laut.de-Kritik

Ausgefeilte Arrangements für anspruchsvolle Pop-Fans.

Review von

Ende der Siebziger gegründet verfügen die britischen Prefab Sprout seit der Ära des Postpunk/New Wave über eine so eingeweihte wie treue Fangemeinde. Warum dies so ist, hört man der neuen Scheibe an: Mastermind Paddy McAloon wird seinem Ruf als Pop-Ästhet wieder voll gerecht.

So etwa beim sanft und überwiegend elektronisch pluckernden "Adolescene". Die Nummer fällt im Albumkontext gleichwohl etwas aus dem Rahmen. Schon eher repräsentiert "Mysterious" die Platte mit Akustikgitarren und Harp-Hook. Der unbeschwerte Gitarrenpop-Track "Billy" treibt dies dann auf die Spitze - quasi der Singlekandidat des Albums.

"Mysterious", "Billy", "The Songs Of Danny Galway" oder auch das Folk-verdächtige "The Old Magician" wecken dazu Erinnerungen an Genrekollegen wie Lloyd Cole und The Go-Betweens. Der smarte Uptempo-Schmeichler "The Best Jewel Thief In The World" wäre in einer gerechten Welt ebenfalls in den Charts.

In diesen Songs klingt Paddy, der die Platte komplett alleine verantwortet, am besten. Ausladende Balladen ("The Dreamer", "The List Of Impossible Things") geraten zwar auch hochwertig, fast schon perfekt - wandeln aber ein Stück zu nah dran an Elton John.

Die Stärken des Altgedienten aus Newcastle kommen trotzdem bei jeder Nummer zum Tragen. Einerseits ist da die stets dezent in den Vordergrund gerückte und überdeutlich artikulierende Stimme McAloons. Zweites gewichtiges Pfund: Das starke, feinaustarierte Songwriting und dessen Ausformulierung in ausgefeilte Arrangements. Bei Prefab Sprout bekommt der anspruchsvolle Popfan alles. Einfach mal reinfallen lassen.

Trackliste

  1. 1. The Best Jewel Thief In The World
  2. 2. The List Of Impossible Things
  3. 3. Adolescence
  4. 4. Grief Built The Taj Mahal
  5. 5. Devil Came A Calling
  6. 6. Billy
  7. 7. The Dreamer
  8. 8. The Songs Of Danny Galway
  9. 9. The Old Magician
  10. 10. Mysterious

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