laut.de-Kritik
Wu-Tang Goes Westcoast! Mit Armand Van Helden!!
Review von Stefan JohannesbergWu-Tang Goes Westcoast! Das mächtige 'Double U'-Symbol weht nun auch bei den Boyz In The Hood. Die Long Beach-Rapper Christ Bearer und Meko aka Northstar droppen ihr Debüt im Schutzmantel der großen Clan-Familie. "You know we got Wu, you know we got weight" ist die Devise im von Wu-Producer Mathematics produzierten "We Got It". Der straighte Mix aus Dr. Dre-Rhythmik und wohlig knisternden Klavier-Loops gibt die Richtung des Album vor.
"Die Songs müssen auf jeden Fall G-Funk-mäßig bangen. Doch da Christ Bearer die dramatischen New York-Violinen mag, funktioniert unser Sound an beiden Küsten", erklärt Meko. So schnappte man sich bereits 1998 den RZA, der mit Beginn seines Bobby Digital-Projekts eh an die Westküste drängte. Nach einigen Features auf "Ghostdog" und "The Sting" machte der Wu-Boss nun ein eigenes Northstar-Album zur Chefsache.
Er lud als Executive Producer neben erwähnten Mathematics, der zudem für die Speed-Soul-Samples auf "Duckie" verantwortlich zeichnet, auch noch Europas House-Veteranen Armand Van Helden und den angesagten New Yorker Beatbastler P.R. Period ins Studio ein. Van Helden bewegt sich bei "Luv Allah" und "Nuttin'" ausnahmsweise im Midtempo-Bereich, erzielt jedoch trotzdem eine sehr gute Note.
Auf "Luv Allah" gesellt er sich zu den Vocal-Pitchern, während er bei "Nuttin'" einen souliges Monster-Sample wie einst RJD2s auf "Let The Good Times Roll" loopt. Um den Brenner perfekt zu machen, legt er darunter einen wummernden Synthie-Bass, der einem den Atem aus den Lungen pumpt wie ein Presslufthammer. P.R. Period geht die Sache auf "Ballin'" mit einer Version des "Anniversary"-Tracks der R'n'B-Männergruppe Tony, Toni, Tone! " merklich ruhiger an.
Neben seinem Job als 'Ausführender Produzent' steuert der RZA höchstpersönlich vier Beats bei. Das einfallslose "Red Rum" schneidet trotz nettem Ragga-Refrain am schlechtesten ab. Woher der RZA diese überladene und metallisch hämmernde Nerv-Snare hat, bleibt hoffentlich sein Geheimnis. Besserung zeigt er auf "Destiny". Synthetische Xylophonanschläge und eine poppige Hookline reichen vollkommen aus.
"See Me" ist normaler Bobby Digital-Shit, sprich Elektros aus unzähligen Keyboards. Hier beweist Gastrapper Freemurder mit der Zeile "wearin a throwback named by Stockton" eine angenehme Prise Humor. Absoluter Höhepunkt und ein definitiver RZA-Klassiker folgt mit "64": melancholisch, zerbrechlich, vielschichtig. Dass die Northstars den Tune lyrisch mit cruisenden Caddilliacs füllen, schmälert den Genuss der Götterspeise etwas.
Überhaupt fabrizieren Meko, Christbearer und Anhang keine Meisterleistungen am Mic. Ihre Geschichten aus dem Ghetto paaren sich noch zu selten mit handelsüblicher Wu-Knowledge. Ihre Off Beat-Styles flowen recht ordentlich, ohne jedoch für den ganz großen Kick zu sorgen. Kein Wunder also, dass sie von der kalifornischen Underground-Crew Project Blow nach deren Aussagen von der Bühne gebattelt wurden. So befällt den Northstars die gleiche Seuche wie alle B- und C-Rapper der 36th Chambers-Posse. Derart behütet lebt es sich ganz gut, aus dem Schatten der großen Brüder können sie jedoch nicht treten.
1 Kommentar
Northstar is der SHIT!!!
seit 22.07.08: WEST COAST KILLA BEEZ
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