laut.de-Kritik

Als wären sie nie fort gewesen ...

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"I've been down down down, its not easy to start again." Walter Schreifels muss es ja wissen. Schon oft hat er mit Bands neu angefangen, und auch das zweite Rival Schools Album markiert so etwas wie einen Neustart. Zehn Jahre nach ihrem Debüt, acht Jahre nach dem Split und drei Jahre nach der Reunion versuchen sich Schreifels und seine Kumpels endlich wieder an einer Platte. Ob es wieder zum Meilenstein reicht, bleibt abzuwarten. Grandios ist "Pedals" aber definitiv.

Das Album gerät wesentlich ruhiger und noch melodiöser als sein Vorgänger. Akustik-Gitarren und Piano sind keine Seltenheit. Gemütlich rocken die Songs im Mid-Tempo-Bereich und wirken schon fast Songwriter-mäßig. Walters Stimme hat genug Platz, um sich zu entfalten und tolle Melodien voller Sehnsucht und Hoffnung zu entwickeln. Irgendwie klingt er immer noch genauso wie damals: ruhig, deprimiert, jugendlich und heiser.

Rival Schools knüpfen dort an, wo sie mit "United By Fate" aufgehört haben: die logische Weiterentwicklung einer Band, die einfach älter und stiller geworden ist. Erwachsener und ernster wirkt das Album. Das wilde Ungestüm ist nahezu verflogen, seinen Platz nehmen viele kleine Spielereien und Melodien ein.

"Wring It Out", "Eyes Wide Open" und "Shot After Shot" zählen zu den härteren Songs. Die verzerrten Gitarren toben sich aus, das Schlagzeug darf ordentlich knüppeln und man hat teilweise sogar das Gefühl, ein wenig Post-Hardcore-Luft zu schnüffeln. Solche Nummern hätte Schreifels auch mit Quicksand aufnehmen können.

Wieder andere hätten auch gut auf sein Solo-Album gepasst. "Racing To Red Lights" oder "Small Doses" gehen eigentlich als typische Songwriter-Songs durch. Die Akustik-Gitarre ist dominanter und setzt Akzente, die E-Gitarre bleibt eher im Hintergrund. Sie pusht von unten, verziert an den richtigen Stellen und schafft Melodien parallel zu Schreifels' Gesang.

Einen stilistischen Ausreißer bildet "Choose Your Adventure". Da rappt Schreifels im Chili Peppers-Style über ein Riff, das sich nicht ganz zwischen Funk und Indie-Rock entscheiden mag. Plötzlich kommt ein durch und durch poppiges Interlude, das Ian Love mit einem Gitarren-Solo abrupt unterbricht.

Bis auf diesen Track bleiben die Rival Schools ihrem Stil treu und liefern ein Lieblingslied nach dem anderen. Genauso wie schon auf "United By Fate": "Kingdoms will rise and fall / And we'll be the same as before." Gott sei Dank.

Trackliste

  1. 1. Wring It Out
  2. 2. 69 Guns
  3. 3. Eyes Wide Open
  4. 4. Choose Your Adventure
  5. 5. Racing To Red Lights
  6. 6. Shot After Shot
  7. 7. A Parts For B Actors
  8. 8. Big Waves
  9. 9. Small Doses
  10. 10. The Ghost Is Out There

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