laut.de-Kritik
Highschool-Drama um die Black Music-Sportart Basketball.
Review von Alexander EngelenDer Streifen "Coach Carter" behandelt die wahre Geschichte von Ken Carter, einem College-Basketballtrainer aus Kalifornien, der auf ungewöhnliche Weise versuchte, die Schulnoten seines Teams zu verbessern. Er verordnete ihnen striktes Basketballverbot und räumte der Paukerei oberste Priorität ein. Es handelt sich also um ein Highschool-Sozio-Drama, das musikalisch, wie könnte es bei der Black Music-Sportart Basketball anders sein, Hip Hop und R'n'B-Töne untermalen.
Außer einigen interessanten Newcomern und Rap-Mittelmaß hat die Platte zwar nicht viel zu bieten. Freude bereitet trotzdem gleich zu Beginn der unbekannte Red Café, der mit seinem Flow und einer gewissen Ähnlichkeit zu LL Cool J besticht. Den Namen sollte man sich in jedem Fall merken. Fabolous hat es hingegen nicht mehr nötig, sich vorzustellen. Einmal mehr schludert er seine Raps mit Bravour über einen unspektakulären Needlez-Beat und besteht ohne Beanstandung. Ganz im Gegensatz zu Chingy, der auf seinem Beitrag die unterdurchschnittliche Klasse seines Soloalbums hält. Ludacris kann wirklich froh sein, dass Chingy freiwillig sein Label Disturbing Tha Peace verlassen hat.
Zur interessantesten Kollaboration laden der Mann der Stunde The Game und Down South-Repräsentant Lil Scrappy. Game, der ja einen eindrücklichen Bass von seinem Mentor Dr. Dre gewöhnt ist, fühlt sich hörbar auch auf einem für ihn fremden Dirty South-Beat wohl und lässt dabei sogar Lil Scrappy im Regen stehen.
Die Crunk-Prinzessin Ciara ist einmal nicht ganz so sehr von Synthies zugedeckt, was den Track "Roll Wit' You" auch deutlich musikalischer als ihren Hit "Goodies" macht und Ciara die Möglichkeit gibt, aus ihrem engen Crunkkäfig auszubrechen. "Wouldn't You Like To Ride" gibt daraufhin einen hoffnungsvollen Vorgeschmack auf das heißersehnte Common-Album. Der Beat zählt sicher nicht zu den besten Kanye West-Produktionen, ragt aber trotzdem, getragen von der springenden Bassline und dem positiven Vibe, aus den Produktionen der Konkurrenz heraus.
Im Großen und Ganzen steht diese insgesamt wahllose musikalische Zusammenstellung zu sehr im Zeichen des derzeit äußerst erfolgreichen Down South-Rap. Da ein Kino-Blockbuster aber nicht nur solche Töne braucht, haben sich noch einige wenige R'n'B-Stücke eingeschlichen. So bieten die deutlich softeren Beiträge von Van Hunt, Trey Songz oder LeToya eine nicht herausragende, aber immerhin nötige Abwechslung zum Sound des dreckigen Südens.
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