In Runde eins des Schlagabtausches überzeugt vor allem Team Fanta mit "In The Ghetto". Der 'Steal Deal' kommt gleich zweimal zum Einsatz.
Berlin (hhu) - Die Blind Auditions sind vorbei, jetzt ist Battle Time! Bei The Voice Of Germany beginnt die zweite Runde. Eins gegen Eins ist das Motto, passend dazu wird die Showbühne in einen Boxring umgebaut. Jeder Coach schickt zwei seiner Talente gegen- und miteinander in den Ring. In jenem Liefern sich die Kandidaten nicht nur ein Battle, sondern singen auch im Duett. Das funktioniert mal besser und mal schlechter. Als Faustregel gilt wohl: Je ähnlicher die Stimmen, desto mehr Battle.
Zum Beispiel im 'Rockbattle' in Team Paddy. Matthias steigt mit Taylor zu Soundgardens "Spoonman" in den Ring. Mehrmals macht ihr Coach klar, wie viel ihm der Song persönlich bedeutet. In der Folge verkrampfen beide in der Vorbereitung merklich, so dass Paddy sie zum Boxen bittet. Danach läuft es besser und die zwei finden zu einer recht soliden Darbietung. Allerdings unterschieden sie sich in ihren Stimmen nicht wirklich. Ihr Duell gerät zu einer recht eintönigen Geschichte. Am Ende setzt sich Matthias aufgrund seiner interessanteren Stimmfarbe durch. Bitter für Taylor, der für The Voice extra seinen Job im IT-Bereich gekündigt hatte.
Deutlich stärker als dieses halbgare Performance kommen Rahel und Johannes im 'Freiheitsbattle' für Team Mark daher. Die beiden duellieren sich zum alten Westernhagen-Klassiker "Freiheit" und liefern einen Gänsehautmoment nach dem anderen ab. Smudo nutzt die Gelegenheit und wird so politisch, wie es das Showformat erlaubt. Er philosophiert darüber, wie heutzutage um die richtige Deutung der Ereignisse gestritten wird, obwohl es im Endeffekt doch nur um "Freiheit" geht. Löblich. Das Statement des Abends setzt aber sein Kollege Michi Beck. Der trägt nämlich unter seiner Jacke ein "I Am Proud"-Shirt und solidarisiert sich mit der LGBTQ+ Community. Musikalisch setzt sich Rahel durch. Ihr Coach bescheinigt ihr sogar Chancen auf den Gesamtsieg.
Während Johannes den Heimweg antreten muss, bleiben im ersten Team-Battle von Yvonne beide Kandidaten im Rennen. Zwar hatte sich Giuliano im 'Österreich-Battle' gegen Ex-Schauspielerin Chantal durchgesetzt, aber danach greift der sogenannte 'Steal Deal'. Der Rest der Coaches war von ihr so begeistert, dass sie buzzerten und die Gelegenheit nutzten, die Sängerin in ihr Team zu lotsen. Die 54-Jährige entscheidet sich letztlich für Paddy.
Einen weiteren Steal Deal gibt es nach der Performance von Bernarda und Laura zu "Rollin' In The Deep" aus Team Paddy. Dort setzt sich die blinde Schweizerin Bernarda in einem äußerst starken Duell durch, doch Laura erhält eine zweite Chance. Sie musste sich zwischen den Fantas und Mark entscheiden und schließt sich Mark Forsters Team an.
Das Highlight der Ausgabe stammt aber aus dem Team Fanta. Die schicken den Österreicher Alexander mit Hochzeits-Sängerin Karina in den Ring. Gemeinsam sollen sie ein Duett des King Of Rock'n'Roll performen, "In The Ghetto". Der tiefe Bariton des "größten Kehlkopfes Österreichs" und die glasklare Stimme Karinas ergänzen sich perfekt und bilden zusammen ein gefühlvolles Duett. Es können aber nicht beide weiterkommen. Die Coaches entscheiden sich verdientermaßen für Alexander. So eine Stimme muss auch weiterkommen, da gibt es keine Diskussion.
Zum Abschluss noch eine kurze Beobachtung. Zum einen lassen sich nach einem Monat The Voice schauen die Werbeblöcke vorhersagen. Zu Recht echauffieren sich Fans so langsam ob der allgegenwärtigen Werbung. Durchschnittlich ein Viertel der Sendezeit wird von Reklame gefressen und da ist Schleichwerbung wie der Dr. Oetker-Food-Truck noch ausgespart.
Zum anderen haben sich nun die Machtverhältnisse verschoben. In den Auditions konnten noch die Kandidaten entscheiden, nun sind die Coaches an der Reihe. Dabei ziehen sie ihr Urteil leider stets unsagbar in die Länge. "Ich gehe mit dem Talent, das mehr blabla hat... und das ist Soundso". Nach diesem Drehbuch läuft jede Entscheidung ab. Dafür gibt es keinen Buzzer!
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