Spätestens 2006 sollen alle VIVA-Eigenproduktionen aus Berlin kommen. Mitarbeiter braucht man dafür offenbar nicht so dringend.
Köln (joga) - Viva und Viva Plus verlagern alle Eigenproduktionen bis spätestens Anfang des Jahres 2006 nach Berlin. Dabei werden zunächst 120 von 600 Festangestellten ihren Arbeitsplatz verlieren. Einem Teil der Mitarbeiter aus der Abteilung "Sales" sowie des IT-Bereichs habe der neue Eigner Viacom eine Weiterbeschäftigung in Berlin zu gleichen Konditionen angeboten. Die Betroffenen lehnten eine Anstellung in der Hauptstadt jedoch ab. Das berichtet das Branchenblatt Der Kontakter in seiner aktuellen Ausgabe.
Damit verliert Köln als Medienstandort weiter an Bedeutung. Im vergangenen Jahr war bereits die Musikmesse Popkomm nach Berlin übergesiedelt, kürzlich wurde zudem bekannt, dass der TV-Musikpreis "Comet" künftig nicht mehr in der Domstadt sondern in der König-Pilsener-Arena in Oberhausen verliehen werden soll.
Angesichts der neuen Programmpolitik der Viacom-Senderfamilie fragt man sich allerdings ohnehin, wozu MTVIVA überhaupt noch redaktionelles Personal für Eigenproduktionen brauchen. Im August beginnt Viva mit der Ausstrahlung der Dokusoap "Britney & Kevin", Pressestimmen zufolge eine Sammlung von "dummen Witzen, kindischem Benehmen und aufgeblasenen Lebensweisheiten", die nicht einmal in den USA Quote machte. Nur noch zwei Millionen Zuschauer interessierten sich für das Finale von Britneys und Kevins Liebesglück, die erste Folge hatte noch fast vier Millionen vor den Fernseher gelockt.
MTV kontert im Oktober mit "Date My Mom", einer Show, bei der junge Männer mit den Müttern ihrer Freundinnen anbandeln sollen. Offenbar konkurrieren die verschiedenen Sender des deutschen Musik-TVs nur noch um das niedrigste Niveau.
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