laut.de-Kritik
Kräftig bratende Gitarren, leicht schwächelnder Gesang.
Review von Michael EdeleSo groß die Freude darüber, dass sich die Würzburger dieses Mal nach nur einem knappen Jahr mit einem neuen Album zurück melden, so unschlüssig lassen einen die ersten Durchläufe zurück. Dabei fällt es schwer, beim Namen zu nennen, was den Genuss von "Riot Squad" im Vergleich zu "Electrify" schmälert.
AFM Records haben sich bei der letzten Doro-Scheibe "Fear No Evil" schon den Lapsus geleistet, der Journaille zu Review-Zwecken lediglich vorproduzierte Songs zum Download anzubieten, was meine damalige Kritik in gewissen Dingen relativiert. Bei Paradox bin ich mir nun auch nicht ganz sicher, ob der Eindruck der neuen Scheibe durch die MP3-Qualität nicht ein ganzes Stück gelitten hat.
Einen gewissen Einfluss wird aber wohl der veränderte Gesang von Charly Steinhauer haben: Der klingt auf der aktuellen Scheibe nicht mehr ganz so bissig. Dabei hätte gerade das den zehn meist im Uptempo angesiedelten Songs gut getan.
Außerdem musste die arme Sau erst letztes Jahr mal wieder eine OP überstehen. Da hat man doch bestimmt eine ordentliche Wut im Bauch, die sich in Songs wie dem eröffnenden Doppelschlag "Suburban Riot Squad" und "Hollow Peace" bestens hätte kanalisieren lassen.
Es muss tatsächlich an Charlys Gesang liegen, der vor allem in "Rise In Rank" ein wenig schwächelt. Denn musikalisch lässt sich nichts aussetzen. Die Gitarren von Charly und Kai braten nach wie vor kräftig und geizen auch mit Melodien nicht.
Drummer Roland Jahoda macht seinen Jungs in "Evolution Reset" oder dem pfeilschnellen "No Place To Survive" dermaßen Feuer unterm Hintern, dass die gar nicht anders können, als sich ein paar äußerst derbe Thrash-Riffs aus dem Ärmel zu schütteln.
Dass es auch im Midtempo gute Songs zu verbuchen gibt, beweisen "Dream Hero" und "Planet Terror", bevor "Psychofficial" einen derbst in den Feierabend prügelt. Wer nach ruhigen Tönen, wie "Cyberspace Romance" vom Vorgänger sucht, geht leer aus.
Während "Electrify" verdammt nah an der Höchstwertung gekratzt hat, steht "Riot Squad" nur auf vier soliden Punkten. Damit ist dem Quartett aus Unterfranken zwar keine Steigerung gelungen aber verstecken müssen sie sich mit der Scheibe bestimmt nicht.
5 Kommentare
Zitat (« der vor allem in "Rank To Rise" ein wenig schwächelt. »):
eddy, du meinst doch Rise in Rank?
Ansonsten sehr treffsichere Rezi.
Huargh, äh, ja, meinte ich eigentlich so. Sollte heute noch korrigiert werden
Eddie wo bleibt die Rammsteinkritik? Ich brenne darauf meinen Senf dazu zugeben
Äh, kann ich leider nicht mit dienen. Da muss jemand anders ran, wofür ich nicht ganz undankbar bin
tzz Ignorant