Gitarrist John Frusciante ist nicht mehr Teil der Red Hot Chili Peppers, behaupten US-Blogs. Die Band soll bereits mit Josh Klinghoffer für Ersatz gesorgt haben.
Los Angeles (mis) - Vor wenigen Wochen labten sich Red Hot Chili Peppers-Fans noch an der Meldung, die Band sei zurück im Studio und arbeite an einem neuen Album, das 2010 erscheinen solle. John Frusciante habe bereits Elektro-Beats beigesteuert.
Die neue Peppers-Meldung ist von anderem Kaliber. Der Gitarrist soll die Band verlassen haben, als Ersatz sei bereits Josh Klinghoffer im Boot, melden zwei musiknahe Blogs aus L.A.
Das vom früheren L.A. Times-Journalisten Kevin Bronson betriebene Blog buzzbands.la meldete: "Wie ich höre, arbeiten die Red Hot Chili Peppers gerade an ihrem zehnten Album, allerdings ohne John Frusciante. Für ihn ist Josh Klinghoffer dabei, der bereits mit der Band als zweiter Gitarrist tourte und darüberhinaus mit Gnarls Barkley, Beck and PJ Harvey spielte."
"Prüfe schon mal deine Pimmel-Sockengröße"
Eine zweite, von der John Frusciante-Fanseite invisible-movement.net als "Musik-Insider-Blog" genannte Quelle ist das Indie-Label Buddyhead, frühere Heimat von At The Drive-In.
Dort heißt es: "Scheint, als habe John Frusciante seine Jungs sitzen gelassen. Denn unser Junge Josh Klinghoffer ist der neue Gitarrist der Peppers. Die Drinks gehen auf dich, Junge. Prüfe schon mal deine Pimmel-Sockengröße."
Die britische Musikerseite Musicradar.com zitierte gestern exklusiv eine enge Quelle der Band, wonach Klinghoffer bereits "seit einigen Monaten" mit der Band spiele und "im besten Fall ein Ersatz für John" werden könnte, der "offensichtlich ausgestiegen ist."
"Mental ist John schon lange draußen"
Weiter berichtete der große Unbekannte dem Blatt: "Mental ist John schon lange draußen. Er will seine eigenen Sachen machen, seine eigene Alben aufnehmen. Diese aufgeblasene Rockband-Maschinerie interessiert ihn einfach nicht mehr."
Für Fans keine Neuigkeit. Bereits 1992 verließ der exzentrische Gitarrist die Chili Peppers inmitten einer Welttournee, weil er den plötzlichen Ruhm nicht verarbeiten konnte. Mit seinen obskuren, experimentellen Soloalben der vergangenen Jahre gewann Frusciante zudem eine Hörerschaft, die nicht notwendigerweise mit den melodieseligen Peppers-Songs warm werden musste.
Die Peppers-Zukunft? 30 Sekunden Schweigen!
Zur Kaffeesatzleserei in dieser Sache müssen außerdem zwei Interviews jüngerer Zeit herangezogen werden. In einem Music Radar-Podcast zu Frusciantes 2009er Album "The Empyrean" soll dieser auf die Frage nach der Zukunft mit den Chili Peppers dreißig Sekunden lang geschwiegen und schließlich mit "Es gibt keine Pläne" geantwortet haben.
RHCP-Drummer Chad Smith, zwischenzeitlich mit Chickenfoot aktiv, schwieg sich seinerseits im November über die Teilnahme des Gitarristen am neuen Album aus: "Momentan kann ich dazu nichts sagen. Mir wurde nahegelegt, einen Bogen um die John-Fragen zu machen."
Josh Klinghoffer gilt als anerkannte Gitarrengröße in Los Angeles und trat bisher vor allem als enger Kollege Frusciantes in Erscheinung. Er spielte auf fast allen von Johns zahlreichen Soloalben 2004/2005 mit und wurde auf "A Sphere In The Heart Of Silence" als gleichberechtigter Künstler genannt.
65 Kommentare mit 3 Antworten
yeah, mehr gute Frusciante Alben!
wär aber schade, wenns deswegen weniger gute Peppers Alben geben würde
glob ick nesch.
Dieser Klinghoffer sieht auf seinem Bild in der englischen Wiki schon mal aus wie eine lethargische Wurst. Ob der den Peppers wahnsinnig viel Kreativität bringt, wage ich mal zu bezweifeln.
@bigfoofightersfan (« Mhmm dann könnte jetzt ja dann auch Bob Dylan sich den goldenen Schuß geben nach seinem Weihnachtswatergate:) Ach wenn sich Künstler zum schlechten entwickeln ist das für mich immer noch besser als als armes Würstchen in den Ikonenolymp abzusteigen. Im endefekt Ist das dein Egoissmus nur gute Musik zu bekommen welche über Leichen geht... »):
Richtig, Dylans letzte VÖ sind alle nicht so wahnsinnig gut, oder? Außerdem sehe ich keinen Unterschied zwischen "schlecht entwickeln" und "in den Ikonenolymp absteigen" - was sind diese Altherren denn bitte noch? Stars? Für ihre Fans - ja. Für Menschen, die sie einmal wie ein Tier im Zoo begaffen wollen - ja.
Ich fordere von niemandem, dass er fortlaufend gute Alben produziert, deshalb verstehe ich nicht, wieso ich egoistisch sein soll...
@Olsen (« Dieser Klinghoffer sieht auf seinem Bild in der englischen Wiki schon mal aus wie eine lethargische Wurst. Ob der den Peppers wahnsinnig viel Kreativität bringt, wage ich mal zu bezweifeln. »):
scheiße!!!Du hast ja recht!!! und ich dachte schon du übertreibst. (Ich finde übrigens er hat eine unverkennbare Ähnlichkeit mit Bill von Tokio Hotel)