laut.de-Kritik
Kraftvolle Songs mit trashigem Gitarrensound aus Sacramento.
Review von Thomas GraffeEndlich von ihrem ehemaligen Kommerz-Major befreit, brechen die vier Jungs aus Sacramento auf zu neuen musikalischen Gestaden. Nachdem sie ihr erstes Album noch selbst finanzieren mussten und mit Hilfe des Radio-DJs Curtiss Johnson (KRXQ) einen Plattenvertrag mit Republic/Universal einsacken konnten, sind sie inzwischen bei Sanctuary und haben da endlich alle musikalischen Freiheiten, die sie brauchen.
Parallelen mit Alice In Chains und Nickelback, wie sie oft unterstellt werden, sind partiell zwar hörbar, dennoch hat das Quartett um Sänger Flowers einen ganz eigenen musikalischen Stil entwickelt, der verspielter und experimentierfreudiger als auf den voran gegangenen Scheiben daher kommt. Das dürfte vor allem durch ihren Labelwechsel bedingt sein, der sie von allen vertragsbedingten Repressalien frei gemacht hat.
Diese neu gewonnene kreative Freiheit ist genau das, was das aktuelle und vierte Album "Joyride" bei jedem Song spüren lässt. Der Spaß, den die Band bei der Produktion dieses Longplayers hatte, ist verdammt ansteckend. "Wir fühlten die totale Befreiung in der Musik, die wir machten", so Flowers, Frontmann und Gitarrist von Oleander.
"Joyride" hat alles, was ein erfolgreiches Album so braucht, von gefühlvollen Balladen wie "Rainy Day" bis zu kraftvollen Songs mit trashigem Gitarrensound und harten Drums wie "Off And On" oder auch "Don't Break My Fall". Wenn man überhaupt einen Vergleich mit anderen Bands anstellen wollte, so kommt Oleander am ehesten noch dem nahe, was Soundgarden kurz in den letzten Tagen so getrieben haben - gekreuzt mit dem Sound von Sponge, für diejenigen, die's noch kennen.
Live rockt die Band noch wesentlich besser. Da setzen Oleander vor allem auf die härteren Stücke, und Scott Devours an den Drums wird dann richtig zum Tier (laut Flowers).
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