Die Seiten, auf denen Nutzer Downloadlinks austauschen, sind für die Kunden zweier Mobilfunkprovider nicht länger erreichbar.

Berlin (alc) - Die GEMA fährt schweres Geschütz auf: Die Verwertungsgesellschaft hat bei den Providern Vodafone und 1&1 durchgesetzt, dass das Forum boerse.to und die kleinere Seite DDL-Music für deren Kunden seit dem 28. März nicht mehr erreichbar sind. Wie die Webseite tarnkappe.info berichtet, geschah die Sperrung auf Betreiben der GEMA.

boerse.to ist wie ein Forum gestaltet, in dem sich User austauschen und in dem Links zum Download urheberrechtlich geschützter Werke zu finden sind, unter anderem Musik, Spiele, E-Books und Software. Auf DDL-Music finden sich hingegen nur Links zu Musik und Hörbüchern.

Der Weg des geringsten Widerstands

Das Vorgehen der GEMA ist von einem ein BGH-Urteil gedeckt, das es der Verwertungsgesellschaft gestattet, Webseiten über die Provider sperren zu lassen.

Eigentlich müsste dies per Gerichtsentscheid erwirkt werden. Da die Internet-Anbieter sich kostspielige Prozesse sparen möchten, an deren Ende ohnehin eine Sperrung verfügt werden würde, gehen sie nun den Weg des geringsten Widerstandes und verwehren ihren Nutzern den Zugang zu den beiden genannten Seiten.

Da deren Betreiber ihre Identität verschleiern und sich nicht dingfest machen lassen, greift die GEMA hier zum letzten Mittel. Es ist davon auszugehen, dass sie auch bei anderen Providern mit der Forderung nach einer Sperrung anklingeln wird.

Ob diese Maßnahmen dazu beitragen, das illegale Laden urheberrechtlich geschützter Werke einzudämmen, bleibt fraglich. Im Gegenteil: User dürften sich in Zukunft noch eifriger daran machen, Mittel und Wege auszukundschaften, um diese Sperrungen zu umgehen.

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5 Kommentare mit 17 Antworten

  • Vor 4 Jahren

    Ich bezweifle den Nutzen dieser Maßnahme. Es gibt bestimmt schon hunderte YouTube-Tutorials 100% working no viruz, die selbst Interneulandmigranten erklären können, wie man einen Proxy nutzt.

    • Vor 4 Jahren

      Proxys sind eine Sache, zumal die URL lediglich in div. Proxyseiten kopiert werden kann. Weiterhin gibt es sowieso noch viel größere Portale im deutschen und englischen Raum, die unangetastet bleiben, die "Klone" von boerse gar nicht dazugezählt. Neuland halt.

    • Vor 4 Jahren

      eben. und wer dazu noch weiß, was auf russisch download heißt, pisst sich eh vor lachen in die hose.

  • Vor 4 Jahren

    Gibt es diese Seiten tatsächlich noch? Dachte, die sind seit zehn Jahren tot. Wenn die GEMA in jeder Hinsicht dermaßen veraltet ist, mache ich mir keine Sorgen um die Zukunft der Raubkopierei!

  • Vor 4 Jahren

    I'm Normalfall reicht sogar schon ein Wechsel auf die Google DNS. Völlig für den Arsch.

    Und wer in Zeiten von Spotify noch Musik lädt gehört eh erschossen. Öffentlich. Von fler persönlich. Mit einer ak in Gucci Look

    • Vor 4 Jahren

      Spotify ist im Prinzip wie illegal runterladen, man hat nur ein gutes Gewissen dabei und bricht keine Gesetze. Wüsste aber auch nicht mehr, weshalb man heutzutage noch ziehen sollte. Maximal für Lossless-Qualität. Ansonsten sind derlei Börsen so 2009 wie Boxxy.

    • Vor 4 Jahren

      für filme abseits von netflix immernoch zu empfehlen :)

  • Vor 4 Jahren

    Absoluter Drecksverein, der auch Artikel 13 gefördert hat.

    • Vor 4 Jahren

      @Ohrenschmalz:
      Jo, aber was man so hört und liest, nicht unbedingt in der verabschiedeten Form.
      Kann ich mir auch nicht vorstellen, daß sich ein Lobbyist hinstellt und sagt "Ey, wir hätten ganz gern eine Lösung, die technisch unmöglich ist, aber im Gegenzug einen möglichst heftigen Kollateralschaden anrichtet. Könnt ihr mal darüber beraten?" Und gerade die GEMA sollte ja schon so ein bißchen daran denken, daß eine Lösung erstens praktikabel und zweitens auch im Sinne ihrer Mitgileder sein muß, und nicht nur meiner Einschätzung nach ist das nicht der Fall. Da wurde wahrscheinlich eine ganze Menge im Laufe der Ausarbeitung verschlimmbessert, aber dann schon nicht mehr auf Lobby-Ebene.
      Gruß
      Skywise

    • Vor 4 Jahren

      GEMA Twitter-Account am 26. März: "Das Europaparlament hat sich heute für die Stärkung der Kultur- und Kreativwirtschaft ausgesprochen. Die Abgeordneten haben damit den Grundstein für ein zeitgemäßes #Urheberrecht gelegt." Klingt nicht so, als ob die mit Artikel 13 unzufrieden seien.

      Die GEMA steht für ein restriktives, reaktionäres Urheberrecht, das ausschließlich dem Kapital der Musikkonzerne dient. Die GEMA bekämpft seit vielen Jahren Filesharing und YouTube. Nun setzen sie sich für Internetsperren und Uploadfilter ein. Urheberrecht muss im digitalen Zeitalter neu gedacht werden, aber auch demokratischer und liberaler. Musikstreaming (das Millionen Nutzer wieder dazu gebracht hat, für Musik zu bezahlen) hat mehr bezweckt als jahrelanger GEMA-Terror.

    • Vor 4 Jahren

      GEMA ist nach dem IS die unsympathischste Organisation mit deutschen Mitgliedern.

    • Vor 4 Jahren

      @Ohrenschmalz:
      Es klingt so, als ob sie mit der Richtlinie einverstanden wären, über Artikel 11 oder 13 (alter Stand) würden sie sicher anders jubeln, denn die sollen sich konkret gegen bestimmte Plattformen richten.
      Die GEMA ist Vertreter der URHEBER, nicht der KONZERNE, die GEMA ist sogar natürlicher Feind der Konzerne, da sie die Rechte der Kreativen vertritt und von denen, die Musik nutzen, Geld erhält. Und das sind nun mal auch die Konzerne.
      Urheberrecht neu denken - gerne. Demokratischer oder liberaler - nein, wozu? Die Werke der Kreativen verschandeln, wenn man ein Konzern ist, ist pfui, aber das Verschandeln von Werken ist in Ordnung, wenn man keine kommerziellen Interessen vertritt - wieso? Ist das eine eine größere Enteignung als das andere?
      Ich habe nichts dagegen, das Urheberrecht neu zu denken, aber bislang stößt man immer wieder auf das Problem, daß man dieses Denken international angehen muß, denn genau das ist ja das Internet. Durch unterschiedliche Regelungen in unterschiedlichen Ländern hat man aber keine vernünftige gemeinsame Basis für eine Diskussion. Durch die Richtlinie kriegt man in absehbarer Zeit zumindest eine gemeinsame Basis auf EU-Ebene hin, was schon mal ein Anfang wäre.
      Die GEMA bekämpft nicht youtube, die GEMA hat versucht, sich mit youtube auf eine Zahlung zu einigen, was youtube abgelehnt hat mit der Begründung, sie würden nur Speicherplatz zur Verfügung stellen. Die Rechteverletzer seien die User, die den Krempel hochladen. Nochmal, zum Mitdenken: Youtube (!) sagt: liebe GEMA, leck uns und hol dir das Geld gefälligst von diesen Scheiß-Nutzern, die die Rechte deiner Mitglieder und unsere Nutzungsbedingungen ignorieren, wir haben doch mit dem Krempel nüscht zu tun, diese einzelnen Kanalbetreiber sind die Arschgeigen, die ihr gefälligst jagen müßt; die GEMA sagt: stimmt, die User verstoßen gegen Rechte und deine Nutzungsbestimmungen, aber DU, liebes youtube, machst mit diesen Videos deine Kohle, also halten wir uns lieber an dich und verlangen einen Anteil daran, denn wir wollen (und können) nicht bei jedem youtube-Nutzer hinterherschnüffeln, wo er wohnt und ihm dann einen Anwalt auf den Hals hetzen; wir wollen dich in die Pflicht nehmen. Die GEMA hätte auch anders handeln können. Wenn Dir das als Hochladender lieber gewesen wäre, eine Abmahnung vom Rechteinhaber oder eine GEMA-Rechnung im Briefkasten zu haben, soll mir das egal sein, aber ich glaube, die meisten hätten dann erst recht gar kein Verständnis für das Vorgehen der GEMA gehabt. Und daß jemand was gegen Filesharing haben muß, der im Namen der Rechteinhaber unterwegs ist, sollte logisch sein.
      Musikstreaming hat vielleicht Nutzer dazu gebracht, etwas zu bezahlen. Hoch leben die Konzerne. Nur leider haben die Leute am allerwenigsten davon, die das meiste Hirnschmalz in die Stücke buttern. Hier haben wir ein Verteilungsproblem. Darüber kann man natürlich auch mal reden, aber erst dann, wenn die ersten Grundlagen für ein gemeinsames Urheberrecht geschaffen sind, denn - das Internet ist bekanntlich international, und die Streamingdienste auch.

      Gruß
      Skywise

    • Vor 4 Jahren

      @Skywise
      Beide Daumen hoch!

    • Vor 4 Jahren

      Köstlich, was dieser Skywise sich da zusammenspinnt. Die GEMA tut gut daran, ihn für diese Werbetexte zu bezahlen. Ich bin sicher, auch der Ku-Klux-Klan könnte sich von ihm im Nullkommanichts das Image aufpolieren lassen.

    • Vor 4 Jahren

      @Ragism:
      Wenn Du Deine qualifizierte Gegenmeinung nebst den entsprechenden Argumenten darlegen möchtest, sei Dir nichts in den Weg gelegt. Du brauchst Deine geistige Armut nun wirklich nicht noch häufiger mit nichtssagenden, herablassenden Kommentaren zu untermauern, sondern könntest Dein Image aufpolieren.
      Gruß
      Skywise

    • Vor 4 Jahren

      Auflistung nach schlimmsten Vereinen:

      IS > Klu Klux Klan > GEMA > Mafia

    • Vor 4 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 4 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 4 Jahren

      ich habe es gecopy pasted und einige begriffe ersetzt. zB Urherherber =Arbeiter, GEMA=NSDAP
      Artikel 11, 13=Ermächtigungsgesetz, YOutube=Juden
      Filesharing= Volksschädlinge usw
      Es wird zwar kein Goebbels aber man es tatsächlich 1:1 stehen lassen.

    • Vor 4 Jahren

      Wieso wollt ihr eigentlich unbedingt Musik von Urhebern hören und verbreiten, die Mitglied in einem, eurer Meinung nach so verachtenswerten Verein sind?

    • Vor 4 Jahren

      @mr_bad_guy
      Gute Frage. Man müsste sogar fragen wurm überhaupt Musik von Musikern gehört wird die damit Geld verdienen (müssen)?
      Warum sieht man sich Bilder von Fotografen an die damit Geld verdienen (müssen)?
      Warum sieht man sich Filme von Schauspielern und Regiseuren etc. an die damit Geld verdienen (müssen)?

      Warum?
      Es ist immer die gleiche Diskussion. Alles was online verfügbar ist soll absolut gratis sein. Wie es entsteht und welche Kosten damit verbinden sind interessiert nicht.
      Es fehlt jeder Respekt gegenüber den Künstlern und deren Arbeit und es zählt ausschließlich das vermeintliche persönliche Recht sich für lau bedienen zu dürfen.

    • Vor 4 Jahren

      Außerdem werden die Künstler nicht nach Leistung entlohnt, sondern nach dem Marktwert ihrer Werke. Gäbe es nur diese extrinsische Motivation, dann müsste man sich Sorgen um die Vielfalt in der Musik machen.

  • Vor 4 Jahren

    Ein Hoch auf Proxies :D GEMA immer und überall den Kampf Ansagen heisst das Motto!