Der Rückkehr mit "NINA" folgt der Befreiungsschlag: Auch auf ihrer zweiten neuen Single verströmt die Hamburgerin solide Peter Fox-Vibes.
Hamburg (dani) - In aller Regel machen Künstler*innen, die ein Beziehungsende besingen, entweder weinerliche Balladen, gerne untermalt von melancholischem Klavier und/oder Gewitterregen, oder brutale Haudrauf-Songs, die kein gutes Haar an dem oder der Ex lassen, bis man sich fragt: Warum genau waren die vorher überhaupt zusammen? Nina Chuba findet tatsächlich einen anderen Zugang. "Hat nicht gepasst", konstatiert sie schulterzuckend, weil: So läuft es eben manchmal. Statt das nunmehr verflossene Gegenüber nimmt sie lieber die ehemals gemeinsame Wohnung auseinander und in Besitz und erfreut sich an den 80 Quadratmetern neu gewonnener Freiheit:
Das vielleicht Erfrischendste daran: Es wirkt alles gar nicht, als versuche da jemand, seinen Schmerz über eine zerbrochene Liebe zu kompensieren und entweder bockig "I Will Survive" zu schmettern oder verkrampft-optimistisch nach dem Guten an der Situation zu suchen. Nö, ich kaufe Nina Chuba das erhebende Gefühl, nach einem Befreiungsschlag nun zu neuen Ufern aufzubrechen, voll ab.
Dazu trägt sicher das farbenprächtige Video bei, in dem sie mit der Kettensäge ihrem muffigen Fuchsbau zu Leibe rückt, noch mehr aber der Sound: Flo August, mit dem die Sängerin schon häufiger zusammengearbeitet hatte, verantwortet die Produktion: nicht überfrachtet, trotzdem drücken die Bässe ordentlich und bescheren Nina Chuba auch diesmal wieder solide Peter Fox-Vibes. So darf das gerne noch ein bisschen weitergehen.
1 Kommentar mit 4 Antworten
"Solide Peter Fox Vibes" ist eigentlich auch nur ein Euphemismus für "Akustisches Abführmittel nach aus der Zeit gefallener Radioformel".
Bin richtig froh gerade festzustellen, dass Piotr Fuchs und diese elenden Seeed endlich - bis auf so kleine Ausnahmen, wie hier gerade - aus meiner Wahrnehmung verschwunden sind.
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Seeed ist unfickbar. Müsste sich eigentlich rumgesprochen haben.
Nee, wirklich nicht. Dass internationale Reputation durch z.b. ein Lob von Kanye kein Qualitätsmerkmal ist, sollte mittlerweile jeder realisiert haben. Radioformat konnten Seeed und The Krauts ganz gut und haben sich deshalb irgendwann selbst überhöht, that's all.