iTunes-Nutzer fühlen sich von U2 und Apple bedrängt. Stellt sich die Frage: Wie werden sie die ungewünschte Platte wieder los?

Cupertino (mhe) - Der am Dienstag öffentlich gemachte Deal zwischen dem Megakonzern Apple und U2 sollte ein neues Kapitel in der Vermarktung kommerzieller Musik aufschlagen. Wie sich herausstellt, könnte der Schuss aber nach hinten losgegangen sein.

Billboard meldet einen Flop

Nicht nur sollen die Downloadzahlen von "Songs Of Innocence" stocken, auch werden Unmutsäußerungen einiger iTunes-User laut, die auf den geschenkten Gaul getrost verzichten können und nicht wissen, wie sie Bono wieder aus ihrer Cloud bekommen.

Bis dato haben angeblich weniger als 200.000 Mitglieder der iTunes-Gefolgschaft den Download-Button freiwillig betätigt. Das Label Universal dementierte diese von Billboard kommunizierte Zahl zwar umgehend, doch ein bitterer Nachgeschmack bleibt.

Verlorener Speicherplatz

Wer die automatische Download-Funktion aktiviert hat, durfte sich über das vorweihnachtliche Präsent in seiner iTunes-Mediathek freuen. Allen anderen User verstopfen die zwölf Songs nun die Cloud.

Laut US-Branchendienst Business-Insider reagierte ein erheblicher Anteil der 500 Millionen iTunes-Nutzer darauf nicht allzu glücklich. In den sozialen Netzwerken, allen voran auf Twitter, häufen sich die Beschwerden entnervter Kunden.

Manch ein junger iPhone-Besitzer stolperte bei der Gelegenheit erstmalig über den Namen U2. Auf Tablet, Computer oder Mobiltelefon gehe Speicherplatz verloren, für ein Produkt, das man gar nicht hatte haben wollen, so lauten die Klagen.

Anleitungen zum Löschen im Netz

Selbst wenn man das Album der Iren löscht, erscheint es weiterhin in der Einkaufsliste. Hier kann man es allerdings zumindest ausblenden. Auf US-Techblogs kursieren bereits erste Tutorials, wie man sich der "Songs Of Innocence" dauerhaft entledigt. Angeblich existiere aber keine Möglichkeit, die Dateien rest- und spurenlos zu entfernen.

Bombay Bicycle Club äußern Kriktik

Unmut anlässlich der Promo-Aktion macht sich auch in Reihen der Kollegen breit. Die Londoner von Bombay Bicycle Club bezeichneten das Vorgehen als "tückisch":

"Ich denke, dass diese Aktion durchaus tückisch ist. Viele Leute haben sich jetzt aufgeregt, weil sie U2 einfach nicht mögen. Ich habe selbst keine Meinung dazu, aber ich denke, dass diese Methode ein wenig zu direkt ist", äußerte sich Gitarrist Jamie MacColl in einem Interview mit dem Rolling Stone.

So oder so haben U2 mit ihrem spektakulären Promo-Gag möglicherweise übers Ziel hinausgeschossen - oder doch zumindest die Zielgruppe verfehlt. Den Eindruck rückgängig zu machen, man biete seine Platte an wie Sauerbier, könnte sich als schwierig herausstellen.

Fotos

U2

U2,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) U2,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) U2,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) U2,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) U2,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) U2,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) U2,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) U2,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) U2,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) U2,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) U2,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) U2,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) U2,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) U2,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) U2,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) U2,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) U2,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) U2,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) U2,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof)

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15 Kommentare mit 86 Antworten

  • Vor 10 Jahren

    verstehe die ganze aufregung nicht. niemand wird gezwungen sich die grütze anzuhören. speicherplatz ist auch kein argument. schmeiss halt irgendeine scheisse runter, für die sich eh kein schwanz interessiert. mir graut es vielmehr davor wie wahllos musik unters volk geschleudert wird. das ist doch nur ein weiterer schachzug um musik weiter zu entwerten...

    • Vor 10 Jahren

      So sehe ich das auch. Ein Album umsonst? Warum?! Und vor allem von einer Band, denen Einnahmen doch mittlerweile scheissegal sein können, und denen Apple aber trotzdem ein hübsches Sümmchen gezahlt hat. Wie sollen "normal-sterbliche" Bands da mithalten? "Wenn selbst die U2 Platte umsonst ist, wieso sollte ich für wen unbekannteres noch was zahlen?" Ich bin mir nicht sicher ob es überhaupt noch geht, Musik weiter zu entwerten, aber wenn mehrere große Bands bei diesem Konzept mitziehen, gehts sicherlich noch einen ganzes Stück den Abhang runter.

    • Vor 10 Jahren

      Ich denke sogar dem dümmsten wir klar sein, dass eine Band wie U2 eher mal ein Album "verschenken" kann, als die Band, die letzte Woche zum ersten Mal in einem Aufnahmestudio war. Macht also null Unterschied.

    • Vor 10 Jahren

      Ich schätze und tippe, dass U2 von Apple einen dreistelligen Millionenbetrag erhalten hat - und das Album nun auch regulär in den Handel kommt. Von verschenken kann keine Rede sein.

    • Vor 10 Jahren

      weil kein apple user einen cent dafür zahlt, handelt es sich hier durchaus um "verschenken". man wird mit mukke dichtgeballert und weiss das ganze überhaupt nicht mehr zu schätzen. es findet keine ernsthafte beschäftigung mit den einzelnen veröffentlichungen statt. oh, mp3 gefällt nicht? wird gelöscht. spoti und yt sind voll wie der strand

    • Vor 10 Jahren

      Ich glaube der lautuser meint, dass nicht U2 die Musik verschenkt, sondern Apple.

    • Vor 10 Jahren

      ja, weil der lautuser mal wieder alles falsch verstanden hat. bekanntermaßen ist er ja auch der falsche ansprechpartner wenn es um den wert von musik geht

    • Vor 10 Jahren

      @ Sodi: Komm, mal nicht so feindseelig. Wenn Du in alte Muster zurückfällst, dauert's bei lauti auch nicht mehr lange. :D

    • Vor 10 Jahren

      Was ist aus "lauti ist ein ehrenwerter Mann" geworden? :D

    • Vor 10 Jahren

      Alle schizo hier, nicht nur Sancho ;)

    • Vor 10 Jahren

      Oh Django, falsches Wort, sofort editieren, sonst kommt der souleater und bekommt einen analphabetischen Schock.

    • Vor 10 Jahren

      Brudi: chill, habe das schon richtig verstanden. Ich meinte es so wie der Affe sagt.
      Dem ihphone-User wird das Album natürlich geschenkt/aufgedrängt.
      Das man es nicht löschen kann wußte ich noch gar nicht, fürchterliche Masche!

    • Vor 10 Jahren

      sodhahn verspürt druck, der lautuser hat den doppelkorn versteckt.

    • Vor 10 Jahren

      würde er nie wagen! unter solchen umständen würde ich ihn nämlich tatsächlich für immer bannen. ansonsten sind wir trotz kleiner differenzen tight as fuck

    • Vor 10 Jahren

      Ich schätze und tippe, dass U2 von Apple einen dreistelligen Millionenbetrag erhalten hat - und das Album nun auch regulär in den Handel kommt. Von verschenken kann keine Rede sein.

    • Vor 10 Jahren

      Dieser SODBB98 ist seltsam, stalkt und schreibt Käse.
      Denke wir sollten ihn laut-weit ignorieren. Diesen Schmuser ebenso.
      Brudi: So isset, kleine Differenzen sind das Salz in der Tight-as-Fuck-Suppe, yo whut.

  • Vor 10 Jahren

    Natürlich ist das kein Problem, das einen beschäftigen muss. Aber es hätte gereicht das Album den Leuten, die es haben wollen, umsonst zu geben, nicht aber generell allen Nutzern (mit autom. Download) unterzujubeln. Wenn nun viele Bands anfangen würden Alben oder Teile davon gratis anzubieten und iTunes das jedem direkt rauflädt, wird es ärgerlich. Ausserdem, das ganze ist ja noch okay weil es sich um ein U2 Album handelt. Aber ich wette ihr würdet euch auch aufregen, wenn plötzlich ein Naidoo oder Bohlen Album auf eurem Rechner erscheinen würde?!

  • Vor 10 Jahren

    Die einen haben Ebola, die anderen eine verstopfte Cloud ...