laut.de-Kritik
35 gleichermaßen bekloppte wie bescheuerte Minuten.
Review von Gregory BritschPFFR (als PFR ausgesprochen) setzt sich aus "hoch motivierten" Teenagern (13 Jahre und älter) zusammen, ursprünglich angetreten mit dem Ziel, einen Aufstand in einer Bibliothek anzuzetteln. So weit, so gut. In ihrem jugendlichen Eifer und Überschwang landete die Rasselbande jedenfalls nicht im Kittchen, sondern in den Armen von Birdman Records. Und so kommt der Rest der Welt in den Genuss von "United We Doth", dem Album-Debut von PFFR.
Sie mögen ganz gerne Ween und Add N To X. Vor allem erstgenannte scheinen einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Schaffen der Kids zu haben, der sich insbesondere beim Stück "Buffalo Bill" herauskristallisiert.
Genau genommen trifft der Sound von PFFR vielmehr die ungefähre Schnittmenge beider Bands plus Wes Borlands Big Dumb Face ohne Metal-Splatter-Faktor. Mit mehr als einer Handvoll Samples und mit einem Auftritt von Snoop Dogg obendrein, setzten PFFR ihrem Tatendrang keine Grenzen und gehen selbstbewusst in die Offensive.
In einer Netto-Spielzeit von gerade mal 35 Minuten hauen die Bengels ordentlich auf die Wurst, singen mit losem Mundwerk vom Pimpern, Pimmeln und verbesserungswürdigen Skilauf-Techniken. Nope, wir sind nicht so ganz politisch korrekt. Wie wahr, eher unbedarft und zügellos. Und das ist auch gut so.
PFFR erinnern an die Gebrüder Ween. Sie scheinen vereint im Crack-Rausch in ihrem Studio zu sitzen und verpeilt mit elektronischen Sounds herumzuhantieren. Oder so ähnlich. Gleichermaßen bekloppt wie bescheuert, zwischen Psychedelika und Manie wandelnd, verströmt "United We Doth" einen ganz eigenen Charme, der manchen Reizpunkt setzt. Witzig.
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