Andreas Bourani mausert sich zu einem waschechten Scheusal, Fanta 4 am Witzeln – beide sichern sich jeweils drei Talente. Dazu: Beatboxer und Botaniker.
Berlin (jim) - Die sechste Ausgabe der Blind Auditions fand gestern Abend statt und zementiert vor allem Bouranis Ruf als arroganten Schnösel ein ums andere Mal. Smudo und Michi Beck von den Fanta 4 spielen ihre Rolle als Kasperl ganz hervorragend. Beide Juroren schnappen sich drei Kandidaten. Catterfeld und Samu Haber halten sich dafür sichtlich zurück. Was die Talente angeht: eine eher durchwachsene Folge mit nur einem wirklichen Highlight, das – dramaturgisch wichtig – am Ende der Sendung platziert wurde.
Bourani: Deutschlands neuer Unsympath
Andreas Bourani macht sich nicht wirklich beliebt beim Publikum. Nach seinem Echo-Fail und der Selbstbeweihräucherung profiliert er sich nun als erhabener deutscher Pop-Chanteur. Schon bei der ersten Kandidatin Daniela ringt er überzogen um ihre Aufmerksamkeit, nachdem diese sich extrem über das Buzzern der Fantas freut. Das hat sich ausgezahlt, die 24-jährige Dame mit Hang zu Männerklamotten und Glücksschweinen entscheidet sich für den Sänger.
Beim zweiten Anwärter sammelt er weitere Minuspunkte. Es geht um den blonden Hänfling Leon. Seines Zeichens Pflanzenliebhaber, der seiner Freundin zum Halbjährigen eine Bananenpflanze geschenkt hat. Seine doch eher einlullende Performance mit Gitarre überzeugt trotzdem alle Juroren. Die Fantas wollen mit ihrer fast drei Dekaden umspannenden Karriere punkten, weil sie sich mit deutschen Texten auskennen. Bourani goutiert dies mit einem abfälligen "Ja, Rap-Texte". Pathetische Hymnen zu trällern gehört nach seiner Definition anscheinend zur Königsdisziplin, während Raplyrics mit diversen Metaebenen Firlefanz sind.
Doch damit nicht genug, steppt Andy zu Leon auf die Bühne und möchte ein Selfie mit ihm machen, weil er ja dann der Erste wäre, der ein Selfie mit dem zukünftigen Gewinner gemacht hat. Mumpitz! Zu allem Überfluss sahnt er aber auch diesen Kandidaten ab.
Ins nächste Fettnäpfchen tritt Schmuse-Barde bei Kandidat Robert, als er denkt, bei dessen warmer Stimme handele es sich um eine Frau. Robert darf mit Bob Marleys "Redemption Song" noch ein zweites Stück singen und entscheidet sich für die Stuttgarter Rapper.
Das Beste kommt zum Schluss
Der sensible Alessio aus Bielefeld, gelernter Friseur und jetzt Auszubildender als Gesangstrainer für Kinder, schmettert als letzter in der Folge sehr überzeugend Max Mutzkes "Schwarz Auf Weiß". Das ruft wieder Bourani auf den Plan, der Mutzke sogleich anruft und Alessio mit ihm sprechen lässt. Gott sei Dank entscheidet sich der Italiener gegen Andreas und für Yvonne Catterfeld. Karma is a bitch!
Eine Ausnahme stellt Fabian dar, der sich durch Drakes "One Dance" beatboxt. Zwar betätigt keiner den roten Knopf, trotzdem erheben sich alle Jury-Mitglieder und wollen den Mann persönlich sehen. Eine schöne Geste, die er mit einem Beatbox-Medley honoriert.
1 Kommentar
Jetzt sieht man endlich mal, was das für ein Nuttensohn ist.