Rainhard Fendrich muss nicht ins Gefängnis. Sein langjähriger Kokainkonsum kommt ihn jedoch teuer zu stehen.
Wien (ebi) - "So Ein Theater" heißt Rainhard Fendrichs aktuelle Platte. Das Motto dürfte dem Austro-Popper in den vergangenen Monaten des Öfteren in den Sinn gekommen sein. Im Mai musste er öffentlich eingestehen, Teil der Wiener Koks-Szene gewesen zu sein. 15 Jahre lang konsumierte Fendrich das Pulver, das Falco einst in seinem Welthit "Der Kommissar" besang: "Der Schnee, auf dem wir alle talwärts fahrn ...".
Das Wiener Landgericht stoppte jetzt Fendrichs Talfahrt und entließ ihn mit einer 37.500 Euro-Geldstrafe in die Freiheit, meldet der österreichische Rundfunk ORF. Der Knast bleibt ihm erspart. Bei der Urteilsverkündung sei Fendrich sichtlich nervös gewesen. "Kokain ist in diesem Leben kein Thema mehr für mich. Es war klar, dass ich eine Strafe bekommen werde. Ich bin jetzt froh, dass ich es hinter mir habe", sagte Fendrich später zur Presse.
Die Richter lasteten dem 51-Jährigen nicht an, auch kleinere Dosen an Freunde oder Bekannte verschenkt zu haben. In dem Fall hätte ihm bis zu sechs Monate Gefängnis gedroht. Zwei Männer, die Fendrich jahrelang mit Kokain versorgt hatten, wurden dagegen zu Haftstrafen von zwei Jahren bzw. neun Monaten verurteilt.
Der Sänger war im April bei einer Razzia von der Polizei mit Kokain geschnappt worden und hatte ein Geständnis abgelegt, das nun strafmildernd wirkte. Zudem habe er freiwillig einen Entzug begonnen: "Ich war nicht in der Lage, aus eigenen Stücken von der Droge loszukommen."
Vor Gericht gab Fendrich an, nach dem Tod seiner kleinen Tochter 1989 verstärkt gekokst zu haben. Zuletzt aber nicht mehr exzessiv, sondern eher "in kleinen Dosen, um arbeiten zu können". Auf seiner letzten Tour habe er zudem unter "schweren Depressionen und Persönlichkeitsverrückungen" gelitten. Er sei deshalb noch in psychiatrischer Behandlung.
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