Gut eine Woche nach der Flutkatastrophe in Südost-Asien rufen auch deutsche Musiker zur Hilfe auf und gehen selbst mit gutem Beispiel voran.
London/Hamburg (joga) - Acht Tage nach der Flutkatastrophe in Südost-Asien besteht kaum noch eine realistische Hoffnung für Mieszko Talarczyk. Der Sänger der schwedischen Metal/Hardcore-Band Nasum war auf Ko Phi Phi, der schönsten aller Inseln, von der Welle überrascht worden. Seitdem wird er vermisst - man muss befürchten, dass die Welle ihn ins Meer hinaus spülte. In den weniger entwickelten Ländern der Region ringen die Menschen noch um das nackte Überleben, hier kann nur schnelle Hilfe etwas ausrichten. Da wollen auch deutsche Bands und Musiker nicht abseits stehen. Während etwa Silbermond über ihre Webseite alle Fans dringend zum Spenden aufrufen, verfahren die Toten Hosen nach dem Motto "Tue Gutes und rede darüber".
Per Rundbrief und Pressemitteilung verwiesen sie auf ein bereits vor Silvester mit Radio Fritz veranstaltetes Benefizkonzert, bei dem stolze 170.000 Euro für die notleidenden Regionen zusammen kamen. Möglich wurde diese Summe durch die Spendenbereitschaft der Fans, denen Radio Fritz ab einer Mindestsumme von 2.000 Euro eine Live-Übertragung des Konzerts versprochen hatte. Aber auch dadurch, dass außer den Hosen auch der Veranstalter, die Arena in Berlin, die ebenfalls auftretenden Donots und alle Crewmitglieder auf ihr Honorar verzichteten.
Bands und Musiker wie Doro, Saxon, Bonfire und Edguy haben nach einem Bericht des Branchenblattes Musikmarkt bereits für ein "Rock For Asia"-Konzert zugesagt, das am 27. Januar in Ingolstadt über die Bühne gehen soll. Sollten die ebenfalls bereits angefragten Scooter, Peter Maffay, Xavier Naidoo und Udo Lindenberg ihre Teilnahme noch zusagen, könnte vielleicht auch aus der angestrebten TV-Übertragung etwas werden.
Ohnehin stehen bei Udo Lindenberg Benefiz-Konzerte und Songs 2005 "groß aufm Zettel": In einem Neujahrs-Posting auf seiner Webseite lobt der Panik-Rocker die Idee von Bundeskanzler Gerhard Schröder, nach der jede Industrienation eine Patenschaft für eines der betroffenen Länder übernehmen soll. Das könne ein schönes Zeichen dafür werden, dass "wir hier auf dem Globus eine (!) große Menschenfamilie sind, die zusammen hält."
Noch keine Kommentare