorie fällt, da sie doch eigentlich cooler ist als diese verhassten Deutsch-Komödien, die wirklich jedes Mal nach demselben Muster funktionieren.

Sowohl musikalisch als auch textlich ist "Ich Wär So Gern Gut" eine Nullnummer. Das Clapping und die seicht vor sich hinsummenden Backing Vocals könnten nicht besser zu ebenso seichten Zeilen passen wie "In der Schlange im Supеrmarkt / Wenn einer schеiße parkt / Wenn der Bus nicht fährt / Wenn der Nachbar sich beschwert / Wenn das WLAN spinnt". Es ist das perfekte Pendant zum typischen Inhalt eines deutschen Sprücheklopfer-Films: Die Bewältigung von Zehlendorf-Problemchen-Dramen. Im Prinzip vertont sie im Titeltrack Alltags-Wehwehchen, die ein kurzes Anheben der Mundwinkel bewirken; dann macht das Leben aber auch schon weiter.

'Es Ist Nur Eine Phase, Hase' läuft seit gestern in den deutschen Kinos. Mit von der Partie sind unter anderem Christoph Maria Herbst, Jürgen Vogel und Christiane Paul.

Fotos

Judith Holofernes

Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Judith Holofernes,  | © laut.de (Fotograf: Alex Klug)

Weiterlesen

laut.de-Porträt Judith Holofernes

Alles auf Anfang - und doch ganz anders. So in etwa lautet die Quintessenz des Statements, das Judith Holofernes (bürgerlich Judith Holfelder-Roy) im …

7 Kommentare mit 34 Antworten

  • Vor 3 Jahren

    Kann bitte jemand bitte mal sämtliche deutschen Filmproduktionsfabriken samt Förderinstituten flott und lustig in die Luft jagen? Lauchmusik ist ja schon deprimierend, aber deutsche Filme sind eine Suizidgefahr.

  • Vor 3 Jahren

    Mal ehrlich fragen: In einem Land, in dem sich Menschen wie Matthias Schweighöfer, Elyas M'Barek, Veronica Ferres oder Christine Neubauer als Charakterdarsteller*innen sehen und verkaufen dürfen (wahrscheinlich aufgrund dieses kleinen Missverständnis), weil sie den weitgehend ungenutzten Hohlraum hinter dem interindividuell in der Population eher häufiger als hübsch empfundenen Gesicht, welcher ihrer Echtleben-Persönlichkeit zu 98,9% entspricht, in inzwischen jeweils über 50 RomComs mit der gleichen Rolleninszenierung und -verteilung nach deutsch-kultureller Auslegung "kinoreif" dargeboten spazieren führen durften sowie von den Konsument*innen ihrer marktoptimierten Kulturprodukte sozialmedial intensiv und stetig Rückmeldungen erhalten, genau diese auf Selbstdarstellung begrenzte Fähigkeit mache sie zu so guten Charakterdarsteller*innen in so vielen anrührenden Filmen aus deutscher Produktion, wundert einen beim Soundtrack aus Feder einer seit ihrem erstem Bühnenauftritt in revolutionärem Aktivismus, Geist und kulturell entfaltetem Rebellentum stets konsequent überschätzen Band wirklich noch sonderlich, dass er in all seinen Facetten so gut dazu passt? :???:

    • Vor 3 Jahren

      Kettensatz-Award und goldrichtig.

    • Vor 3 Jahren

      Deutsches Kino (insb. RomComs) doof, Wir sind Helden (insb. Judith Holofernes) doof.

    • Vor 3 Jahren

      Der Song hier mag für die Tonne sein. Der frühe Output (kenne aus den letzten 13 Jahren nur "Der Krieg ist vorbei" - was ich noch wirklich großartig ob seiner Bildgewalt finde) ist für deutsche Populärmusik des neuen Jahrtausends doch eher oberes Perzentil.

    • Vor 3 Jahren

      Valle Pup Alle spricht war.

    • Vor 3 Jahren

      Dass ich den nicht inhaltlich widerspruchsfrei durchbekommen würde war latürnich mit einkalkuliert, die grazile grammatische Landung und den Award war es wert.

      Da sich in sämtlichen Gruppenformationen wieder Mal alles auf unbestimmte Zeit nach hinten verschieb, was natürlich auch das Kapitel "Doc Souli & The Gromkys" bis auf weiteres umgeschrieben belässt, muss ich bis zum Jahresende halt noch die klitzekünstlerischem Erfolge nach Hause fahren.

      Dass sie trotzdem nie ansatzweise so revolutionär unterwegs waren wie sie seit Anbeginn ihrer dortigen Stattfindung vom Feuilleton eher unkritisch überstellt bekommen bleibt von diesen Einsprüchen aber unberührt, hm? Danke. :)

    • Vor 3 Jahren

      Damn, Fair Phone mit konsumgeilem 8" Display ODER Freilassung von Edith aus laut'scher Geiselhaft JETZT SOFORT!

    • Vor 3 Jahren

      Und @valle
      Zweites WB und "Selbstdarsteller*innen völlig und Personen mit Entscheidungsbefugnis in der deutschen Filmförderungs- und Filmproduktionsindustrie überwiegend doof" haste vergessen. ;)

    • Vor 3 Jahren

      VALLI Alde, Grüße gehen raus, sollte klar sein! Wat hatten wir damals schon für Diskussionen. Naise, dass du dich mal wieder blicken lässt! :)

    • Vor 3 Jahren

      @Argi, Aldens. Grüße gehen raus von Frankfurt nach Trier. Wie sieht's aus? Bierchen am Camp Lacher See, halber Weg Westwood? Ganz ohne Dachboden?

    • Vor 3 Jahren

      Tja. So wie du hier bisher aufgetreten bist lässt du auch keinen Zweifel daran, dass du selbst so formulieren würdest - wenn du könntest.

    • Vor 3 Jahren

      Ja, das ist wirklich beeindruckend, Doc. ;)

      Topic: Ich "oute" mich mal als Wir sind Helden und Judith-Sympathisant. Track wie "nur ein wort", "Aurélie" "ist das so" und noch einige mehr finde ich schon sehr sweet und schön getextet. Und ihre Stimme dazu finde ich auch äußerst passend.

    • Vor 3 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 3 Jahren

      Die Taktik an sich ist ja irgendwo (in einem Paralleluniversum) bestimmt ehrenhaft, noch cringiger zu creepen als der bisherige Bodensatz, um diesen in einem besseren Licht dastehen zu lassen. Unsere an betreffende muppets langfristig vermittelten individuell ressourcenorientierten Strategien zur Selbstoptimierung sind aber effizienter.

      Und nicht so scheiß nervig. Letzte Verwarnung vor konsequentem Löschusertum, wenn du in Zukunft nochmal den ADHS-Boost unter meinen Kommentaren anschmeißt!

    • Vor 3 Jahren

      Tut mir Leid :(. Es ist Sonntag und langweilig. Du hast mir gefehlt.

    • Vor 3 Jahren

      Wiesi-Brudi alde, was für Trier? Weiß doch jeder und seine Mudda daß köwi town mein Hauptquartier ist, yo. ;) Kannst mir gerne mal deine Handynummer schicken, dann verlagern wir das Bierchen ans Rheinufer oder bei dir an den Main. Wie wärs?

    • Vor 3 Jahren

      Ach verdammt, was ist das jedes Mal schmerzhaft beschämender für die parodierende Person als für die parodiererte, wenn das Original praktisch ein nicht versiegen wollender Quell an einfach zu reinszenierenden Eigen- Verkanntheiten bietet, von denen die Kopie nicht eine einzige wirklich aufzuraffen weiß...

      Miesestes Aufschlagspiel seit Ionen, solltest vielleicht endlich einsehen, dass Trigger-Tennis einfach nicht dein Spocht ist, du abgeranzter Möchtegern-Pocher!

    • Vor 3 Jahren

      @Souli:

      "Zweites WB und "Selbstdarsteller*innen völlig und Personen mit Entscheidungsbefugnis in der deutschen Filmförderungs- und Filmproduktionsindustrie überwiegend doof" haste vergessen."

      Die sind doch bei Kino schon implizit mit eingeschlossen.

      Habe deinen ersten Gruß auch nicht ignoriert, falls du es nicht gesehen hattest. Gibt's was Neues im Land alternativer Gitarrenmusik?

      "Dass sie trotzdem nie ansatzweise so revolutionär unterwegs waren wie sie seit Anbeginn ihrer dortigen Stattfindung vom Feuilleton eher unkritisch überstellt bekommen bleibt von diesen Einsprüchen aber unberührt, hm? Danke."

      Gerade das zeigt ja, dass dein OP nicht ganz kohärent war. ;)

      @lauti: Grüße auch. Haben wir? Ist schon möglich, aber so groß dürften unsere musikalischen Überschneidungen ja eigentlich nicht sein.

    • Vor 3 Jahren

      naja, wer nur im mainstream fischt, bekommt halt nur fischstäbchen aus der kühltrue, selbst schuld.

  • Vor 3 Jahren

    Tja den deutschen Film haben die Nazis anscheinend auf unabsehbare Zeit ruiniert. Film als Medium ist generell in der Krise, aber in Kombination mit der "deutschen Kulturpolitik" natürlich endgütlig verloren.