laut.de-Kritik
Ein Stück Thrash-Geschichte, aber leider nicht komplett.
Review von Alexander CordasDa isses. Das komplette Paket für Pantera-Fetischisten. Alle fünf Alben der Texaner der Post-Haarspray-Phase in einer schicken Box. Alle LPs sind in unterschiedlichen Farben gehalten: orange, gold, weiß, rot und blau. Als zusätzliches Gimmick enthält der stabile Schuber noch die Single "Piss" in ebenjener Farbe. Der Fan nässt sich fast ein vor Freude.
Für einen Preis von rund 85 Euro ist das Paket auch gar nicht mal so teuer. 17 Euro macht das pro LP, günstiger wird man die einzelnen Scheiben neu nicht bekommen. So erhält man einen guten Einblick in ein prägendes Stück Thrash-History. Den Inhalt der Platten hier abhandeln zu wollen, ist völlig überflüssig, denn wer mit dem Namen Pantera etwas anzufangen weiß, dürfte wissen, dass hier Rockgeschichte in komprimierter Form wartet.
Ob der fulminante Reboot mit "Cowboys From Hell", der Wutbrocken "Vulgar Display Of Power", "The Great Southern Trendkill", "Far Beyond Driven" oder "Reinventing The Steel": Jedes der Pantera-Werke bietet Aspekte der Band, die man sich abwechselnd bei einer gepflegten Tasse Tee zu Gemüte führen kann, ja soll!
Die Macher haben sich darauf beschränkt, die Box mit den Alben als Einzelvinyl zu bestücken. Das führt leider dazu, dass auf "The Great Southern Trendkill" einmal mehr "Suicide Note, Pt.1" der Schere zum Opfer fällt. Technisch wäre es sicher machbar gewesen, das Stück mit einzubeziehen, von daher kann man sich schon fragen, warum hier am Album in einer Weise herumgeschnippelt wurde, die den Titel der Box ad absurdum führt. So ganz 'complete' ist das ja nicht wirklich.
Dennoch macht das Package einen sehr wertigen Eindruck. Etwas nervig fällt auf, dass die Alben überaus eng in die Verpackung gequetscht wurden. Aus Versehen fällt ganz sicher keine der fünf (plus eine kleine) Scheibe aus der Schachtel. Aus Platzmangel muss man deshalb auch auf Kinkerlitzchen wie einem Extrabooklet verzichten, auch wenn die Geschichte der Band und das tragische Ende sicher einiges hergegeben hätten, das man dem Paket hätte beifügen können.
"The Complete Studio Albums" ist schön anzuschauen und anzuhören, aber weder kann man das Päckchen als 100-prozentig gelungen, geschweige denn als komplett bezeichnen. Dennoch dürfte sich für all diejenigen der Kauf lohnen, die noch keines der Alben im Vinylformat ihr eigen nennen.
4 Kommentare mit einer Antwort
Alles nach dem "Debut" (ueber die Dinger davor breitet man besser den Schweigensmantel) natuerlich legendaeres Geholze.
Trotzdem: Sancho ist ein Hurensohn.
Power Metal wird meiner Meinung nach zu Unrecht mit den anderen beiden Scheiben über den Kamm geschert.
Great Southern Trendkill finde ich wegen seines schweren Sludgecharakters am Besten.
Vulgar Display Of Power, immer und immer wieder...
Schade, dass "Power Metal" fehlt. Daran hört man noch woher die Band kam - eigentlich unglaublich was daraus danach geworden ist. R.I.P. Pantera :'(